Den täglichen Weg zur Arbeit umweltfreundlich zu gestalten, kann in Summe einen echten Unterschied machen. Wir zeigen dir fünf Möglichkeiten dafür.
Millionen von Menschen pendeln täglich in Deutschland von ihrem Zuhause zur Arbeit. Dafür nahmen 2016 rund 68 Prozent aller Berufspendler:innen den PKW als Beförderungsmittel. Die Anzahl an Pendler:innen, die regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel nutzen, ist dagegen viel kleiner, und zwar 14 Prozent.
Durch den Berufsverkehr kommt es täglich nicht nur zu Staus und Verzögerungen, sondern auch zu hohen Abgaswerten. 2018 wurden rund 888 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr der EU verursacht. PKWs und Motorräder verursachen dabei einen Großteil davon. Die hohen Emissionen von sogenannten Treibhausgasen treiben den Klimawandel an.
Um aktiv etwas dagegen zu tun, kannst du den Gebrauch von PKWs reduzieren. Vor allem für die tägliche Fahrt in die Arbeit gibt es umweltfreundlichere Alternativen – wir zeigen sie dir.
1. Mit den Öffis umweltfreundlicher zur Arbeit
Öffentliche Verkehrsmittel sind eine gute und nachhaltigere Alternative zum PKW. Regionalbahnen, S-Bahnen und Fernzüge fahren mit Strom und produzieren dadurch keine Abgase. Beispielwese fahren Flixtrains mit Ökostrom von Greenpeace. Auch das Flixbus-Netz wird weiter auf E-Busse mit Ökostrom ausgebaut. Einige Städte wie München oder Dresden oder auch das Verkehrsunternehmen Rhein-Neckar-Verkehr GmbH bertreiben ihre Bahnen und teils auch Busse mit 100 Prozent Ökostrom.
Auch Busse eignen sich gut. Diese fahren zwar überwiegend noch mit Kraftstoff, aber befördern viele Personen gleichzeitig. Dadurch werden in Summe pro Person und Kilometer CO2-Emissionen eingespart. Beispielsweise stößt eine einzelne Person pro Kilometer durch Gebrauch eines PKWs etwa ein Kilogram CO2 aus. Mit dem Bus beträgt die CO2-Emission pro Person druchschnittlich nur 0,37 Kilogramm.
2. Sportlich und umweltfreundlich zur Arbeit
Eine weitere Möglichkeit bietet das Fahrrad. Bei nur kurzer Entfernung solltest du dir überlegen, ob es nicht besser ist, das Fahrrad statt dem Auto oder dem Bus zu nehmen. Somit sparst du nicht nur Emission ein, sondern tust auch noch etwas für deine Gesundheit. Es bietet sich ebenfalls an, kurze Arbeitswege zu Fuß zurückzulegen. Wenn dir der Weg zu anstrengend ist, weil du vielleicht einen Hügel hinauf musst aber trotzdem gerne Fahrrad fahren willst, empfehlen wir dir mal ein Elektrofahrrad auszuprobieren.
Elektrofahrräder sind deutlich teurer in der Anschaffung und in ihrer Herstellung im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrrad. Die Akkus verbrauchen in ihrer Herstellung viele Rssourcen. Um also umweltfreundlicher ein E-Bike zu nutzen, solltest du es deshalb am besten mit Ökostrom laden. Außerdem sind laut Umweltbundesamt nach durchschnittlich 165 Kilometern, die man mit dem E-Bike statt mit dem PKW fährt, die Emissionen aus Akkuproduktion und -recycling wieder ausgeglichen. Um weiterhin seltene Erden und Ressourcen zu sparen, solltest du dir überlegen, das Elektrofahrrad gebraucht zu kaufen. Vor allem solltest du defekte Akkus in Sammelstellen abgeben, damit sie recycelt werden können.
