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So schädlich wie Straßenverkehr: Kommt das Ende des Holzofens?

Holzofen
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Sven Brandsma

20 Prozent der Feinstaubbelastung entstehen durch Holzöfen. Das sind etwa genau so viele Emissionen, wie durch den Straßenverkehr anfallen. Das Umweltbundesamt fordert daher strengere Maßnahmen.

Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, hat vor der massiven Feinstaubbelastung durch Holzheizungen gewarnt. „Mittlerweile entfallen mehr als 20 Prozent der gesamten Feinstaubemissionen auf Holzheizungen. Das ist ungefähr die Größenordnung der Emissionen aus dem Straßenverkehr„, sagte Messner im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Vor allem Einzelraumfeuerungen wie Kamine und Öfen, von denen wir über 11 Millionen in Deutschland haben, stellen eine wesentliche Feinstaubquelle dar.“ Daher lehne das UBA die Förderung von Holzheizungen ab und fordere höhere Standards in Bezug auf die Luftreinhaltung.

Gesetz: Abschied von Gas- und Ölheizungen

Nach einem vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf soll unter anderem das Heizen mit Biomasse wie etwa Holz nur in Bestandsgebäuden eine Option bleiben, in denen andere Lösungen nicht machbar oder sinnvoll sind, etwa wegen des Denkmalschutzes. Mit dem Gesetz soll im Sinne des Klimaschutzes der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden.

Waldbesiter:innen besorgt um Einnahmequelle

Waldbesitzer:innen sind alarmiert. „Mit der Diskriminierung der erneuerbaren Holzenergie gefährdet die Bundesregierung die nachhaltige Waldpflege in Deutschland„, sagte Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Waldeigentümer auf ihrer Webseite. Für die Waldeigentümer:innen sei die Vermarktung von Restholz, das nicht höherwertiger verwendet werden könne, als Brennholz eine wichtige Einnahmequelle, um den klimaresilienten Waldumbau zu finanzieren.

UBA-Präsident Messner kann das nachvollziehen. „Wir verstehen auch, dass Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer daran ein ökonomisches Interesse haben. Dieses Restholz kann dann in Holzheizungen gehen, die als Zentralheizungen mit Pellets betrieben werden“, sagte Messner. „Das macht einen großen Unterschied zur Verbrennung von Holz in Kaminen. Die Emissionen von Kaminen fallen deutlich höher aus als bei Pelletheizungen, die automatisch gesteuert werden und über Staubabscheider verfügen, die den Abgasen den Feinstaub entziehen.“ Doch aus der Perspektive des Klimaschutzes sei es stets besser, Holz zu verarbeiten, als es zu verbrennen.

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