Weißdorn: So wendest du das Heilkraut an Von Anna Grimmer Kategorien: Gesundheit Stand: 31. August 2019, 20:11 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / siala Weißdorn gilt in der Kräuterheilkunde als Mittel gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden. Wir erklären dir, wie das Heilkraut wirkt und wie du es richtig anwendest. Weißdorn als Heilpflanze Weißdorn ist schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze im Einsatz. Auch heute ist das Kraut noch von Bedeutung: 2019 hat es der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Weißdorn wächst als mittelgroßer Strauch oder als kleiner Baum. Medizinischen Nutzen haben die Blüten, Blätter und Früchte der Pflanze. Die Sammelzeit für Weißdorn-Blüten und Blätter liegt zwischen Mai und Juni. Diie Früchte kannst du von September bis Oktober sammeln. Für die medizinische Wirkung des Weißdorns sind verschiedene Inhaltsstoffe verantwortlich. Dazu zählen zum Beispiel Flavonoide, die auch in Rotwein stecken. Weiterhin enthält Weißdorn oligomere Procyanidine, die antioxidativ wirken, und biogene Amine, die unter anderem beim Stoffwechsel eine Rolle spielen. Laut dem Apotheker Mannfried Pahlow („Das große Buch der Heilpflanzen“) sind diese Stoffe im Zusammenspiel besonders wirksam. Weißdorn als Arzneipflanze gegen Herzschwäche Weißdornbeeren kannst du im September und Oktober ernten. (Foto: CC0 / Pixabay / Hans) Nach Mannfried Pahlow ist Weißdorn ein ausgezeichnetes Mittel bei Herz-Kreislauf-Beschwerden. Besonders bei altersbedingten Herzbeschwerden und mangelnder Durchblutung der Herzkranzgefäße soll Weißdorn die Beschwerden lindern. Einnehmen können ihn die Patienten in Form von Weißdorntee oder als Extrakt. Laut eines Beitrags des NDR ist die heilsame Wirkung von Weißdorn bei Herzbeschwerden wissenschaftlich nachgewiesen. Die positiven Auswirkungen von Weißdorn-Extrakt bestätigen auch Untersuchungen der Universität Freiburg. So wirkt Weißdorn bei Herzschwäche: Die pflanzlichen Wirkstoffe (Flavonoide und Procyanide) regen dem NDR zufolge die Produktion von Stickstoffmonoxid an und hemmen dessen Abbau. Stickstoffmonoxid ist ein gefäßerweiternder Botenstoff. Er verbessert die Schlagkraft des Herzens und sorgt dafür, dass die Herzkranzgefäße und der Herzmuskel gut durchblutet werden. Weißdorn können Patienten auch vorbeugend gegen Herz-Kreislaufbeschwerden einnehmen. Nach schweren Infektionskrankheiten soll Weißdorn bei der Regeneration der Herzleistung helfen. Laut M. Pahlow lässt sich Weißdorn auch bei der Nachbehandlung von Herzinfarkten anwenden: Er verbessert die koronare Durchblutung und aktiviert die Herzmuskelzellen. Weißdorn enthält außerdem viel Vitamin C, Provitamin A und Pektin. Pahlow zufolge gibt es bei der Einnahme von Weißdorn keine bekannten Nebenwirkungen. Du kannst das Heilkraut ohne Bedenken über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig zu dir nehmen. Das ist sogar empfehlenswert: Die Wirkung des Weißdorn entfaltet sich nämlich laut NDR nicht von einem Tag auf den anderen, sondern nur, wenn du ihn längerfristig und regelmäßig einnimmst. Du kannst Weißdorn selber sammeln, trocknen und als Tee zubereiten. Es gibt ihn aber auch in der Apotheke zu kaufen, etwa als homöopathisches Mittel oder als Hausmittel in Form von Dragees, Tinkturen und Extrakten. Weißdorn sammeln und zubereiten: So geht’s Weidornbeeren eignen sich für Marmeladen, Gelees oder Sirup. (Foto: CC0 / Pixabay / satynek) Die Blätter und Blüten des Weißdorns kannst du von Mai bis Juni sammeln. Nach dem Sammeln solltest du sie zunächst trocknen, bevor du sie für Weißdorntee verwenden kannst. Du kannst aber auch einen Aufguss aus den frischen Blättern herstellen. Wenn die Blätter und Blüten getrocknet sind, bewahrst du sie am besten in einem gut schließenden Behälter auf. So halten sich das Aroma und die Wirkstoffe länger. Nach einiger Zeit werden die Wirkstoffe aber auch dann schwächer, wenn du den Weißdorn gut aufbewahrst. Sammle ihn deshalb möglichst jedes Jahr frisch. Auch die Weißdornbeeren sind essbar. Sie reifen im September und Oktober. Wenn die Beeren rot sind, kannst du sie ernten. Da die Beeren selbst eine sehr mehlige Konsistenz haben, empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung (BzfE), sie nicht pur zu essen. Stattdessen solltest du sie in Marmelade, Gelee, Kompott, Saft oder Sirup verarbeiten. So entfalten sich das süß-säuerliche Aroma besser. Weißdorn schmeckt besonders gut in Kombination mit anderen Früchten wie Holunderbeeren, Sanddorn, Quitten oder Äpfeln. Marmeladen aus kleinen Beeren mit wenig Fruchtfleisch, wie zum Beispiel Holunder oder Sanddorn, kann Weißdorn mehr Substanz verleihen. Weil Weißdorn selbst ein unaufdringliches Eigenaroma hat, kommen die starken Aromen der anderern Beeren auch in kleinen Mengen gut zur Geltung. Außerdem wirkt der Weißdorn aufgrund seiner Inhaltsstoffe zusätzlich gesundheitsfördernd. Du kannst Weißdornbeeren auch trocknen und zum Beispiel als Müsli-Topping verwenden. Auch dann solltest du aber jedes Jahr neue Beeren sammeln und deine Vorräte erneuern. Hinweis: Lass dich bei der Verarbeitung von Weißdorn nicht von dem leicht fischigen Geruch abschrecken. Sobald er einmal verarbeitet ist, verliert der Weißdorn dieses Aroma. Weißdorntee zubereiten Weißdorntee kannst du aus den Blättern und Blüten der Pflanze herstellen. (Foto: CC0 / Pixabay / Arcaion) Die Heilwirkung der Pflanze entfaltet sich besonders gut, wenn du sie in Form von Weißdorntee zubereitest und einnimmst. Für eine Tasse Weißdorntee brauchst du: 2 TL getrocknete Weißdornblüten und/oder Blätter (oder die doppelte Menge frischen Weißdorn) 250 ml heißes Wasser je nach Geschmack Honig oder süßen Saft (zum Beispiel Sanddornsaft) zum Süßen So bereitest du den Tee zu: Übergieße den getrockneten Weißdorn mit heißem Wasser und lasse den Tee 20 Minuten ziehen. Gib den Tee dann durch ein Sieb, um die Blätter und Blütenteile zu entfernen. Jetzt kannst du den Weißdorntee noch mit Honig oder Saft süßen. Honig oder Sanddorn unterstützen nach M. Pahlow außerdem die Wirkung des Weißdorns. Für eine nachhaltige Wirkung trinkst du ab besten zwei- bis dreimal täglich eine Tasse Weißdorntee. 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