Der Klimawandel hat viele Ursachen, vor allem der Mensch hat einen großen Einfluss. Utopia erklärt, wie es zur globalen Erwärmung kommt und was wir Menschen dagegen können.
Ursachen des Klimawandels: Was ist der Treibhauseffekt?
Die Energieabstrahlung der Sonne wärmt die Erde und ermöglicht dadurch das Leben auf ihr. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Atmosphäre: Sie besteht aus verschiedenen Gasen in verschiedenen Höhen, die energiereiche Strahlung teils reflektieren, teils durchlassen. Auch die Erdoberfläche nimmt einen Teil der Energie auf und reflektiert einen anderen Teil. Aufnahme und Abstrahlung von Energien unterliegen einer Balance, die dafür sorgt, dass die Erde für Pflanzen, Tiere und für uns bewohnbar ist.
Der Mensch beeinflusst diese Balance des Treibhauseffekts. So ist seit der Industrialisierung die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre angestiegen. Aufgrund komplexer Prozesse nimmt die Atmosphäre mehr Sonnenenergie auf, als sie abstrahlt – der Planet erwärmt sich. Das beeinflusst das Klima auf der Erde, weshalb wir von einem anthropogenen, also menschengemachten Klimawandel sprechen. Der Mensch ist also die Ursache des Klimawandels.
So beeinflusst unser Lebensstil den Klimawandel
Die Ursachen des Klimawandels sind vielfältig, gehen aber vor allem auf den Lebensstil der Industrieländer in der westlichen Welt beziehungsweise im globalisierten Norden zurück.
Unser Lebensstil verbraucht enorm viel Energie und verursacht viele Emissionen, zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO2). Das fällt vor allem durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas, Kohle oder Holz an. Dies macht auch einen großen Teil aller Treibhausgase aus. Ein Problem dabei: Gelangt CO2 einmal in die Atmosphäre, verweilt es dort sehr lange Zeit.
Klimaschädliche Emissionen kommen inzwischen aus allen Bereichen unseres täglichen Lebens. Ernährung und Landwirtschaft, Verkehr und Energiewirtschaft sind dabei die Hauptverursacher. Schwellen- und Entwicklungsländer beginnen damit, unserem schlechten „Vorbild“ zu folgen.
Ursache Ernährung: Landwirtschaft und Fleischkonsum
Die industrielle Landwirtschaft ist energieintensiv und benötigt riesige Ackerflächen, für die oft Wälder, Moore und Wiesen weichenmüssen. So wird systematisch natürlicher Lebensraum zerstört und gleichzeitig CO2 freigesetzt. Denn sowohl Bäume und Pflanzen, als auch Gewässer und gesunde Böden speichern CO2 ganz natürlich in großen Mengen. Durch Rodung, Trockenlegung und kaputt gepflügte und pestizidbelastete Äcker gelangt das Treibhausgas in die Atmosphäre und treibt den Klimawandel weiter an.
Durch den übermäßigen Fleischkonsum in vielen Ländern und die Intensivtierhaltung wird ebenfalls viel Wald gerodet, um genügend Weidefläche zu bekommen. Außerdem verursacht die Nutztierhaltung große Mengen an Methan (CH4) – ein weiteres Treibhausgas. Methan ist noch schädlicher für das Klima als Kohlenstoffdioxid.
Verkehr als Ursache: Abgase und der Klimawandel
Ob der Weg zur Arbeit, zum privaten Vergnügen oder für den Transport von Gütern: Die Menschheit wird immer mobiler. Ein eigenes Auto ist für viele Menschen kein Luxusgut mehr, häufiges Fliegen ist für viele normal. Auch für den Urlaub muss es häufig eine Kreuzfahrt oder ein Langstreckenflug sein. Kleinere Strecken in der Stadt erledigen viele mit dem Auto anstatt mit dem Fahrrad, den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß.
Dazu kommt der Güter- und Warenverkehr, welcher Lebensmittel, Kleidung, Elektrogeräte und vieles mehr rund um die Welt transportiert und unseren Konsumwahn bedient.
Da der Verkehr (noch) hauptsächlich durch Energie aus fossilen Brennstoffen angetrieben wird, ist er einer der Hauptverursacher für Treibhausgasemissionen und heizt dem Klima ordentlich ein.
Klimawandel-Ursache: Energiewirtschaft und Energieverschwendung
Unsere Energie- und Stromversorgung beruht zum größten Teil noch auf fossilen Energieträgern (statt auf erneuerbaren Energien) und verursacht so erhebliche klimaschädliche Emissionen.
Besonders Braunkohle hat eine schlechte Klimabilanz und noch dazu auch einen niedrigen Wirkungsgrad, da ein Großteil der freigesetzten Energie noch während der Verbrennung verloren geht. Unterm Strich also eine enorme Energieverschwendung, aber für die Energiewirtschaft noch immer sehr profitabel.
Hinzu kommt, dass viele Menschen in den Industrieländern einen unnötig hohen Energieverbrauch im Alltag haben – oft, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Teufelskreis im Klimawandel: Welche Rolle spielen Gletscher?
Hat die globale Erwärmung einmal begonnen, treibt der Klimawandel sich sozusagen selbst an:
- Durch die Erderwärmung steigt die Temperatur der Meere.
- Wärmere Gewässer können aber deutlich weniger CO2 binden als kalte Gewässer. Die Meere beginnen also, CO2 abzugeben, anstatt es zu speichern.
- Außerdem gelangt durch die Verdunstung gasförmiges Wasser (Wasserdampf) in die Atmosphäre, das wie Kohlenstoffdioxid den Treibhauseffekt verstärkt.
- So erhitzen sich die Meere weiter und das Spiel beginnt von vorne…
Auch die schmelzenden Gletscher sind eine Ursache für den Klimawandel: Die großen, weißen Eisflächen an den Polen funktionieren nämlich wie riesige „Spiegel“, die das Sonnenlicht kraftvoll reflektieren. Somit verhindern sie, dass sich die Erde zu stark erwärmt. Verschwinden die weißen Flächen nach und nach, wird weniger Sonnenenergie zurück ins All reflektiert, was die Erwärmung begünstigt. Dadurch schmilzt wiederum mehr Eis – ein Teufelskreis.
Was du gegen den Klimawandel tun kannst
Weil die Situation so ernst ist, sollte jede:r gegen den Klimawandel aktiv werden. Denn jede:r kann im Alltag einiges bewirken.
Zuerst kannst du mit einem CO2-Rechner berechnen, wie viel CO2 du produzierst. Daran kannst du sehen, in welchen Lebensbereichen du schon gut abschneidest und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Ein paar Möglichkeiten sind
- weniger Fleisch zu essen,
- nachhaltiger zu reisen,
- Energie zu sparen,
- Umweltschutzorganisationen zu unterstützen,
- zu Ökostrom zu wechseln oder
- auf ein Elektroauto umzusteigen.
Die Liste lässt sich fortsetzen. Jeder kann mit kleinen Veränderungen anfangen, wichtig ist, dass so viele Menschen wie möglich ein Bewusstsein für den Klimaschutz entwickeln. Denn obwohl uns Wissenschaftler:innen bereits seit Jahrzehnten vor dem Klimawandel warnen, handeln viele Menschen und Unternehmen, als gehe sie das alles nichts an. Aber unter anderem Hurrikanes und Überflutungen in verschiedenen Ländern der Welt führen uns vor Augen, welche Folgen der Klimawandel schon jetzt für uns hat.
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