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„Ungleichheitsvirus“: Anstieg der Todesfälle durch Masern

Die Notaufnahme
Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Bei Masern handelt es sich um eine virale Infektionskrankheit. Die WHO verzeichnet nun mehr Todesfälle als im vergangenen Jahr – weltweit. Impfungen schützen.

Weil seit Jahren nicht genügend gegen Masern geimpft wird, ist die Zahl der Krankheits- und Todesfälle nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr gestiegen. Sie geht von 136.000 Todesfällen weltweit aus, 43 Prozent mehr als im Jahr davor und von rund neun Millionen Erkrankungen (plus 18 Prozent), wie sie am Donnerstag in Genf berichtete. Im vergangenen Jahr hätten 37 Länder größere Ausbrüche erlebt, während es im Jahr davor 22 waren.

Masern sind eine sehr ansteckende virale Infektionskrankheit. Sie wird durch Tröpfchen übertragen, etwa, wenn Infizierte husten oder niesen. Infizierte haben in der Regel zunächst Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum, danach Ausschlag. Bei jedem zehnten Betroffenen gibt es Komplikationen, bis hin zu lebensgefährlichen Gehirnentzündungen. Masern können mit zwei Impfdosen verhindert werden.

Masern: „Krankheit, die diejenigen findet und befällt, die nicht geschützt sind“

Rund 83 Prozent der Menschen haben weltweit im Leben eine erste Impfdosis erhalten, 74 Prozent eine zweite. Es müssten aber nach WHO-Angaben 95 Prozent der Menschen geimpft sein, um größere Ausbrüche zu verhindern.

„Masern werden aus gutem Grund als Ungleichheitsvirus bezeichnet. Es ist die Krankheit, die diejenigen findet und befällt, die nicht geschützt sind“, sagte Kate O’Brien, WHO-Direktorin für Immunisierung, Impfstoffe und Biologik.

Die Corona-Pandemie habe Impfprogramme in vielen Ländern unterbrochen. Alarmierend sei es, dass auch nach der Pandemie dort noch nicht wieder umfassend geimpft werde. Betroffen sind vor allem Länder in Afrika, aber auch Indien, Indonesien und Brasilien. Seit dem Jahr 2000 sind nach Angaben der WHO durch Impfungen mehr als 56 Millionen Menschenleben gerettet worden. An dem Bericht war auch die US-Gesundheitsbehörde CDC beteiligt.

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