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Abmahnung durch Verbraucherzentrale: Maggi muss Immunsuppe vom Markt nehmen

maggi immunsuppe
Foto: Nora Braatz / Utopia

Zeit für einen Immun-Boost? Wir haben uns angesehen, wie gesund die Tütensuppe von Maggi wirklich ist.

Die Aufschriften der Tütensuppen klingen vielversprechend. Der Schriftzug „Immun-Suppe“ sticht sofort ins Auge. Daneben wirbt die Packung mit Vitamin B12, das das Immunsystem unterstützen soll, und mit „natürlichen Zutaten“. Maggi bietet drei Sorten an:

  • „Hühnernudelsuppe mit Karotten, Kurkuma und Ingwer“
  • „Gemüsecremesuppe mit Kürbis, Karotten und Kurkuma“
  • „Blumenkohl-Broccoli mit Kurkuma, Spinat und Brokkoliröschen“

Die Gemüsesorten und Gewürze legen nahe, dass es sich um natürliche und gesunde Suppen handelt. Dafür wurde Maggi jetzt vom Verbraucherzentrale Bundesverband abgemahnt. Denn es handle sich hierbei um eine unzulässige gesundheitsbezogene Angabe. Maggi werde eine Immunsuppen vom Markt nehmen. Bestehende Bestände werden nur noch bis Ende März 2022 ausgeliefert und dann abverkauft.

Was steckt in Maggis „Immun-Suppen?“

   Die Inhaltsstoffe der Maggi Immunsuppe überzeugen nicht.
Die Inhaltsstoffe der Maggi Immunsuppe überzeugen nicht. (Foto: Nora Braatz / Utopia)

Was ist denn eigentlich drin in einer Tütensuppe? Wie zu erwarten nicht all zu viel Gemüse. Maggi hält die knapp neun Prozent aber scheinbar für genug, um damit zu werben. Damit ein mit Wasser  aufgegossenes Pulver schmeckt, braucht es Salz, Zucker, Milcheiweiß und Aromen. Stärke und Weizenmehl sind die Hauptzutaten der Suppe. Auch diese  sind nicht für ihre Vielfalt an Vitaminen und Mineralstoffen bekannt. Was kann dann der Immun-Booster in der Suppe sein? Ein bisschen zugesetztes Vitamin B6 und  B12? Naja.

Starkes Immunsystem dank Vitamin B12?

Trotzdem müssen wir beim Vitamin B12 genauer hinschauen. Denn Maggi darf die erklärende Aussage der Immun-Suppe „trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei“ nur auf die Verpackung drucken, wenn in der Suppe auch ausreichend verwertbares Vitamin B12 enthalten ist.  Bei den „Immunsuppen“ von Maggi steht dieser Satz klein auf der Vorderseite am unteren Ende der Packung. Das dick gedruckte „unterstützt das Immunsystem“ fällt dagegen als erstes ins Auge und klingt wesentlich stärker als die gesetzlich erlaubte Formulierung. Getoppt wird das ganze nur von der titelgebenden Immun-Suppe.

Ohnehin sind die meisten Menschen in Deutschland über ihre Ernährung ausreichend mit Vitamin B12 versorgt. Da das Vitamin nur in tierischen Produkten in relevanten Mengen vorkommt, besteht das Risiko eines Vitamin-B12-Mangels vor allem bei Veganer:innen. Diese können mit Maggis „Immunsuppen“ allerdings nichts anfangen, da diese nicht vegan sind. Wie auch immer, wir raten jedenfalls nicht dazu, das eigene Immunsystem zu sehr in Abhängigkeit von Immun-Suppen aus der Tüte zu denken.

Weitere Argumente gegen Maggis „Immun-Suppen“

Selbstgekochtes aus Wintergemüse ist gesünder, günstiger und nachhaltiger als Maggis "Immunsuppen".
Selbstgekochtes aus Wintergemüse ist gesünder, günstiger und nachhaltiger als Maggis „Immunsuppen“. (Foto: CC0 / Pixabay / Sabrina_Ripke_Fotografie)

Von den gesundheitlichen Aspekten abgesehen gibt es weitere Gründe, weshalb die „Immun-Suppen“ von Maggi nicht empfehlenswert sind:

  • Die kleinen Tüten verursachen viel Verpackungsmüll.
  • Der aktuelle Preis der „Immunsuppe“ ist bei Rewe zum Beispiel 1,19 Euro. Davon bekommst du im Falle der „Immunsuppen“ zwei Teller à 60 bis 70 Kalorien. Aus günstigem und gesundem Wintergemüse wie Kürbis oder Karotten kannst du für ähnlich viel Geld wesentlich nahrhaftere Gerichte kochen.
  • Die Suppen sind nicht biozertifiziert. Insbesondere bei den tierischen Produkten ist das kritisch, da die konventionelle Tierhaltung nur geringe Standards an Tierwohl setzt. Hier erfährst du mehr darüber, weshalb Bio-Siegel bei tierischen Produkten wichtig sind: Bio-Siegel im Vergleich: Was haben die Tiere von Bio-Tierhaltung? Auch bei pflanzlichen Produkten sind solche mit Bio-Siegel vorzuziehen – unter anderem, da in der ökologischen Landwirtschaft keine chemisch-synthetischen Pestizide erlaubt sind.
  • Maggi gehört zu Nestlé. Der Großkonzern steht immer wieder aus verschiedenen Gründen in der Kritik.

Ein paar Artikel über die Praktiken von Nestlé:

Gesunde und leckere Alternativen zu Maggis „Immun-Suppen“

Es gibt also viele Gründe, Maggis „Immunsuppen“ in den Supermarktregalen zu lassen und stattdessen selbst zu kochen. Auch im Winter gibt es ein paar frische Gemüsesorten und diverse Knollen und Wurzeln aus der Lagerung. Daraus lassen sich viele leckere Gerichte zubereiten, beispielsweise:

In einem anderen Artikel findest du weitere nützliche Tipps: Mehr als Kraut und Rüben: Richtig regional ernähren im Winter

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