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Checkliste für den Ernstfall: So bereitest du dich auf Krisen vor

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Foto: CC0 / Pixabay / Filmbetrachter

Ob Überflutung, Quarantäne oder heftiger Schneefall: Ein Notvorrat stellt deine Grundversorgung sicher, wenn du das Haus für einige Zeit nicht verlassen kannst. Wir haben für dich zusammengefasst, was du im Ernstfall brauchst.

„Bevorraten Sie sich nicht unnötig“ ist auf Aushängen im Supermarkt oft zu lesen. Durch die wiederholten Hamsterkäufe der letzten Jahre haben auch Vorratskäufe im Allgemeinen einen schlechten Ruf bekommen. Zwar ist es nicht sinnvoll, so große Mengen an Lebensmitteln einzulagern, dass sie den eigenen Verbrauch übersteigen und am Ende womöglich verderben. Einen überschaubaren Notvorrat zu Hause zu haben, ist dagegen durchaus empfehlenswert.

Ein Notvorrat kann in ganz verschiedenen Situationen wichtig werden. Naturkatastrophen wie Überflutungen oder Lawinen können Menschen für längere Zeit von der Außenwelt und damit von der Versorgungskette abschneiden. Auch Stromausfälle behindern die normale Grundversorgung. Und in Pandemiezeiten kann ein positives Testergebnis schnell dafür sorgen, dass du für die Dauer der Quarantäne nicht mehr einkaufen gehen kannst. In solchen Fällen solltest du genug Lebensmittel und andere Bedarfsartikel zu Hause haben, um notfalls einige Tage damit auszukommen.

Lebensmittelvorrat anlegen: Hinweise und Checkliste

Nudeln alleine reichen für eine ausgewogene Ernährung nicht aus.
Nudeln alleine reichen für eine ausgewogene Ernährung nicht aus.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

In einer Notsituation solltest du genug Lebensmittel vorrätig haben, um deine Ernährung sicherzustellen. Bedenke dabei, dass in manchen Katastrophenfällen auch die Wasserversorgung vorübergehend ausfallen kann. In so einem Fall ist es wichtig, nicht nur Essbares im Haus zu haben, sondern auch genug Flüssigkeit.   

Ein Notvorrat ist darauf ausgelegt, für zehn Tage zu reichen. Welche Mengen du konkret benötigst, hängt davon ab, aus wie vielen Personen dein Haushalt besteht. Pro Person und Tag solltest du nach Empfehlung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BBK) mindestens zwei Liter Flüssigkeit und 2.200 Kalorien einrechnen. 

Grundsätzlich entscheidest du selbst, aus welchen Lebensmitteln sich dein Notvorrat im Einzelnen zusammensetzen soll. Am besten geeignet sind natürlich Lebensmittel mit langer Haltbarkeit wie Trockenprodukte und Konserven. Darüber hinaus muss der Vorrat aber auch eine möglichst ausgewogene Ernährung gewährleisten können. Er sollte also nicht nur aus Nudeln und Reis bestehen, sondern den täglichen Bedarf an allen wichtigen Nährstoffen abdecken.

Trotzdem empfiehlt das BBK, bei der Zusammenstellung persönliche Vorlieben nicht außer Acht zu lassen: Auch wenn er in erster Linie zur Notversorgung gedacht ist, darf dein Vorrat trotzdem aus Lebensmitteln bestehen, die dir schmecken. Nimm außerdem Rücksicht auf eventuelle Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien. Falls Babys oder Kleinkinder zum Haushalt gehören, solltest du zusätzlich einen ausreichenden Vorrat an Babynahrung anlegen. 

