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Ovo-Lacto-Vegetarier: Das macht die Ernährungsform aus

ovo lacto vegetarier
Foto: CC0 / Pixabay / pasja1000

Ovo-Lacto-Vegetarier essen Milchprodukte und Eier, aber weder Fleisch noch Fisch. Wir erklären dir, ob Ovo-Lacto-Vegetarismus gesund und nachhaltig ist.

Ein Ovo-Lacto-Vegetarier ernährt sich vegetarisch und isst Milchprodukte („lacto“) sowie Eier („ovo“). Ein Ovo-Lacto-Vegetarier ist also das, was viele umgangssprachlich „Vegetarier“ nennen. Andere Ernährungsformen sind zum Beispiel:

  • Pescetarier: isst auch Fisch
  • Ovo-Vegetarier: isst Eier, aber keine Milchprodukte
  • Lacto-Vegetarier: isst Milchprodukte, aber keine Eier
  • Veganer: isst gar keine tierischen Produkte

Laut Proveg International (früher Vebu) ernährten sich im Jahr 2018 etwa zehn Prozent der Deutschen vegetarisch oder vegan, 50 Prozent davon waren Ovo-Lacto-Vegetarier. 

Schon gewusst: Nicht alles, was vegetarisch aussieht, ist es auch. Parmesan und andere Hartkäsesorten enthalten beispielsweise tierisches Lab aus Kälbermägen. Mehr Beispiele findest du in diesem Artikel: Diese 10 Produkte sind nicht vegan oder vegetarisch. Ganz sicher sein kannst du bei Produkten, die das Label der Europäischen Vegetarier-Union tragen. Das gelbe Label mit dem grünen „V“ gibt es in den Abstufungen Ovo-Lacto-vegetarisch, Ovo- oder Lacto-vegetarisch sowie vegan.

Ovo-Lacto-Vegetarier: Eine gesunde Ernährungsform?

Eine ausgewogene Ovo-Lacto-vegetarische Ernährung ist gesund.
Eine ausgewogene Ovo-Lacto-vegetarische Ernährung ist gesund.
(Foto: CC0 / Pixabay / silviarita)

Bei Ovo-Lacto-Vegetariern denken immer noch viele Menschen an Nährstoffmängel. Der Verein für unabhängige Gesundheitsberatugn (ugb) schreibt jedoch, dass Ovo-Lacto-Vegetarier bei einer ausgewogenen Ernährung keine Mängel befürchten müssen. Das gilt nach bisherigen Erkenntnissen auch für Kleinkinder und Schwangere.

Dem ugb zufolge ist die Ernährung von Ovo-Lacto-Vegetariern oft sogar gesünder als die von Mischköstlern: Vegetarier essen meistens mehr pflanzliche Produkte und nehmen dadurch unter anderem mehr Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, ungesättigte Fettsäuren und Prä- sowie Probiotika auf. Weniger essen sie dagegen cholesterinhaltige Lebensmittel und gesättigte Fettsäuren.

Der Bayerische Rundfunk und der Spiegel bestätigen diese Sichtweise: Studien zufolge leiden Ovo-Lacto-Vegetarier seltener als der Durchschnitt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht oder Diabetes Typ 2. Wie groß der Anteil der vegetarischen Ernährung an diesen Studienergebnissen ist, ist allerdings unklar. Im Schnitt sind Ovo-Lacto-Vegetarier eher jünger, gebildeter, sportlicher und beschäftigen sich viel mit Ernährung. Diese einzelnen Einflüsse lassen sich nur schwer voneinander trennen.

Klar ist: Auch mit einer Ovo-Lacto-vegetarischen Ernährung lebst du nicht automatisch gesund. Viele Süßigkeiten sind schließlich auch vegetarisch. Wenn du jedoch überwiegend verschiedene Gemüse- und Obstsorten, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte isst und deine Mahlzeiten mit hochwertigen pflanzlichen Ölen anreicherst, ist die Grundlage für eine gesunde Ernährung geschaffen. Eine gute Orientierung bieten dir die zehn Regeln für eine ausgewogene Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Leben Ovo-Lacto-Vegetarier nachhaltig?

Käse hat einen hohen CO2-Fußabdruck.
Käse hat einen hohen CO2-Fußabdruck.
(Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington)

Heutzutage wissen wir, dass Ernährung und Landwirtschaft einen großen Einfluss auf das Klima und unsere Umwelt haben. Auch die Forschung beschäftigt sich mit der Frage, wie eine nachhaltige Ernährung aussähe. Eine Studie hat beispielsweise errechnet, dass weltweit 63 Prozent der durch die Tierhaltung entstehenden Treibhausgasemissionen eingespart werden könnten, wenn sich alle Menschen vegetarisch ernährten. Wären alle Veganer, wären es sogar 70 Prozent. Mehr zu der Studie liest du hier: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Das Bundeslandwirtschaftsministerium empfiehlt in einem Gutachten von 2016 ebenfalls, aus Klimaschutzgründen weniger Fleisch zu essen. Gleichzeitig merken die Autoren jedoch an, dass auch andere tierische Produkte einen hohen CO2-Fußabdruck haben. Laut Berechnungen des Öko-Instituts ist die Klimabilanz von Butter sogar schlechter als die von Rindfleisch. Andererseits isst du von Butter eher kleine Mengen.

Eine Ovo-Lacto-vegetarische Ernährung ist deshalb am nachhaltigsten, wenn sie möglichst wenig tierische Produkte enthält. Zudem solltest du überwiegend regionale und saisonale Produkte kaufen, um lange Transportwege und Lebensmittel aus beheizten Gewächshäusern oder energieintensiver Lagerung zu meiden. Was wann Saison hat, verrät dir der Utopia-Saisonkalender.

Insbesondere bei tierischen Produkten solltest du außerdem zu Bio-Ware greifen. Die Siegel der Anbauverbände Demeter, Bioland und Naturland stellen die höchsten Anforderungen an die Tierhaltung. Mehr dazu verrät dir dieser Artikel: Bio-Siegel im Vergleich: Was haben die Tiere von Bio-Tierhaltung?

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