Askese kann ein vielversprechender Weg für Menschen sein, die sich gestresst und orientierungslos fühlen. Mit asketischen Methoden kannst du die Dinge ordnen und herausfinden, was dir ganz persönlich wichtig ist.
Was ist Askese?
Askese bedeutet im ursprünglichen Sinne „üben“. Praktisch zeichnet sich die Askese durch ein Ziel und einen Verzicht aus. Traditionell gehörten in einigen religiösen Richtungen auch Peinigungen zu den asketischen Methoden, etwa sich großer Hitze auszusetzen. In der heutigen Zeit ist das Ziel oft, die individuellen Bedürfnisse zu erkennen und seinen eigenen Willen zu stärken.
Gerade weil wir in der heutigen Zeit so viele Möglichkeiten haben, kann es schwierig sein zu erkennen, was du wirklich brauchst. Askese kann dir helfen, dich auf dich selbst zu besinnen und auf das zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist. Außerdem hilft der Verzicht dir, Gewohnheiten zu durchbrechen und neue Denkanstöße zu finden.
Minimalismus als Askese-Form
Ein großer Ablenkungsfaktor von unseren individuellen Bedürfnissen sind die vielen Gegenstände, die uns zuhause umgeben. Werbung suggeriert, dass wir ständig mehr bräuchten. Doch häufig bringt die Masse an Dingen eher Stress als Zufriedenheit mit sich.
Wenn du dich von diesen Dingen befreist, kommst du leichter zur Ruhe und kannst dich auf die Themen in deinem Kopf und Herz konzentrieren. Auch wenn es bei der Askese um Verzicht geht, musst du nicht auf alle schönen und hochwertigen Dinge verzichten – du wählst selbst, worauf du mit welchem Ziel verzichten möchtest.
Tipp: Es ist leichter sich von Sachen zu trennen, wenn du weißt, das jemand anderes sich mehr darüber freut als du. Wirf die Dinge nicht weg, sondern spende, tausche oder verkaufe sie.
Digitale Askese
Das Smartphone, der Laptop, das Tablet – eines dieser Teile ist für viele Menschen immer in Reichweite. Auch für dich? Dann könnte die digitale Askese das Richtige für dich sein. Indem du auf permanente Erreichbarkeit verzichtest und dich von der Reizüberflutung fernhältst, kannst du mehr Ruhe finden. Du hast dann wahrscheinlich überraschend viel Zeit und kannst deinen Alltag entschleunigen und deinen Bedürfnissen gerecht werden.
Wir geben dir zahlreiche Tipps, wie genau du eine Smartphone-Diät angehen kannst. Unter anderem solltest du enge Freunde und Verwandte informieren, in welcher Zeit sie dich nicht oder nur über ein bestimmtes Medium erreichen können. Gerade in der Anfangszeit ist das wichtig, damit sich niemand Sorgen um dich macht.
Fasten als Askese
Auch deine Ernährung kannst du asketischer gestalten. Du kannst dabei auf tierische Produkte, auf nicht-regionale oder nicht-saisonale Lebensmittel oder auf Fertig-Gerichte verzichten. Bei den Getränken kannst du Alkohol oder Koffein entsagen oder dich ganz auf Leitungswasser beschränken.
Auch der gänzliche Verzicht auf Nahrung wird teilweise als Askese praktiziert. Derartige Heilfasten-Kuren sind aber gesundheitlich umstritten.
In jedem Fall solltest du darauf achten, dich ausgewogen zu ernähren und auf deinen Körper zu hören. Mit einer einfacheren Ernährung kannst du aus der Routine ausbrechen und zu einem bewussteren Umgang mit dir und deinem Körper finden.
Askese als Auszeit
Auch wenn du deine Askese für einen gewissen Zeitraum mit Abstand zum gewohnten Umfeld ausüben möchtest, findest du bestimmt eine passende Form dafür:
- Auf einer längeren Wanderung in der Natur hast du Zeit, dich mit dir und deinen Gedanken zu beschäftigen. Wünschst du dir dabei einen spirituellen Hintergrund, ist eine Pilgerwanderung vielleicht das Richtige für dich.
- Denkbar wären zum Beispiel auch eine Zeit auf einem Bio-Bauernhof, auf dem du aktiv am Tagesablauf und an der Arbeit teilnimmst, oder in einem Kloster. Hier kannst du dir eine Auszeit von deinem Alltag nehmen und im Rahmen einer einfachen Lebensweise deine persönlichen Werte finden.
Weitere Anregungen für deine Askese
Natürlich musst du dich nicht an unsere Vorschläge halten, denn neben den genannten Formen der Askese gibt es noch viele weitere. Dazu gehören beispielsweise die sexuelle Enthaltsamkeit, der Verzicht auf Besitztümer, ein Schweigegelübde oder der Verzicht auf Kosmetik und Körperschmuck.
Allen gemeinsam ist der Verzicht auf Dinge, die dich belasten und ablenken – teilweise, ohne dass es dir permanent bewusst ist. Setze dich aber bei der Askese nicht zu sehr unter Druck. Immerhin willst du dich letztlich von dem Stress befreien, der dich unglücklich macht.
Weiterlesen auf Utopia:
- Fastenzeit: 12 Ideen für deinen alternativen Fastenplan
- Achtsamkeit: 5 Methoden bewusster zu leben
- Minimalismus: 3 Methoden für Einsteiger
War dieser Artikel interessant?