Süßkartoffeln kannst du roh essen – normale Kartoffeln dagegen nicht. Doch wie steht es um die ungesunde Oxalsäure in Süßkartoffeln? Hier erfährst du, wie gesund rohe Süßkartoffeln tatsächlich sind.
Während du Kartoffeln niemals roh essen solltest, ist das bei den orangen Knollen anders. Süßkartoffeln kannst du roh essen.
Der Grund: Als ein Windengewächs sind Süßkartoffeln überhaupt nicht mit Kartoffeln verwandt, welche Teil der Familie der Nachtschattengewächse sind. Daher enthalten Süßkartoffeln auch kein Solanin – der giftige Stoff, der rohe Kartoffeln ungenießbar macht.
So gesund ist es, Süßkartoffeln roh zu essen
Süßkartoffeln roh zu essen hat einen großen Vorteil: Wertvolle Vitamine und andere hitzeempfindliche Inhaltsstoffe bleiben erhalten. Süßkartoffeln sind gesund, da das Wurzelgemüse eine Fülle von wichtigen Inhaltsstoffen aufweist:
- Carotinoide und Anthocyane (Antioxidantien)
- Beta-Carotin (ein Carotinoid und Vorstufe von Vitamin A)
- Kalium (hilft u.a. gegen Stress)
- Mineralstoffe wie Calcium, Zink und Eisen
- Vitamin C (stärkt das Immunsystem)
- Vitamin E (schützt vor freien Radikalen)
- Folsäure
- viele Kohlenhydrate mit hohem Ballaststoffanteil, was lange satt macht.
Wenn du Süßkartoffeln kochst, brätst oder backst, kann sich der Gehalt an einigen dieser Stoffe reduzieren. Beispielsweise ist Vitamin C wasserlöslich und hitzeempfindlich: Gärst du die Süßkartoffeln in Wasser, geht ein Großteil des Vitamin C in das Kochwasser über und auch die Hitze zerstört das Vitamin.
Fazit: Ist es dir wichtig, möglichst viele der Inhaltsstoffe aufzunehmen, kannst du Süßkartoffeln roh essen. Das ist laut Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) problemlos möglich.
Oxalsäure in Süßkartoffeln – was bedeutet das?
Es gibt jedoch etwas, was du beachten musst, wenn du Süßkartoffeln roh isst. Süßkartoffeln enthalten je nach Sorte viel Oxalsäure, die für den Menschen schädlich sein kann. Oxalsäure kann die Nieren schädigen und beeinflusst, wie gut der Körper wichtige Mineralstoffe wie Kalzium oder Magnesium aufnehmen kann, erklärt das BZfE.
Aus diesem Grund solltest du darauf achten, nicht übermäßig viele Lebensmittel mit hohem Oxalsäure-Gehalt zu verzehren. Süßkartoffeln kannst du also roh essen, aber in Maßen. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt, Süßkartoffeln zu kochen, um den Gehalt an Oxalsäure zu reduzieren.
Außerdem kommt es auf die Kombination an: Denn beispielsweise beeinflusst Kalzium die Oxalsäure-Absorption. Wenn du kalziumhaltiges Essen wie Brokkoli mit Süßkartoffeln kombinierst, nimmst du weniger Oxalsäure auf. Auch Grünkohl, Sojaschnetzel oder Sesamsamen kannst du kombinieren.
Auch laut der Verbraucherzentrale Bayern ist es kein Problem, Süßkartoffeln hin und wieder auch roh zu verzehren: Im Gegensatz zu Speisekartoffeln kannst du Süßkartoffeln auch roh als Fingerfood oder im Salat servieren.
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Überarbeitet von Annika Reketat
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