Marienkäfer überwintern gemeinsam. Im Herbst sammeln sie sich in großen Scharen, um ein Winterquartier zu suchen. Über Marienkäfer an der Hauswand musst du dich dabei nicht sorgen: Wie du den kleinen Tierchen helfen kannst, erfährst du hier.
Marienkäfer überwintern in großen Scharen. Im ersten Moment können die Ansammlungen von Marienkäfern an Hauswänden, wie es sie im Herbst oft gibt, aussehen wie eine Plage. Aber das sind sie ganz und gar nicht: Ähnlich wie einige heimische Vogelarten, versammeln sich Marienkäfer in den Herbstmonaten, um ein geeignetes Winterquartier zu finden und gemeinsam zu überwintern.
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Marienkäfer im Herbst: So bereiten sie sich auf den Winter vor
Je nach Art überwintern Marinekäfer auf unterschiedliche Weise. Dabei kann man folgende Verhaltaensweisen beobachten:
- Laut GEO wandern einige Marienkäfer zum Überwintern in die südlicheren Länder Europas, weil dort ein wärmeres Klima herrscht.
- Andere suchen über die kalten Monate einen Unterschlupf in Mauerritzen, unter Steinen oder in Laubhaufen, wo sie je nach Art Winterschlaf halten oder in Winterstarre fallen. Die Zwischenstopps auf Hauswänden oder Balkongeländern sind ihre letzten Sonnenpausen vor dem Aufenthalt im Winterquartier.
- Einige Marienkäferarten wandern sogar nach Norden. Denn einige Marienkäfer verfallen über den Winter in Winterstarre und brauchen daher noch niedrigere Temperaturen, als es sie bei uns gibt. Aufgrund des Klimawandels sind die Temperaturen in heimischen Regionen dann oftmals zu warm.
So hilfst du den Marienkäfern beim Überwintern
Wenn du Marienkäfer beim Überwintern an der Hauswand entdeckst, dann ist das kein Grund zur Sorge. Es kann sogar eine Erinnerung an dich sein, dass die Insekten etwas Hilfe beim Überwintern von dir brauchen. In den meisten Gärten finden sie nämlich keine idealen Voraussetzungen für ein Winterquartier vor.
So unterstützt du Marienkäfer beim Überwintern:
- Lass in deinem Garten wilde Ecken zu: So schaffst du Unterschlupfmöglichkeiten. Wie auch der Igel freuen sich Marienkäfer beim Überwintern über Laubhaufen oder über Steine oder Rinde, unter denen sie sich verkriechen können.
- Totholz im Garten kann so auch zu einem Marienkäfer-Winterquartier werden.
- Auch wenn du eine Mulchschicht aus Herbstlaub auf deinen Beeten auslegst, nützt das den kleinen gepunkteten Insekten.
- Bei der Nahrungssuche brauchst du Marienkäfer vor dem Überwintern in der Regel nicht zu unterstützen: Sie sind sehr gut in der Lage, sich selbst ausreichend zu versorgen. Dabei ernähren sie sich vor allem von Blattläusen, aber auch von einigen Milbenarten und Larven. Du kannst sicherstellen, dass sie genügend davon vorfinden, indem du Totholz, morsche Baumrinde und verwelkte Blumen im Garten übriglässt. Darin verbergen sich viele verschiedene Insekten und Larven.
Marienkäfer im Haus überwintern? Keine gute Idee
Bei langanhaltend hohen Temperaturen, beispielsweise in einem milden Winter, wachen die Marienkäfer aus ihrem Winterschlaf auf und könnten sich auf der Suche nach Nahrung in deine Wohnung verirren. Es könnte außerdem vorkommen, dass du Marienkäfer unbeabsichtigt mit in die Wohnung nimmst, wenn du deine Blumentöpfe im Winter aus dem Garten reinholst.
Unsere Wohnungen sind jedoch ein ungeeignetes Winterquartier: Marienkäfer benötigen eine kühle, frostfreie Umgebung zum Überwintern. Wenn es zu warm ist, verbrauchen sie zu viel Energie und verhungern über den Winter. Wenn sich die gepunkteten Gartenbewohner also ins Haus verirren, solltest du sie am besten vorsichtig einsammeln und an einen geschützten Ort im Garten bringen.
Wenn es passiert, dass die Käfer dich in größeren Scharen im Haus besuchen kommen, kann laut Geo auch ein Staubsauger helfen: Stülpe eine Socke über das Staubsaugerrohr und sauge die Marienkäfer mit niedrigster Stufe vorsichtig auf, sodass sie in der Socke landen. Jetzt kannst du sie nach draußen transportieren, ohne sie zu verletzen.
Tipp: Mit Insektenschutzgittern kannst du von vornherein verhindern, dass sich die Käfer in dein Haus verirren. Duftquellen wie Vanille, Lorbeer oder Lavendel am Fenster sollen außerdem verhindern können, dass Marienkäfer ins Haus kommen, denn diese Gerüche mögen sie nicht.
Marienkäfer nach dem Überwintern
Im Frühjahr, nach dem Überwintern, krabbeln die Marienkäfer wieder aus ihren Winterquartieren hervor oder kehren ins Land zurück. Dann freuen sie sich über eine möglichst große Pflanzenvielfalt bei dir im Garten und über vielfältige Nahrungsquellen. Auch Insektenhotels können ein schönes Zuhause für sie bieten.
Marienkäfer ernähren sich von Blattläusen und sind daher natürlich Schädlingsbekämpfer. Um es den Marienkäfern also in deinem Garten schönzumachen, solltest du auf Pestizide, Pflanzenschutzmittel und Insektizide verzichten. In einem möglichst naturnahen Garten mit Unterschlupfmöglichkeiten fühlen sich die kleinen Käfer am wohlsten.
Möchtest du deine Pflanzen weitgehend blattlausfrei halten und trotzdem den Marienkäfern Nahrung bieten? Dann kannst du überlegen, ob du im Garten eine kleine Ecke wild wachsen lässt, in der die Blattläuse frei leben dürfen. Darüber freuen sich dann auch die Marienkäfer.
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Überarbeitet von Annika Reketat
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