Pampelmuse und Grapefruit ähneln sich, sind aber doch zwei unterschiedliche Zitrusfrüchte. Welche Unterschiede zwischen ihnen bestehen, erfährst du hier.
Die Pampelmuse gilt als Urform vieler Zitrusfrüchte. Aus der Kreuzung zwischen Pampelmuse und Mandarine entstand beispielsweise die Orange. Durch Rückkreuzung der Orange mit der Pampelmuse entwickelte sich die Grapefruit – vermutlich im 18. Jahrhundert auf Barbados.
Inzwischen ist die Grapefruit in Deutschland stärker verbreitet als die Pampelmuse. Das könnte ein Grund dafür sein, weshalb die Pampelmuse oft fälschlicherweise als Grapefruit bezeichnet und verkauft wird. Doch obwohl die beiden miteinander verwandt sind, gibt es einige Unterschiede.
Unterschiede von Pampelmuse und Grapefruit: Form, Schale, Geschmack
Wenn du eine Pampelmuse und eine Grapefruit nebeneinander legst, fällt ein Unterschied sofort ins Auge: Die Pampelmuse ist deutlich größer. Sie kann ein Gewicht von bis zu vier bis sechs Kilogramm erreichen, während eine Grapefruit mit 150 bis 450 Gramm deutlich leichter ist. Auch der lateinische Name der Pampelmuse, „Citrus maxima“ („größte Zitrone“) deutet darauf hin, dass der immergrüne Pampelmusen-Baum die größten Zitrusfrüchte hervorbringt. Darüber hinaus gibt es weitere Unterschiede bei Schale, Form und Geschmack:
Pampelmusen
- grünliche bzw. gelbliche (und recht dicke) Schale
- birnenförmiges Aussehen
- schmeckt weniger intensiv als die Grapefruit
Grapefruits
- dünnere, orangegelbe Schale
- runde Form
- schmecken bittersüßer und saurer als die Pampelmuse
Auch beim Verzehr gibt es einen Unterschied: Die Pampelmuse kannst du wie eine Orange schälen und in Schnitze schneiden. Die Grapefruit hingegen schneidest du in zwei Hälften und löffelst sie dann aus.
Tipp: Frische Pampelmusen und Grapefruits erkennst du an einer festen und glatten Schale, diese sollte keine Dellen haben. Ein leichter Zitrusduft am Stiel ist auch ein Zeichen für Frische.
Die Nährwerte der Zitrusfrüchte im Vergleich
Ein Blick auf die von Deutschen Ernährungsberatungs- und -informationsnetz (DEBInet) zur Verfügung gestellten Nährwerte der beiden Zitrusfrüchte verrät, dass sie sich bei Kilokalorien und Nährstoffen kaum voneinander unterscheiden:
Nährwerte der Grapefruit (pro 100 Gramm)
- Energie: 45 kcal
- Eiweiß: 0,60 g
- Fett: 0,15 g
- Kohlenhydrate: 7,41 g
- Ballaststoffe: 0,60 g
- Mineralstoffe 0,35 g
Nährwerte der Pampelmuse (pro 100 Gramm)
- Energie: 48 kcal
- Eiweiß: 0,76 g
- Fett: 0,04 g
- Kohlenhydrate: 9,44 g
- Ballaststoffe: 0,72 g
- Mineralstoffe: 0,35 g
Sowohl Grapefruit als auch Pampelmuse eignen sich somit als leichter und erfrischender Snack.
Vitaminbomben: So gesund sind Pampelmuse und Grapefruit
Beide Zitrusfrüchte sind laut DEBInet sehr vitaminreich: Die Grapefruit kommt pro 100 Gramm auf etwa 41 Milligramm Vitamin C. Das entspricht fast der Hälfte des täglichen Vitamin-C-Bedarfs eines Erwachsenen. Doch die Pampelmuse trumpft mit noch mehr Vitamin C auf: Auf 100 Gramm der Frucht kommen 61 Milligramm Vitamin C. Somit kann die Pampelmuse besonders gut zu einem funktionierenden Immunsystem beitragen.
Auch Folsäure bzw. Vitamin B9 finden sich in beiden Zitrusfrüchten, jedoch nur in geringen Mengen: 100 Gramm Grapefruit versorgen dich mit elf Mikrogramm Folsäure und 100 Gramm Pampelmuse mit 12 Mikrogramm. Das ist immerhin ein kleiner Beitrag zu den 300 Mikrogramm, die Erwachsene täglich zu sich nehmen sollten.
