Licht aus – ist nur die Sicherung rausgesprungen, oder liegt eine allgemeine Stromstörung vor? Wie du den Grund für den Stromausfall herausfindest, wie wahrscheinlich ein Blackout vorliegt, und wie du am besten reagierst.
Ein Stromausfall kann durch allgemeine Stromstörungen ausgelöst werden. Dann haben mehrere Haushalte keinen Strom mehr. Das kann zum Beispiel durch ein Unwetter passieren. Betrifft der Stromausfall allerdings nur die eigenen vier Wände, ist oft einfach nur die Sicherung rausgeflogen.
Wenn du dir bei den folgenden Lösungsansätzen unsicher bist, solltest du unbedingt Fachpersonal für elektrotechnische Störungen kontaktieren.
Stromausfall? So handelst du richtig
Wichtig ist zunächst, dass du nicht überstürzt und hektisch handelst. Denn in vielen Fällen kannst du den Stromausfall einfach beheben. Ist der Strom plötzlich weg, solltest du so vorgehen:
- Kläre zunächst ab, ob der Stromausfall nur dich oder auch andere Wohnungen oder Häuser betrifft. Dazu kannst du im eigenen Sicherungskasten überprüfen, ob noch alle Sicherungen eingeschaltet sind. Außerdem kannst du dich bei den Nachbar:innen erkundigen, ob sie ebenfalls keinen Strom haben.
- Ist der Strom immer noch weg, dann solltest du deine Elektrogeräte möglichst ausschalten. Denn bei der Wiederherstellung der Stromversorgung kann es zu sogenannten Spannungsspitzen kommen. Dadurch können Elektrogeräte beschädigt werden. Am besten ist es daher, auch den Netzstecker von empfindlichen Geräten wie Computern oder Fernsehern auszustecken.
- Achte darauf, dass der Kühlschrank und die Gefriertruhe geschlossen sind, damit die Kälte darin nicht entweicht und die Lebensmittel länger kühl bleiben.
- Informiere dich bei einer regionalen Störungsauskunft, ob der Stromausfall schon gemeldet wurde (zum Beispiel bei Bayernwerk Netz). Ansonsten kannst du eine kostenlose Störungsnummer anrufen und den Stromausfall melden. Diese Telefonnummern sind auf den Webseiten der Störungsauskünfte meist gut sichtbar gelistet.
- Falls ein Blackout vorliegt, wird der Strom für einige Zeit nicht nur für dich, sondern auch für die allgemeine Infrastruktur ausbleiben. Warum das jedoch unwahrscheinlich ist, erklärt unser Beitrag Warum die Energiekrise Brownouts anstatt Blackouts provoziert.
Blackout, Brownout, Stromausfall: Was ist eigentlich der Unterschied?
Gegenüber der tagesschau erklärt Experte für Elektrische Energiesysteme Christoph Maurer: „Jeder Blackout ist ein Stromausfall, aber nicht jeder Stromausfall ist ein Blackout“. Genau bedeutet das: Nur, wenn der Stromausfall regionenübergreifend und ungeplant ist, und außerdem sehr viele Verbraucher:innen betrifft, kann man ihn als Blackout bezeichnen.
Zusätzlich gibt es den Begriff des „Brownouts“. Ein kontrollierter Brownout bedeutet, dass der Netzbetreiber einzelne Großverbraucher oder bestimmte Regionen vom Netz nehmen muss. Das passiert üblicherweise, wenn der Stromverbrauch stark zunimmt, wie in etwa an sehr kalten Abenden – und der Strom ist nur wenige Stunden weg. So wird die Stromversorgung gesichert und ein echtes Blackout verhindert.
Wenn das Netz durch zu hohe Stromnachfrage kurzzeitig überlastet ist, kann es auch zu unkontrollierten Brownouts kommen. Diese sind zwar nicht kontrollier- oder vorhersehbar, dauern dafür meist nur wenige Minuten an.
Störungsauskunft bei Stromausfall
Einen aktuellen Stromausfall kannst du oft im Internet ausfindig machen. In Deutschland gibt es dafür das Gemeinschaftsportal Störungsauskunft.de: Auf dieser Plattform melden Stromnetzbetreiber ihre Stromausfälle. Du erhältst so einen kompletten Überblick über die aktuellen Stromausfälle. Das Ganze wird in einer digitalen Karte angezeigt und du kannst Stromausfälle genau lokalisieren.
