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Wie ein Mann, der Autos liebte, sich von ihnen trennte: Ein lesenswerter Twitter-Thread

Ein M3 BMW
Foto: CC0 / Pixabay / ahlop1988

Er liebt Autos und fährt trotzdem keins: Wie ein Mann sich von seinem Wagen trennte und in einem Tweet zum Umdenken aufruft.

"Die Blicke der GTI Fahrer – unvergessen"

Wenn sogar ein Muskelmann wie Arnold Schwarzenegger vegan lebt, wird es eng mit den Ausreden im Alltag. Daher kann der folgende Tweet beunruhigen: Ein absoluter Autoliebhaber gibt seinen Wagen auf. Und das ist gut so, denn eine Verkehrswende ist im Kampf gegen den Klimawandel unabdingbar. 

Alfred Krappel ist mit schnellen Autos aufgewachsen. Sein Vater war Manager bei BMW und so kam es vor, dass der kleine Krappel mit Autos wie dem M1 oder einem M3 Prototypen gefahren wurde. 

Die Autos begeisterten ihn und noch heute schwärmt er in seinem Tweet: „Es war eine Serienkarosse noch ganz ohne Spoiler und Backen […]. Der perfekte Wolf im Schafspelz. Jeder Überholvorgang hat einem ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die Blicke der GTI Fahrer – unvergessen.“

"Wir brauchen eine Autokorrektur"

Und trotzdem schreibt er weiter:“Ich hätte mir nie geträumt, dass ich einmal für ein Tempolimit plädiere und doch ist es so.“

Was ist passiert? Alfred Krappel schreibt, Greta Thunberg sei passiert. Der Ingineur fing an, sich in das Thema „Klimakrise“ einzulesen und kann kaum fassen, wie er den Klimawandel so unterschätzen konnte: „Als Ingenieur, der sich mit Nichtlinearitäten, Rück- und Mitkopplungen, Totzeiten, Systemdynamiken und -(in)stabilitäten, etc. jahrelang auseinandergesetzt hatte, war mir schnell klar, was uns blüht, wenn wir nichts ändern.“

Fakten lassen sich nicht beschönigen und so endete die Liebe zu Autos von einem Tag auf den anderen. Alfred Krappel ist sich sicher, dass die Welt mehr als eine Antriebswende braucht. In seinem Tweet schreibt er von einer „Autokorrektur“, einem Paradigmenwechsel. Er lässt sein Auto stehen und hört auf zu fliegen. Höchstens zwei Mal im Jahr kommt der Wagen aus der Garage, für den Jahresurlaub. 

Und er geht noch weiter: „Seit Dezember habe ich kein Auto mehr, stattdessen bin ich Mitglied bei Stattauto, wenn ich dann doch mal ein Auto brauche. Ansonsten fahre ich ÖPNV, Bahn, Rad, eScooter.“

Bei Alfred Krappel hat Wissen um unsere Zukunft das „Umparken im Kopf“ möglich gemacht. Und er fragt sich in seinem Tweet: „Wenn ich das schaffe – der Mann, der Autos liebte – dann müssten es doch noch viel mehr schaffen. Alles was es braucht ist der Klick im Kopf.“

Utopia meint: Wenn mehr Menschen bereit sind, öfter mal oder auch völlig aufs Auto zu verzichten, ist ein großer Schritt in Sachen Verkehrswende getan – und das trägt zur Eindämmung der Klimakrise bei. Die richtige Infrastruktur ist jedoch ein wichtiger Faktor, der vielen Menschen überhaupt erst ermöglicht, nach ihrem Umdenken auch dementsprechend zu handeln.

Hier kommst du zum Orginaltweet:

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