An Mineralstoffen bieten Pampelmuse und Grapefruit beispielsweise Kalium (216,00 mg auf 100 g Pampelmuse bzw. 141,00 mg auf 100 g Grapefruit) und Calcium (4 mg bzw. 26 mg auf jeweils 100 g), sowie Magnesium, Kupfer und Phosphor in geringeren Mengen (in der Grapefruit noch weniger als in der Pampelmuse)
Pampelmuse und Grapefruit sind also mit ähnlichen Nährstoffen ausgestattet. Die Pampelmuse wartet mit mehr Vitamin C und Kalium auf, während de Grapefruit mehr Calcium vorweisen kann. Du kannst also beide Zitrusfrüchte in eine ausgewogene Ernährung aufnehmen.
Mögliche Wechselwirkungen mit zahlreichen Medikamenten
Grapefruit und Pampelmusen können zu Wechselwirkungen mit zahlreichen Medikamenten führen. Das Abbauprodukt des in der Grapefruit enthaltenen Bitterstoffs Naringin kann zusammen mit weiteren sekundären Pflanzenstoffen die Wirkung mancher Arzneimittel abschwächen, während andere Arzneimittel verstärkt werden können. Auch in der Pampelmuse ist Naringin enthalten, weshalb die Warnung auch bei dieser Zitrusfrucht gilt.
Vorsicht gilt besonders bei Herzmedikamenten sowie cholesterinsenkenden Mitteln. Auch blutdrucksenkende Mittel können gefährlich sein, da der Blutdruck deutlich stärker abfallen kann als erwünscht. Des Weiteren wird auch bei Antidepressiva sowie Potenz-, Krebs- und Asthmamitteln von Wechselwirkungen berichtet.
Es ist daher wichtig, immer genau genau in der Packungsbeilage die eventuellen Wechselwirkungen nachzulesen oder mögliche Wechselwirkungen beim Verzehr von Grapefruits bzw. Pampelmusen mit Ärzt:innen oder Apotheker:innen abzusprechen.
Anbau von Grapefruits und Pampelmusen
Der Ursprung der Grapefruit wird auf Barbados vermutet. Und auch heute noch zählen die Karibischen Inseln sowie der Süden der USA, vor allem Florida, zu den Hauptanbaugebieten Zitrusfrucht. Die meisten Grapefruits, die wir hier im Supermarkt finden, werden jedoch vorwiegend aus Israel, Zypern oder Spanien importiert. Sie hat Hauptsaison von Oktober bis März, ist aber ganzjährig aus unterschiedlichen Gebieten erhältlich. In allen Anbaugebieten ist die Grapefruit jedoch auf Düngung angewiesen – in der konventionellen Landwirtschaft häufig mit Kunstdüngern.
Die Pampelmuse stammt aus Südostasien und kommt noch immer größtenteils von dort. Es befinden sich jedoch auch Anbaugebiete in Florida und Kalifornien. Ihre Hauptsaison liegt zwischen November und April. Die Pampelmuse hat keine besonderen Ansprüche an den Boden, auf dem sie angebaut wird. Da sie jedoch viele Nährstoffe zum Wachsen braucht, konkurriert sie nicht gerne mit „Unkraut“, weswegen im konventionellen Anbau gewöhnlich chemische Pflanzenschutzmittel und Wachstumsmittel eingesetzt werden.
Die Klimabilanz der Zitrusfrüchte
Die Ökobilanzen der beiden Zitrusfrüchte fallen eher negativ aus. Sowohl Grapefruits als auch Pampelmusen müssen importiert werden und legen dabei beträchtliche Transportwege zurück, durch die eine Menge CO2 ausgestoßen wird. Das CO2 verstärkt den Treibhauseffekt in der Atmosphäre, wodurch sich die Erde immer mehr aufheizt und so den Klimawandel vorantreibt. Hinzu kommt, dass die im Supermarkt angebotenen Zitrusfrüchte häufig aus konventionellem Anbau stammen, in dem synthetische Pestizide und Düngemittel zum Einsatz kommen. Diese können den Boden belasten sowie giftig für Mensch und Tier sein.
Unsere Empfehlung ist: Wenn es eine der beiden Zitrusfrüchte sein soll, dann sollte sie also aus ökologischer Landwirtschaft eines europäischen Anbaugebiets stammen. Außerdem ist bei der Grapefruit das Verhältnis von Schale zu essbarer Frucht besser, wodurch weniger Lebensmittelabfall entsteht. Mit der Schale kannst du auch einen Allzweck-Zitrusreiniger herstellen, indem du sie in Essig einlegst, statt sie zu entsorgen.
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