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Wasserwirtschaft: Wie die Wassernutzung geregelt wird

Wasserwirtschaft regelt die Nutzung von Wasser
Foto: CC0 / Pixabay / saslonch

Die Wasserwirtschaft ist in Deutschland ein komplexes Thema: Sie regelt die Nutzung der wichtigen Ressource Wasser und soll auch Gewässer als Lebensraum schützen. Wir verraten dir das Wichtigste, was du zur Wasserwirtschaft wissen solltest.

In Deutschland soll die Wasserwirtschaft sicherstellen, dass die Nutzung von Wasser gerecht und geregelt verläuft. Dabei ist die Wasserökonomie nicht nur für das Trinkwasser, sondern auch für Abwasser zuständig. Außerdem ist Wasser nicht nur für uns Menschen lebensnotwendig, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Wie eine Broschüre des Umweltbundesamtes klarstellt, gehört daher zur deutschen Wasserwirtschaft auch der Schutz von Ökosystemen und der Biodiversität

So ist die Wassernutzung in Deutschland geregelt

Laut Wasserhaushaltsgesetz sind Flüsse nicht eigentumsfähig.
Laut Wasserhaushaltsgesetz sind Flüsse nicht eigentumsfähig.
(Foto: CC0 / Pixabay / 12019)

Obwohl Deutschland ein wasserreiches Land ist, könnte es durch den Klimawandel auch bei uns in naher Zukunft zu Wasserknappheit kommen. Daher ist es so wichtig, dass die Wasserökonomie die Nutzung des Wassers regelt. Bei uns ist Wasser ein Allgemeingut und kann bis auf wenige Ausnahmen von allen genutzt werden. Das ist sogar gesetzlich geregelt:

  • Wie die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt, sind fließende Gewässer nach dem Wasserhaushaltsgesetz nicht eigentumsfähig. Eine Ausnahme von dieser Regelung bilden die Bundeswasserstraßen, die im Besitz des Bundes sind.
  • Auch das unterirdische Wasser ist einer öffentlich-rechtlichen Benutzungsordnung unterstellt. Zugriffe auf das Grundwasser müssen also erst von Behörden genehmigt werden.
  • Bei stehenden Gewässern gibt es eine solche Verordnung nicht. Die Bundesländer können die Eigentumsfähigkeit von Seen, Teichen oder Weihern eigenhändig regeln. 
  • Oberirdische Gewässer gehören prinzipiell der Allgemeinheit. Das ist unter Paragraph 25 des Wasserhaushaltgesetzes geregelt. Zu möglichen Formen der Wassernutzung gehören unter anderem Schwimmen, Waschen, Bootfahren, das Abschöpfen von Wasser mit Handgefäßen und die Viehtränke. 

So funktioniert die Trinkwasserversorgung durch die Wasserwirtschaft

In der Wasserwirtschaft geht es auch um Trinkwasser
In der Wasserwirtschaft geht es auch um Trinkwasser
(Foto: CC0 / Pixabay / kaboompics)

Laut dem Umweltbundesamt gibt es 5.729 Unternehmen mit über 200.000 Beschäftigten, die für die öffentliche Versorgung mit Wasser verantwortlich sind. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz schreibt, gewährleisten in Deutschland öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Unternehmen diese Versorgung. So wie gut wie alle deutschen Haushalte sind diesem Verteilungssystem angeschlossen. Laut Artikel 2 des Grundgesetzes haben alle Bürger:innen ein Grundrecht auf die Versorgung mit Trinkwasser.

Grundwasser ist dabei die wichtigste Ressource. Damit ist es trinkbar wird, muss es zunächst unter anderem gefiltert und entmineralisiert werden. Durch die Trinkwasserverordnung wird das Wasser dabei streng überwacht. Die Entscheidung darüber, wie und von welchem Unternehmen eine Gemeinde mit Wasser versorgt wird, treffen die Kommunen. Auch für die Entsorgung von Abwasser sind die Kommunen verantwortlich. Entweder handhaben die Kommunen das in Eigenregie oder arbeiten mit einem externen Unternehmen zusammen. Laut der Broschüre des Umweltbundesamts sind dafür ebenfalls überwiegend öffentlich-rechtliche Unternehmen zuständig. Zu ihren Aufgaben gehört das Ableiten von Abwasser und die Wiederaufbereitung in Kläranlagen. 

Was tut die Wasserwirtschaft für den Umweltschutz?

Auch Meeresschutz ist Teil der Wasserökonomie.
Auch Meeresschutz ist Teil der Wasserökonomie.
(Foto: CC0 / Pixabay / Peggychoucair)

Nachhaltigkeit bei der Wasserökonomie ist wichtig und dient dem Schutz der Gewässer. Das Umweltbundesamt hat dafür drei wichtige Zielsetzungen genannt: 

  1. Langfristiger Schutz von Wasser als Lebensraum. Dazu zählen auch Nord- und Ostsee.
  2. Sicherung des Wassers in all seinen Facetten und als Ressource – auch für die nachfolgenden Generationen.
  3. Entwicklungsmöglichkeiten für eine naturverträgliche, wirtschaftliche und soziale Wassernutzung.

Um Schutz und Qualität des Grundwassers zu gewähren, wird unter anderem laut Umweltbundesamt von den Bundesländern mit landeseigenen Messnetzen vor allem in landwirtschaftlich stark genutzten Gegenden das Wasser auf eine Belastung mit Nitrat untersucht. Nitrat kann bei uns Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen. Außerdem gibt es dem Umweltbundesamt auch Bemühungen, Fische besser vor den Turbinen von Wasserkraftwerken zu schützen, wenn sie flussaufwärts wandern. Und in Nordrhein-Westfalen will man zum Beispiel die Kläranlagen optimieren, um eine gute Wasserqualität zu gewährleisten.

Geht es um die Nachhaltigkeit der Wasserwirtschaft, ist laut dem Umweltbundesamt allerdings weiterer Handlungsbedarf nötig. Aus der Broschüre des Umweltbundesamtes geht auch hervor, dass eine Expert:innengruppe gerade damit beschäftigt ist, ein Strategiepapier zu entwickeln. Das Papier soll sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft auseinandersetzen und konkrete Handlungsempfehlungen enthalten. Es gibt also noch viel zu tun und weiterhin Verbesserungsbedarf auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wasserwirtschaft.  

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