An folgender Checkliste kannst du dich orientieren, wenn du deinen Notvorrat anlegst (die Angaben gelten jeweils für eine Person):  

  • 15 Liter Trinkwasser oder andere Getränke (also 1,5 Liter pro Tag)
  • 5 Liter Wasser zur Lebensmittelzubereitung (also 0,5 Liter pro Tag)
  • 3,5 Kilo Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln oder Reis
  • 4 Kilo Gemüse und Hülsenfrüchte
  • 2,5 Kilo Obst und Nüsse
  • 2,6 Kilo Milch und Milchprodukte
  • 1,5 Kilo Fisch, Fleisch, Eier (oder haltbares Volleipulver)
  • 0,357 Kilo Fette und Öle
  • Sonstiges nach Belieben (zum Beispiel Honig, Marmelade, Fertiggerichte, Kekse oder Salzstangen)

Wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, kannst du Fleisch, Fisch und andere Tierprodukte durch geeignete Alternativen ersetzen. Die Tierrechtsorganisation PETA empfiehlt zum Beispiel:

  • 1,1 kg vegane Fleischalternativen und Eiweißquellen (zum Beispiel Tofu, Seitan, Tempeh, vegane Würstchen, vegane Aufstriche, Hülsenfrüchte aus der Konserve, Nüsse und Samen)
  • 2,5 kg vegane Milchalternativen (etwa Hafermilch, Sojamilch oder Nussmilch) sowie veganen Käse, Joghurt oder andere Milchersatzprodukte

Kaufen**: eine große Auswahl an veganen Produkten bekommst du zum Beispiel bei Vantastic Foods oder Vekoop

Notvorrat: Auch an die tägliche Hygiene denken

Dein Notvorrat sollte auch Produkte für die tägliche Hygiene enthalten.
Dein Notvorrat sollte auch Produkte für die tägliche Hygiene enthalten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Couleur)

Ein Notvorrat an Lebensmitteln deckt die Grundversorgung des Körpers ab. Darüber hinaus solltest du aber auch andere Bedürfnisse nicht vergessen, wenn du deinen Vorrat anlegst. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Liste sind Hygieneartikel. Um in einer Notsituation weiter deine grundlegende Hygiene pflegen zu können, brauchst du laut BBK-Checkliste:

  • ein Stück Seife
  • Schmierseife
  • Waschmittel
  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Haushaltspapier
  • Toilettenpapier
  • Müllbeutel
  • Haushaltshandschuhe 
  • Desinfektionsmittel

Was die Checkliste nicht aufführt, sind Menstruationsprodukte wie Tampons, Binden oder Menstruationstassen. Auch in diesem Bereich ist es aber sinnvoll, sich für den Notfall zu bevorraten – wirf einen Blick in unsere Menstruations-Bestenliste.  

Wie schon erwähnt, kann in bestimmten Krisensituationen die Wasserversorgung unterbrochen sein. Um für diesen Fall gewappnet zu sein, empfiehlt das BBK neben den oben genannten Produkten außerdem:  

  • Einweggeschirr und -besteck (falls es nicht möglich ist, Geschirr wie gewohnt abzuwaschen)
  • eine Campingtoilette und Ersatzbeutel (falls die Toilettenspülung nicht funktioniert)

Hinweis: In die zwei Liter Wasser, die pro Tag und Person empfohlen sind, ist Waschwasser für Körperhygiene oder Handwäsche nicht eingerechnet. Wenn du dich auch in diesem Punkt absichern möchtest, solltest du die Wassermenge also gegebenenfalls anpassen.  

Diese Medikamente brauchst du für den Notfall

Ein Verbandskasten gehört in die Hausapotheke – nicht nur für Katastrophenfälle.
Ein Verbandskasten gehört in die Hausapotheke – nicht nur für Katastrophenfälle.
(Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

Neben dem täglichen Bedarf solltest du für medizinische Notfälle vorsorgen. Eine gut ausgestattete Hausapotheke ist auch im normalen Alltag nützlich – im Katastrophenfall kann sie noch wichtiger werden. Folgende Medikamente gehören auf jeden Fall hinein:   

  • Schmerzmittel
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Mittel gegen Erkältungskrankheiten
  • Mittel gegen Durchfall
  • gegebenenfalls andere ärztlich verordnete Medikamente

Darüber hinaus sollte dein medizinischer Notvorrat auch diese Utensilien beinhalten:

  • Verbandskasten
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Insektenstich- und Sonnenbrandsalbe

Was tun bei Energieausfällen?