Der aktuelle Stromausfall wird nicht auf der Karte angezeigt?
Betrifft der Stromausfall dennoch mehrere Häuser in der Straße, dann solltest du Kontakt zu deinem Stromanbieter aufnehmen. Auf den meisten Webseiten der Stromanbieter befindet sich eine kostenlose Störungsnummer, diese solltest du dann anrufen. Bist du Kund:in bei einem kleineren, überregionalen Stromanbieter kannst du gegebenenfalls auch Kontakt zu dem örtlichen Netzbetreiber aufnehmen. Das sind meistens die lokalen Stadtwerke.
Stromausfall: Die Sicherung ist rausgeflogen
Bei einem Stromausfall, der nur deine Wohnung betrifft, ist häufig einfach nur die Sicherung rausgeflogen. Es gibt mehrere Gründe dafür:
- Überlastung: Dabei sind zu viele Geräte gleichzeitig in Benutzung, die besonders viel Strom verbrauchen. Zum Beispiel kann das der Fall sein, wenn du gleichzeitig einen Toaster, einen Elektroherd, eine Waschmaschine und einen Staubsauger benutzt. Bevor du die Sicherung wieder einschaltest, solltest du einige der laufenden Geräte ausschalten. Benutzte die Geräte lieber nacheinander und nicht gleichzeitig. Um einer Überlastung vorzubeugen, helfen dir auch unsere Stromspartipps.
- Kurzschluss: Dieser kann bei älteren Geräten passieren, wenn zum Beispiel die Isolierung der Drähte nicht intakt ist. Wenn Wasser in das Innere eines Gerätes gelangt, kann das auch einen Kurzschluss verursachen.
- Defekte Leitung: Renovierungsarbeiten können versehentlich Leitungen beschädigen und defekte Leitungen zu einem Stromausfall führen. Versuche, die defekte Stelle der Leitung mithilfe von Fachpersonal ausfindig zu machen.
- Defekter Sicherungskasten: Dieses Problem tritt gerade bei älteren Sicherungskästen auf. Der Verteilerkasten muss dann von Fachpersonal ausgetauscht werden.
Ökostrom für dich und die Umwelt
Ein beliebter Irrtum: Wenn bei Ökostrom die Sonne gerade nicht scheint, oder kein Wind weht, dann ist eben auch kein Strom da. Ist bei Ökostrom also die Wahrscheinlichkeit für einen Stromausfall höher? Das ist nicht der Fall. So sagt Projektleiter Kurt Rohrig vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass „Erneuerbare Energien eine stabile Frequenz und Spannung im Netz gewährleisten können.“ Wir haben also auch mit 100 Prozent Grünstrom in den Leitungen nicht mehr Stromausfälle zu befürchten.
Für den Umweltschutz lohnt sich der Umstieg auf Ökostrom: Sieben Prozent des CO₂-Fußabdrucks eines durchschnittlichen Erwachsenen sind auf dessen Stromverbrauch zurückzuführen. Mit Ökostrom kannst du den eigenen CO₂-Ausstoß verringern, denn der Strom wird in Europa auf ökologische Art und Weise erzeugt, zum Beispiel in Wind- oder Wasserkraftwerken oder mithilfe von Solaranlagen. Die Unterscheidung zwischen „grün“ und „grau“ in Sachen Ökostrom ist derzeit aber leider nicht leicht.
Folgende Artikel helfen dir dabei, dich umfassend zu informieren und einen passenden Ökostrom-Anbieter zu finden:
- Ökostrom: 4 Anbieter, mit denen du nichts falsch machst
- Ökostrom-Test zeigt Fallen bei der Tarif-Wahl auf
- Ökostrom: Einfacher Umstieg in fünf Schritten
- Wie gut ist Ökostrom von den Stadtwerken?
- Ökostrom: Die besten Siegel und Label
Weiterlesen auf Utopia.de.
- Heizkosten sparen: Diese 20 Tipps helfen dir, günstig zu heizen
- Stromverbrauch berechnen und nachmessen: So viel kosten deine Haushaltsgeräte
- E-Auto-Abo: Was kostet es? Wann lohnt es sich für dich?
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