3. Nachhaltigerer Arbeitsweg durch Fahrgemeinschaften
Wenn du nicht auf ein Auto verzichten möchtest/kannst oder es dir im Winter schlichtweg zu kalt und zu nass ist, mit dem Fahrrad zu fahren, kannst du wenn möglich Fahrgemeinschaften bilden. Hör dich ein wenig in deiner Arbeit um – vielleicht gibt es eine oder mehrere Personen, die aus deiner Gegend kommen und zu den denselben Uhrzeiten arbeiten wie du. Wenn ihr euch als Fahrgemeinschaft ein Auto teilt, könnt ihr in Summe eine Menge Abgase einsparen.
Wenn es in deiner Arbeit niemanden aus deiner Gegend gibt, kannst du auf Mitfahrplattformen im Internet nach Fahrgemeinschaften suchen. Jede größere Stadt hat Mitfahrzentralen online. Beispielsweise kannst du diese auf Facebook finden. Für längere Strecken eignet sich auch BlaBlaCar.
Wenn du kein Auto besitzt, kannst du über Carsharing ein Auto mit mehreren Personen teilen. Ein Carsharing-Auto kann bis zu fünf private PKWs ersetzen. Dadurch werden die CO2-Emissionen deutlich gesenkt und auch der Autoverkehr nimmt ab.
Einige größere Firmen mit Werkshallen bieten für ihre Mitarbeiter:innen den Fahrdienst mit einem Betriebsbus an. Diese halten in größeren Ortschaften und sammeln die Mitarbeiter:innen ein.
4. Mit dem E-Auto zu Arbeit – Eine umweltfreundliche Alternative
Eine weitere Alternative zum kraftstoffbetriebenen PKW bietet dir ein Elektroauto. Vor allem für den Stadtverkehr und kürzere Distanzen sind E-Autos besonders gut geeignet. Sie produzieren keine Abgase und laufen komplett mit Strom. Viele größere Firmen stellen mittlerweile auch kostenfreie Ladestationen für die E-Autos ihrer Mitarbeiter:innen bereit.
Wenn du ein E-Auto besitzt, solltest du darauf achten, es mit Ökostrom zu laden. Denn wenn du es mit Strom aus fossilen Brennstoffen lädst, werden bei der Herstellung des Stroms wieder Abgase emittiert. Dadurch spart man unterm Strich also nicht wirklich Abgase ein. Hier findest du eine Liste mit den besten Ökostromanbietern:
E-Autos sind wie E-Bikes nicht wirklich umweltfreundlich in der Herstellung. Die Herstellung der Akkus verbraucht viele Ressourcen und hat einen hohen CO2-Austoß. Dennoch verbraucht beispielsweise ein Tesla Model 3 etwa 65 Prozent weniger CO₂-Äquivalent pro Kilometer als ein Mercedes C 220d. Dabei sind sowohl die Emissionen der Herstellung als auch die der Produktion von Strom und Kraftstoff eingerechnet. Mehr dazu liest du hier: Ökobilanz von Elektroautos: Wie nachhaltig sind E-Autos wirklich?
E-Autos sind noch nicht 100 prozentig klimaneutral. Dennoch zeigen Studien, dass in den letzten Jahren Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern über den gesamten Lebensweg hinweg umweltfreundlicher abschneiden.
5. Nachhaltigste Methode: Nahe Arbeitsstelle oder Home-Office
Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, dass du dir deinen Wohnort so aussuchst, dass er möglichst nahe an deiner Arbeitsstelle ist. Das ist leichter gesagt als getan. Aber falls sich dir die Möglichkeit bietet, nahe an deinen Arbeitsplatz zu ziehen oder dir eine Arbeitsstelle nahe deines Zuhauses zu suchen, kannst du gut auf ein Auto verzichten und viel Zeit, Geld und Abgase einsparen.
Vor allem zur jetzigen Zeit etabliert sich immer mehr das Home-Office. Mit dieser Möglichkeit musst du gar keinen Arbeitsweg zurücklegen und kannst Abgase einsparen. Frage am besten deine:n Arbeitgeber:in, ob für dich die Möglichkeit von Home-Office besteht.
Laut einer Studie im Auftrag von Greenpeace kann Home-Office viel CO2 einsparen. Es wurde berechnet, dass man bereits durch einen Tag Home-Office pro Woche und pro Person eine durchschnittliche CO2-Jahreseinsparung von etwa 1,6 Millionen Tonnen in Deutschland bewirken würde.
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