Teelichter und Kerzen sorgen bei Stromausfällen für Notbeleuchtung.
Teelichter und Kerzen sorgen bei Stromausfällen für Notbeleuchtung.
(Foto: CC0 / Pixabay / kyasarin)

Bei einem Energieausfall können zum Beispiel Strom, Gas oder Öl ausbleiben. Dadurch fallen im Haus viele Funktionen aus, die für das alltägliche Leben wichtig sind: Elektrisches Licht, Herd oder Ofen, Heizung, Warmwasser, elektronische Geräte. Um diese Ausfälle zu überbrücken, sollte dein Notvorrat auch mit folgenden Gegenständen ausgestattet sein:    

  • Kerzen und Teelichter
  • Streichhölzer und Feuerzeug
  • Taschenlampe
  • Reservebatterien
  • ein Camping- oder Spirituskocher (mit Brennmaterial)
  • eine Heizgelegenheit (zum Beispiel ein Heizstrahler)
  • Brennstoffe
  • Rundfunkgerät (batteriebetrieben oder mit Kurbelfunktion)
  • Smartphone und Powerbank

Sonstige Gegenstände für den Notvorrat

Mit einem Lebensmittelvorrat und genug Hygieneartikeln und Medikamenten sicherst du im Notfall deine Grundversorgung. Insbesondere für Energieausfälle sind auch Lichtquellen sowie Koch- und Heizgelegenheiten wichtige Einträge auf deiner Checkliste. Ein Radio und ein funktionierendes Smartphone sorgen dafür, dass du während der Notlage über weitere Entwicklungen informiert bleibst.

Schließlich empfiehlt das BBK noch folgende Gegenstände für den häuslichen Notvorrat:     

  • Feuerlöscher
  • Dosenöffner
  • Taschenmesser
  • Schutzmaske oder Atemschutz
  • etwas Bargeld

So verwaltest du deinen Notvorrat

Beim Einkaufen kannst du deinen Notvorrat immer wieder auffrischen.
Beim Einkaufen kannst du deinen Notvorrat immer wieder auffrischen.
(Foto: CC0 / Pixabay / holzijue)

Um sicherzustellen, dass dein Notvorrat vollständig und intakt ist, solltest du ihn gelegentlich prüfen. Stelle dabei sicher, dass technische Geräte funktionieren und dass Lebensmittel noch genießbar sind. Auch Produkte mit langer Haltbarkeit haben schließlich ein Verfallsdatum (das aber oft über das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum hinausgeht). 

Damit dein Vorrat mit der Zeit nicht verdirbt, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz das Prinzip „lebender Vorrat“. Das bedeutet, dass du deine Vorräte nicht einfach einlagerst und unangetastet lässt, sondern sie in deinen täglichen Verbrauch integrierst. Wenn du zum Beispiel ein Paket Nudeln oder eine Dose Bohnen verbraucht hast, füllst du diese Lücke beim nächsten Einkauf einfach mit einem neuen Produkt wieder auf. So verhinderst du, dass du irgendwann auf unbrauchbaren Vorräten sitzenbleibst und vermeidest unnötige Lebensmittelverschwendung

Überhaupt ist es sinnvoll, einen Notvorrat nicht auf einmal anzulegen, sondern Stück für Stück und mit der Zeit. Auf diese Weise kannst du dich bevorraten, ohne alles auf einmal anzugehen.    

Genauere Informationen, wie du dich in Notfällen verhalten solltest, findest du übrigens im Ratgeber für Notfallvorsorge des BBK. 

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