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Zum Teil kein Trinkwasser mehr: Spanien leidet schon jetzt unter Hitze und Dürre

Wasser schwindet im Zuge der Klimakrise - auch in Deutschland
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Luis Tosta

Spanien hat den heißesten April seit Beginn der Aufzeichnung erlebt. Zudem hat es seit dem Frühjahr kaum mehr geregnet. In den ersten Regionen ist deshalb bereits jetzt das Trinkwasser knapp.

Der April diesen Jahres war in Spanien der heißeste seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1961, wie der staatlich meteorologische Dienst des Landes, Aemet, kürzlich mitteilte. Der Spitzenwert lag dabei am 27. April bei 38,8 Grad. Seit Februar hat es zudem kaum mehr geregnet, im April war der Niederschlag bei weniger als einem Viertel eines gewöhnlichen Aprils.

Das Ausmaß dessen zeigt sich in der Gemeinde Pozoblanco im Norden der andalusischen Provinz Córdoba, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Der Stausee, aus dem die Bevölkerung vor Ort ihr Trinkwasser bekommt, ist demnach seit Wochen leer. 72.000 Menschen erhalten daher zur Zeit ihr Trinkwasser aus Tanklastern statt aus dem Wasserhahn.

Das Problem sei nicht einzig der April diesen Jahres, sondern, dass dieses Jahr „auf ein Jahr mit sehr wenig Regen und hohen Temperaturen folgt“, erklärte der Direktor des Copernicus Climate Change Service Carlo Buontempo der Zeitung El País. Von der Trockenheit besonders betroffen ist der Süden Spaniens. Laut RND sei der größte Stausee Spaniens, La Serena im Süden der Region Extremadura, derzeit nur zu 17 Prozent gefüllt. Wohingegen der zweitgrößte Stausee, der Alcántara im Norden der Region, einen Füllstand von 77 Prozent haben soll.

Getreide- und Olivenanbau leiden unter der Trockenheit

Mit den Folgen der Trockenheit hat an erster Stelle die Landwirtschaft zu kämpfen, die etwa zwei Drittel bis vier Fünftel des Wassers in Spanien beansprucht. Schon jetzt würden dem RND zufolge ein Viertel der landwirtschaftlichen Fläche künstlich bewässert. Das Getreide in Spanien sei in diesem Jahr aufgrund der Sonne einen Monat früher reif geworden als sonst, wie die Lokalzeitung „Diaro de Mallorca“ berichtet. Durch die frühe Reifung bringe das Getreide weniger Betrag. Bereits im letzten Jahr reduzierte sich der Betrag von 20 auf 18 Millionen Tonnen, heißt es. Auch die Olivenernte in Andalusien könne in diesem Jahr aufgrund der Hitze um die Hälfte zurückgehen, wie das BBVA Research laut RND prognostiziert.

Spanier:innen und Tourist:innen zu sorgsamen Wasserumgang aufgerufen

Sollte es bis zum Ende diesen Jahres weiterhin trocken bleiben, könnten Landwirt:innen mit Einschränkungen in der Bewässerung der Flächen rechnen, berichtet das RND. Dass den Haushalten das Wasser abgedreht wird, sei demnach die letzte Maßnahme gegen die Dürre. Spanier:innen sowie Tourist:innen werden unterdessen gebeten, sorgsam mit Wasser umzugehen. Bisher sieht die spanische Umweltministerin Teresa Ribera keine Gefahr in der Wasserversorgung für die kommenden Monate.

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