Komedogen hat irgendwas mit unreiner Haut zu tun – mehr wissen die meisten nicht über den Begriff. Wir haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengefasst und zeigen, wie du unbedenkliche Kosmetika findest.
Hast du schon mal gerätselt, was die zwei Worte „nicht komedogen“ auf deiner Hautcreme bedeuten? Der Begriff sagt im Wesentlichen aus, dass die Inhaltsstoffe keine Mitesser verursachen sollten.
Vor allem bei Pflegeprodukten für Hauttypen, die leicht zu Pickeln neigen, findest du diese Zusatzinformation. Diese Hauttypen vertragen es besser, wenn die Creme schnell einziehen kann und die Haut nicht belastet.
Komedogen: Was es bedeutet
Der Begriff „komedogen“ leitet sich von dem Fachbegriff für Mitesser, „Komedo“, ab. Laut der Enzyklopädie der Dermatologie entstehen Mitesser, wenn die Talgdrüse verstopft und der Hauttalg sich darin anstaut. Entzündet sich dann der Mitesser, bekommst du es mit einem eitrigen Pickel zu tun.
Für die verstopfte Drüse kann unter anderem deine Hautcreme verantwortlich sein: Die Apotheken-Umschau berichtet, dass fetthaltige Cremes die Poren verschließen können. Der Hauttalg kann dann nicht mehr vollständig abfließen. Bei einer sehr trockenen Haut kann dieser Effekt sogar erwünscht sein, da mit dem Hauttalg auch die Feuchtigkeit in der Haut bleibt. Produzieren die Talgdrüsen jedoch viel Hautfett oder reagiert deine Haut sehr empfindlich auf Störungen, können Mitesser die Folge sein.
Vorsicht: Die Angabe „nicht komedogen“ bedeutet nicht, dass dir die Creme auch bei entzündeten Pickeln hilft. Um diese zu behandeln, benötigst du eine medizinische Salbe mit antibakteriellen Wirkstoffen. Eine „nicht komedogene“ Creme muss nicht unbedingt antibakteriell sein.
Komedogene Stoffe: Diese solltest du meiden
Typischerweise sind es die Fette oder Öle in der Hautpflege, die der Haut die Probleme bereiten. Ob ein Stoff komedogen ist oder nicht, hat zunächst einmal nichts mit seiner sonstigen Hautverträglichkeit zu tun – entscheidend ist dein Hauttyp. So können auch natürliche Inhaltsstoffe, die trockener Haut guttun, unter Umständen bei einem eher fettigen Hauttyp Mitesser hervorrufen.
Codecheck nennt einige Beispiele:
- Fette tierischen Ursprungs: Lanolin, das Wollfett der Schafe.
- Pflanzliche Fette und Öle: Palmöl, Kokosöl, Kakaobutter, Erdnussöl, Maiskeimöl oder Olivenöl.
Fette und Öle mit mineralischem Ursprung
Kosmetikprodukte verwenden oftmals anorganische Inhaltsstoffe wie Mineralöle. In Creme und Salben findest du Silikone, Vaseline oder Paraffin. Ihre Verwendung wirft einige grundsätzliche Fragen auf, die Fachleute noch nicht abschließend beantworten konnten.
- Komedogen? Eine Studie von 2012 weist darauf hin, dass es keine gesicherten Testergebnisse für die menschliche Haut gibt. Ob Mineralöle somit die Poren verstopfen können und als komedogene Fette gelten sollten, sieht die Studie als nicht beantwortet an.
- Gesundheitsgefährdend? Mineralöle stehen in Verdacht, krebserregend zu sein. Dabei rücken vor allem mögliche Rückstände von aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) in das Blickfeld der Forschung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) toleriert MOAH in geringen Mengen in Kosmetika, unter der Voraussetzung, dass sie nur mit der Haut in Kontakt kommen. Auch hier weisen Studien darauf hin, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um den Effekt von MOAH in der Hautpflege vollständig zu erfassen.
- Nachhaltigkeit? Die chemische Industrie stellt mineralische Fette mit einigem Energieaufwand aus fossilen Rohstoffen wie Braunkohle oder Erdöl her. Schon aus diesem Grund passen sie nicht zur Biokosmetik, die organische Pflegestoffe verwendet.
Auch wenn die Forschung noch keine Antworten hat, solltest du auf mineralische Inhaltsstoffe nach Möglichkeit verzichten. Du schonst die Ressourcen der Erde, wenn du auf pflanzliche, also nachwachsende Pflegestoffe setzt.
Komedogene Kosmetik: So wirkt sie auf deinen Hauttyp
Ob du durch komedogene Öle Mitesser bekommst, hängt auch von deinem Hauttyp ab. Mit Olivenöl und Kokosöl kannst du beispielsweise trockene Haut pflegen.
Neigst du nicht zu trockener, sondern zu fettiger Haut oder Akne, wirst du die Begeisterung anderer für Kokos- und Olivenöl nicht teilen können. Denn da beide Öle komedogen sind, kann deine Haut durch die Öle mehr Mitesser und Unreinheiten bekommen. Für dich sind nicht komedogene Öle besser geeignet. Codecheck zählt Arganöl, Sheabutter oder Jojobaöl dazu.
Tipp: Auch das regionale Hanföl ist nicht komedogen. Es enthält viel Linolsäure, die ebenfalls ein Bestandteil von Körperzellen ist. Dadurch zieht es schnell ein und hinterlässt kein fettiges Gefühl auf der Haut.
Komedogen: So findest du die passende Kosmetik
Nicht nur Gesichtscremes können komedogen sein. Auch diese Kosmetikprodukte können Mitesser verursachen:
- Körperlotion
- Sonnencreme
- dekorative Kosmetik wie Puder und Make-up
Wenn du empfindliche oder fettige Haut hast, solltest du nicht nur auf die Herstellerangabe „nicht komedogen“ achten. Denn es gibt keine gesetzliche Regelung dazu, wann Hersteller ein Produkt mit dieser Bezeichnung kennzeichnen dürfen.
Oft steht auch auf der Verpackung, für welchen Hauttyp das Produkt geeignet ist. Um sicherzugehen, solltest du die Inhaltsstoffe genau durchlesen. Verbraucher:innen-Apps wie die von Codecheck können dir helfen, für dich ungeeignete Stoffe zu erkennen.
Tipp: Viele Naturkosmetik-Produkte verzichten auf Inhaltsstoffe, die auf Mineralöl basieren. Jedoch ist der Begriff „Naturkosmetik“ nicht geschützt. Ganz sicher gehst du bei Marken, die mit Naturkosmetik-Siegeln wie Natrue oder BDIH zertifiziert sind.
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