Frauenmantel ist seit dem Mittelalter eine beliebte Heilpflanze. Hier erfährst du, wie du Frauenmantel in deinem Garten anbaust, wie das Heilkraut wirkt und wie du es anwenden kannst.
Die Gattung Frauenmantel umfasst etwa 1000 verschiedene Arten. Zu den beliebtesten für den Garten zählen der weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis), der kleine Frauenmantel (Alchemilla erythropoda), sowie der Silber-Frauenmantel (Alchemilla hoppeana). Als Heilpflanze wird der gewöhnliche Frauenmantel (Alchemilla Vulgaris) schon seit dem Mittelalter genützt.
Der Frauenmantel ist in weiten Teilen Asiens sowie in Europa verbreitet. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre nierenförmigen, leicht behaarten Blätter aus. Die gelben Blüten sind dagegen eher unscheinbar. Bevorzugt wächst Frauenmantel auf Hochlandwiesen und Waldlichtungen. Die sommergrüne Staude erreicht meist eine Höhe zwischen 45 und 60 Zentimetern. Der Silber-Frauenmantel wird allerdings nur etwa 15 Zentimeter groß.
Frauenmantel im eigenen Garten: So pflanzt du ihn an
Frauenmantel ist ein beliebter Bodendecker: Die Pflanze wächst dicht und besticht durch ihre dezenten gelben Blüten. Zudem ist sie robust und genügsam. Hier erfährst du, was du beachten solltest, wenn du Frauenmantel in deinem Garten pflanzen möchtest:
Standort:
- Frauenmantel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
- Die Pflanze reagiert empfindlich auf starke Hitze. Du solltest es deshalb vermeiden, sie an ungeschützten, südseitig gelegenen Standorten anzupflanzen.
Boden:
- Der Boden sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Da Frauenmantel aber sehr genügsam ist, wächst er mitunter auch auf lehmhaltigem Boden.
- Am Waldrand oder am Rand von Steingärten gedeiht der Frauenmantel besonders gut.
Aussaat:
- Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist im Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist.
- Reichere den Boden zunächst mit reifem Kompost an, bevor du die Samen aussäst.
- Der Frauenmantel gehört zu den Lichtkeimern. Das bedeutet, dass die Samen genug Licht benötigen, um zu keimen. Es reicht also, die Samen auf der Erde festzudrücken, statt sie mit Erde zu bedecken.
- Zwischen den einzelnen Pflanzen solltest du einen Abstand von etwa 20 Zentimetern einhalten.
Pflanznachbarn:
- Besonders geeignet für die Nachbarschaft des Frauenmantels sind Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen. Dazu gehören unter anderem Schafgarbe, Storchschnabel oder Begonien.
- Optisch kommen Pflanzen mit bläulichen oder violetten Blüten besonders gut neben den gelben Blüten von Frauenmantel zur Geltung. Vergissmeinicht oder Lavendel sind zum Beispiel eine gute Wahl.
Pflege:
- Da junge Pflanzen besonders empfindlich auf Dürreperioden und Trockenheit reagieren, solltest du sie regelmäßig gießen. Einmal gut angewachsen, kann sich Frauemantel selbst über die Wurzeln versorgen.
- Frauenmantel blüht von Ende Mai bis Anfang August. Nach der Blüte solltest du die Pflanze bis knapp über den Boden zurückschneiden. So vermeidest du, dass der Frauenmantel sich selbst aussät und sich zu stark im Garten ausbreitet. Zudem kann die Pflanze besser neue Blüten austreiben, wenn du sie sauber zurückschneidest.
- Zusätzliche Düngungen sind für die genügsame Pflanze nicht erforderlich.
So wirkt Frauenmantel als Heilkraut
Die Naturheilkunde schätzt Frauenmantel schon lange. Vor allem wirkt die Pflanze sich positiv auf unser Herz-Kreislauf-System aus. So reguliert sie bei regelmäßiger Anwendung den Blutdruck und wirkt entspannend und krampflösend auf unser Blutgefäßsystem. Das bestätigt unter anderem eine Studie aus dem Jahr 2015.
2018 haben Forscher einen Artikel zu Wirkung und Inhaltsstoffen der Heilpflanze im South African Journal of Botany veröffentlicht. Folgende Eigenschaften von Frauenmantel konnten sie in ihrer Studie wissenschaftlich nachweisen:
- antioxidativ
- antibakteriell
- antifungal (gegen Pilzerkrankungen wirkend)
- entzündungshemmend
Wie der Name bereits vermuten lässt, kommt Frauenmantel traditionell auch bei diversen Frauenleiden zum Einsatz. Die Heilpflanze kann Frauen in allen Lebensphasen unterstützen: Sie soll Menstruationsbeschwerden lindern, ausgleichend während der Wechseljahre wirken, in der Schwangerschaft stärken und die Milchbildung anregen. Der Pflanze wird nachgesagt, dass sie hormonell ausgleichend wirkt.
Weil er entzündungshemmend wirkt, kannst du Frauenmantel außerdem bei zahlreichen anderen Beschwerden anwenden. Dazu zählen beispielsweise:
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Arteriosklerose
- Schleimhautentzündungen
- Krampfadern
Um von ihrer gesundheitlichen Wirkung zu profitieren, bereitest du am besten einen Tee aus der getrockneten Pflanze zu. Wie genau du dabei vorgehst, kannst du in unserem Artikel Frauenmanteltee: Wirkung, Anwendung und Zubereitung nachlesen.
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