Blutreinigungstee: Wirkung und Anwendung des Entschlackungstees Von Jasmina Krauss Kategorien: Gesundheit Stand: 18. Januar 2023, 09:00 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / dungthuyvunguyen Blutreinigungstee soll Giftstoffe und sogenannte „Schlacken“ aus dem Blut entfernen. Aber funktionieren die Tees wirklich? Und was solltest du beachten? Blutreinigungstee, auch unter „Entschlackungstee“ bekannt, soll das Blut von Schadstoffen befreien. Wenn du diese bestimmten Kräuterteemischungen regelmäßig trinkst, soll der Körper „entgiftet“ und die sogenannten „Schlacken“ ausgespült werden – das versprechen zumindest die Hersteller. Der Name „Blutreinigungstee“ ist jedoch irreführend: Durch Tees oder andere Stoffe können wir unser Blut nicht von Schadstoffen reinigen. Der Körper entledigt sich ihrer von ganz allein, und zwar durch Leber und Niere. Auch aus diesem Grund wirst du nur schwer ein Produkt mit dem Namen „Blutreinigungstee“ finden, die meisten werden als „Entschlackungs-„, „Entwässerungs-„, „Nieren-“ oder „Detoxtee“ bezeichnet. Unser Körper besitzt zum Ausspülen von Schadstoffen ein eigenes System, das Lymphsystem. Dieses befindet sich im Gewebe und transportiert die Schlacken über die Niere durch die Harnröhre hinaus. Das Lymphsystem lässt sich von uns aktiv ankurbeln, etwa durch durch Sport, Kaltduschen und spezielle Ernährung. Hier soll der Blutreinigungstee ansetzen. Doch was ist dran an seiner prophezeiten Wirkung? Inhaltsstoffe des Blutreinigungstees Blutreinigungstee beinhaltet eine Palette an harntreibenden und verdauungsfördernden Pflanzenstoffen. (Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto) In Blutreinigungstees steckt eine Mischung verschiedener Kräuter und Pflanzen, die von Tee zu Tee variieren können. Beliebt sind vor allem folgende Bestandteile, da ihnen entgiftungsfördernde Wirkungen nachgesagt werden: Birkenblätter (wirken durch ihre sekundären Pflanzenstoffe besonders entwässernd) Brennnessel (regt den Stoffwechsel an, wirkt harntreibend und durch seine Flavonoide anti-entzündlich) Fenchelsamen (fördern die Darmtätigkeit und sind krampflösend) Grüner Tee (wirkt antibakteriell und beruhigend auf Magen und Darm; soll die Fettverbrennung anregen) Ingwer (entzündungshemmend und verdauungsfördernd) Mateblätter (besonders kreislaufanregend) Sennesblätter (wirken besonders abführend) Süßholzwurzel (wirkt entzündungshemmend und magenberuhigend, kann den Blutdruck erhöhen und den Blutzuckerspiegel senken) Verbene/Eisenkraut (durch seine Gerbstoffe hilfreich gegen Blähungen, Krämpfe und Durchfall) Blutreinigungstee: Anwendung Achte darauf, nicht zu viel des Blutreinigungstees zu trinken. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap) Du kannst den Blutreinigungstee bzw. Entschlackungstee unterstützend während einer speziellen Entschlackungskur trinken, oder auch bei Verstopfung. Wenn du hin und wieder deine Verdauung anregen möchtest oder dir der Tee einfach schmeckt, solltest du jedoch vorsichtig sein: Während einer Entschlackungskur: Halte deine „Detox“-Kur relativ kurz und trinke Tee nur für ein paar Tage (höchstens drei). Bleib vorsichtshalber bei zwei Tassen pro Tag und denk daran, weiterhin viel Wasser zu trinken. Bei Verstopfungen: Blutreinigungstee kann helfen, da er harntreibend und dank Zutaten wie Sennesblättern besonders abführend wirkt. Doch auch hier solltest du vorsichtig sein und bei zwei bis drei Tassen und viel Wasser bleiben. Im Alltag: Wenn du den Tee regelmäßig einmal in der Woche trinkst, besteht kein Risiko. Hinweis: Die Hauptwirkung des Blutreinigungstees ist harntreibend und entwässernd. Das heißt, dass Wasser aus deinem Gewebe herausgespült wird. Deshalb erscheint der Körper schnell schlanker. Aus diesem Grund wird Blutreinigungstee oft als Schlankheitstee oder „Skinny Tea“ beworben. Hier solltest du besonders vorsichtig sein: Möchtest du den Entschlackungstee regelmäßig trinken, etwa um abzunehmen oder dauerhaft schlanker zu erscheinen, kann es zu starken Nebenwirkungen kommen. Blutreinigungstee: Harmloser Harntreiber oder gefährliches Wellnessprodukt? Zu viel Blutreinigungstee kann nicht bloß zu Durchfall, sondern auch zu gefährlichern Leberschäden führen. (Foto: CC0 / Pixabay / nastya_gepp) Trinkst du zu viel Blutreinigungstee, können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten. Wie viel zu viel ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Laut der Apotheken-Umschau solltest du Wirkstoffe wie Sennesblätter jedoch nie mehr als eine Woche einnehmen. Folgenden Nebenwirkungen können demnach auftreten: starker Flüssigkeitsverlust häufiger Durchfall Der Körper kann Nährstoffe nicht mehr richtig aufnehmen bzw. einbehalten. Die Nieren gewöhnen sich an den Tee und die Nierenfunktion kann gestört werden. Besonders Bestandteile wie Süßholzwurzel und Senna können bei Übermaß zu Leber- und Nierenschäden führen. Achte immer darauf, genügend Wasser zu trinken und Blutreinigungstee nicht während einer Fastenkur zu trinken. Sonst kann dein Elektrolythaushalt gestört werden, was im schlimmsten Fall zu Leber- und Nierenschäden führen kann (was du unter anderem an Muskelkrämpfen bemerkst). Vermeide Blutreinigungstee vor allem, wenn: du Probleme mit der Leber oder Niere hast bei Diabetes bei einer Herzkrankheit du schwanger bist du regelmäßig oder akut Medikamente einnimmst, worunter auch die Pille fällt, da der Tee die Wirkung vermindern kann. Sprich in diesen Fällen mit einem Arzt oder einer Ärztin, bevor du Entschlackungstee trinkst. 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