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Genau hinschauen: Neuer Tomaten-Schädling breitet sich aus

grüne reiswanze
Foto: CC0 / Pixabay / francok35

Die Grüne Reiswanze breitet sich besonders gut in trockenen Sommern aus und bohrt Löcher in deine Gurken- oder Tomatenpflanzen. Doch es besteht Verwechslungsgefahr mit einer anderen Art. Wir erklären, wie du sie erkennen und loswerden kannst.

Die Grüne Reiswanze (Nezara viridula) gehört zu den Stink- und Baumwanzen und wurde vermutlich durch den Handel aus Ostafrika unter anderem nach Deutschland gebracht. Ursprünglich aus dem tropischen Klima stammend, breitet sie sich in trockenen und heißen deutschen Sommern besonders gut aus.

Doch auch im Winter findet sie hier meist genügend Unterschlupf, sodass sie nicht abstirbt, und sich im nächsten Frühjahr weiterverbreiten kann. Ab Temperaturen unter drei Grad Celsius überlebt die Grüne Reiswanze nicht.

Grüne Reiswanze erkennen: Richtig von der heimischen Baumwanze unterscheiden

So sieht die Grüne Reiswanze im Nymphenstadium aus: So ist sie leicht von der heimischen Stinkwanze unterscheidbar.
So sieht die Grüne Reiswanze im Nymphenstadium aus: So ist sie leicht von der heimischen Stinkwanze unterscheidbar.
(Foto: CC0 / Pixabay / alobenda)

Die Grüne Reiswanze hat – wie die ihr sehr ähnliche einheimische Grüne Baum- oder Stinkwanze (Palomena prasina) – eine typisch kantige Form. Beide sind auch etwa gleich groß und im ausgewachsenen Alter grün. So kannst du sie dennoch unterscheiden:

  • Im Larvenstadium ist die Grüne Reiswanze nicht grasgrün, sondern auffällig und farbenfroh gemustert. Eine rosa-rötliche, gelblich-weiße, braune und grüne Musterung ist typisch (siehe oben). Doch sie verändern ihr Aussehen mit jedem Entwicklungsstadium, verlasse dich also nicht zu sehr auf einzelne Fotos.
  • Die Grüne Reiswanze hat drei helle Punkte auf dem vorderen Teil des Rückenschilds, rechts und links davon je einen kleinen schwarzen Punkt (siehe unten).
  • Findest du auf der Blattunterseite Eier der Wanze, kannst du sie möglicherweise auch daran erkennen. Die Eier der Reiswanze sind gelb bis orange und zahlreich (bis zu 100 Stück).
  • Die Grüne Reiswanze ist im ausgewachsenen Zustand fast immer komplett grün, während die heimische Stinkwanze am hinteren Teil des Rückens einen großen braunen Fleck hat.

Sind es doch Stinkwanzen? Kein Problem – in einem anderen Ratgeber kannst du nachlesen, wie du Stinkwanzen bekämpfen kannst.

Schaden durch Grüne Reiswanzen an Pflanzen erkennen

Sind die Wanzen ausgewachsen und grasgrün, kannst du sie anhand der drei weißen und zwei schwarzen Punkte auf dem Rückenschild erkennen
Sind die Wanzen ausgewachsen und grasgrün, kannst du sie anhand der drei weißen und zwei schwarzen Punkte auf dem Rückenschild erkennen
(Foto: CC0 / Pixabay / Fablegros)

Die Grüne Reiswanze ist polyphag, ernährt sich also von einer Vielzahl von Pflanzen. Sie befällt neben Tomaten vor allem:

  • Gemüse, vor allem Gurken und Paprika
  • Obstfrüchte wie Apfel, Birne, Himbeere oder Brombeere
  • Ackerfrüchte wie Bohnen, Mais und Kartoffel,
  • Zierpflanzen und Kräuter wie Sonnenblume und Rosmarin

Die Wanze saugt an Blättern und Früchten, was bei verschiedenen Pflanzen zu unterschiedlichen Schäden führt:

  • Verursacht die Wanze an jungen Blättern oder Früchten Schäden, führt das dazu, dass diese sich später zu Verformungen verwachsen.
  • An schon reifenden oder reifen Früchten lässt sich der Schaden von außen nicht erkennen – es bilden sich lediglich braune Stellen unter der Schale.
  • Bei Gemüse kannst du einen Befall unter anderem daran erkennen, dass das angesaugte Gewebe weißlich und schwammig ist.

Essen solltest du Früchte mit solchem Schaden besser nicht mehr. Zum einen kann der Geschmack durch ein Sekret der Wanze beeinträchtigt sein, zum anderen bieten die verursachten Sauglöcher Krankheitserregern eine Eintrittsstelle. Verwende das Obst oder Gemüse stattdessen zum Beispiel für den Kompost.

Wichtig: Das Schadbild an den Pflanzen selbst unterscheidet sich nur geringfügig oder gar nicht von dem anderer, heimischer Wanzenarten. Zweifelsfrei erkennst du die grüne Stinkwanze also nur an den Tieren selbst.

Grüne Reiswanze bekämpfen: 3 Möglichkeiten

Das "Hinterteil" der Grünen Reiswanze ist bei ausgewachsenen Individuen auch grün – ist es braun, hast du stattdessen eine heimische Stinkwanze vor dir.
Das „Hinterteil“ der Grünen Reiswanze ist bei ausgewachsenen Individuen auch grün – ist es braun, hast du stattdessen eine heimische Stinkwanze vor dir.
(Foto: CC0 / Pixabay / makamuki0)

Um die Grüne Reiswanze möglichst umweltschonend zu bekämpfen und Schäden an deinen Pflanzen zu verhindern, hast du folgende Möglichkeiten:

  1. Fördere ihre natürlichen Feinde: Manche Insektenarten wie die Schlupfwespe (Trissolcus basalis) sind natürliche Feinde der Grünen Reiswanze. Indem du ihnen Lebensräume und Nistplätze bietest, kannst du ihre Population fördern und so die Grünen Reiswanzen reduzieren. Der Fachhandel bietet speziell gezüchtete Schlupfwespen-Arten an. Du kannst die Eier kaufen und um die betroffenen Pflanzen herum auslegen. Gestalte deinen Garten naturnah und verzichte auf synthetische Pflanzenschutzmittel, damit sich die Schlupfwespen ansiedeln können. 
  2. Bringe Schutzgitter oder -netze an: Feinmaschige Netze um deine Pflanzen können die Wanzen daran hindern, sie zu erreichen.
  3. Sammle sie einfach ab: Je öfter du deine Pflanzen kontrollierst, desto früher wirst du wahrscheinlich einen Befall erkennen. Dann kannst du ganz einfach die einzelnen Wanzen absammeln und so aus deinem Garten entfernen.

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