Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen: Durchschnittlich 162 Liter trinkt jeder pro Jahr. Grund genug für Utopia, mal nachzuhaken, worauf es den Konsumenten beim Kauf ankommt.
Die gute Nachricht zuerst: Die Problematik zu niedriger Löhne und ausbeuterischer Praktiken im Kaffeehandel und auf Plantagen scheint im Bewusstsein vieler angekommen zu sein. Laut unserer Utopia Umfrage achten 82% beim Einkauf auf Fair Trade Siegel, 77% greifen zu Bio Kaffee (Mehrfachnennung möglich). Damit ist eine angemessene Bezahlung für den Erzeuger, um die es bei Fair Trade Kaffee ja geht, für die deutliche Mehrheit wichtiger als ein besonders günstiger Preis für den Endverbraucher. Auf letzteren kommt es nur 16% der Utopia-Leser an.
Die weniger gute Nachricht: Nicht alle Kaffeetrinker achten beim Einkauf so sehr auf Fairness und Umweltfreundlichkeit wie die Utopisten. Nach Schätzungen des Deutschen Kaffeeverbandes machte nachhaltig zertifizierter Kaffee (dazu zählen hier die Siegel Bio, Fairtrade, Rainforest Alliance und UTZ Certified) im Jahr 2014 gerade mal 8 Prozent des deutschen Kaffeemarktes aus. Sozial- und umweltverträglicher Kaffee ist also noch lange nicht selbstverständlich. Dabei ist es mittlerweile wirklich einfach, fair gehandelten Kaffee zu kaufen. Wie ihr ihn überall erkennt, haben wir für euch in unserem Ratgeber Fair Trade Kaffee übersichtlich zusammengefasst.
Auf Specialty Coffee, dessen Rohstoffe häufig über Direct Trade bezogen werden und der somit mehr Transparenz bei allen Beteiligten ermöglicht, spielt aktuell für 19% der Umfrageteilnehmer eine Rolle. Lokale Röstereien erfreuen sich aber zunehmender Beliebtheit, und Spezialitäten-Kaffees sind auf dem Vormarsch.
9% gaben an, keinen Kaffee zu trinken. Doch auch Tee-Genuss ist nicht immer ungetrübt. Allerdings kann man auch hier einen positiven Unterschied machen, indem man auf Fair Trade Tee aus ökologischem Anbau achtet.
Next Step: Kaffee nicht nur fair, sondern auch müllfrei
Bleibt die Frage, wie die 162 Liter des belebenden Getränks im Jahr gebrüht werden. Genaue Zahlen hierzu liegen uns nicht vor, aber bei 31,7% aller deutscher Haushalte mit einer Pad- oder Kapselmaschine (Quelle) und 320.000 Coffee-to-go-Bechern die stündlich (!) entsorgt werden, lässt sich das Müllproblem mehr als nur erahnen.
Dabei lässt sich mit einer stilvollen French Press sowohl in der Anschaffung als auch in der täglichen Nutzung bares Geld sparen, und auch für Kaffeekapsel-Fans gibt es mittlerweile reichlich müllfreie Alternativen zu Nespresso, die die Befüllung mit Fairtrade- und Biokaffee eurer Wahl erlauben. Die Systeme der Anbieter Mycoffeestar, Coffeeduck und Mister Barista hat Utopia für euch ausprobiert. Für unterwegs sind Thermobecher nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gesünder: Pappbecher können durch giftige Weichmacher belastet sein, die im Körper nur sehr langsam abgebaut werden.
Coffee to go beim Bäcker um die Ecke, oder Fair Trade und French Press – auf welchen Kaffee schwört ihr, und wie bereitet ihr ihn zu? Verratet es uns in den Kommentaren!
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Warum sollte man eigentlich Fair Trade Kaffee trinken?
- Fair Trade Kaffee kaufen: So einfach findest du ihn überall!
- Stiftung Warentest: Welchem Nachhaltigkeitssiegel kannst du trauen?
- Geniale Nespresso-Alternative: wiederbefüllbare Kaffeekapseln ohne Müll!
Beachte auch unsere Bestenlisten:
Noch mehr Utopia-Umfragen:
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?