Klima- und Energiekrise verlangen von uns, Energie und Wasser zu sparen – auch beim Duschen. Wir verraten einige typische Fehler, die viele von uns beim Duschen machen und die nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit schaden können.
Nicht jede:r muss gleich „Duschscham“ empfinden, aber die folgenden elf Fehler beim Duschen kannst du ganz einfach vermeiden.
1. Den ganzen Körper einseifen
Egal ob mit Duschgel oder Seife: Es reicht, nur die Körperstellen einzuseifen, die Fette oder Gerüche produzieren – also Hände, Füße, die Achseln sowie die vordere und hintere Schweißrinne am Oberkörper. Die Pflegeprodukte lösen Fette – auf der Haut an den Armen oder Beinen sind diese jedoch in der Regel kaum vorhanden. Damit diese Bereiche nicht austrocknen, also lieber nicht einseifen. Klares Wasser beim Duschen reicht hier aus. Das schützt die Haut und schon die Wasserreserven, denn je weniger Chemikalien ins Wasser gelangen, desto weniger aufwendig die Reinigung des Abwassers.
2. Füße vergessen
Anders sieht es jedoch bei den Füßen aus: Da man ohnehin im Seifenwasser steht, denkt man oft nicht daran, die Füße extra zu waschen. Dabei produzieren die Füße jede Menge Schweiß, außerdem sind sie beim Barfußlaufen ständig mit dem Boden in Berührung. Hier lohnt sich also Einseifen.
3. Zu oft warm duschen
Vor allem im Sommer duschen viele gerne täglich. Das ist für unseren Energie- und Wasserverbrauch ein Problem und geht bei den derzeit hohen Energiekosten ganz schön ins Geld. Doch auch für die Haut ist es eine Belastung: Das warme Wasser und die Pflegeprodukte greifen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut an und trocknen sie aus. Trockene Haut ist nicht nur unangenehm, sondern auch anfälliger für Infektionen. Dadurch können Rötungen, Juckreiz oder sogar Ekzeme entstehen.
Eigentlich würde es reichen, ein- bis zweimal die Woche zu duschen. Gesicht, Intimbereich oder Achselhöhlen kann man trotzdem täglich reinigen.
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4. Zu lange duschen
Viele von uns duschen viel zu lange. Das ist aus zwei Gründen problematisch: Zum einen entzieht langes Duschen der Haut viel Feuchtigkeit – das Ergebnis ist wieder trockene Haut. Zum anderen steigt der Wasser- und Energieverbrauch mit jeder Minute unter der Dusche.
5. Täglich die Haare waschen
Auch tägliches Haarewaschen ist nicht empfehlenswert, denn Shampoo und heißes Wasser stören die natürliche Ölproduktion und Feuchtigkeits-Balance der Kopfhaut. Haare und Kopfhaut werden trocken und die Kopfhaut versucht das mit noch mehr Fettproduktion auszugleichen. Expert:innen zufolge genügt es, die Haare alle drei Tage zu waschen. Nur wer schnell zu fettiger Kopfhaut oder Pickelchen an der Kopfhaut neigt, muss die Haare öfter waschen.
Insbesondere warme Duschen und Haarwäschen einzusparen, hilft der Umwelt: Je weniger wir duschen, desto weniger Wasser muss erhitzt werden und desto weniger Energie wird verbraucht. Das entlastet das Klima – aber auch deinen Geldbeutel.
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6. Bei Hitze kalt duschen
An heißen Sommermonaten ist eine eiskalte Dusche im ersten Moment ziemlich erfrischend. Bei großer Hitze ist sie jedoch wenig sinnvoll – denn ein körpereigener Mechanismus bringt uns ins Schwitzen.
Die kalte Dusche reduziert die Körpertemperatur. Das löst eine Gegenreaktion im Körper aus: Die Poren der Haut und Gefäße ziehen sich zusammen, um die Wärme im Körper zu halten. Außerdem fährt der Körper die Temperatur hoch, um wieder auf 36 bis 37 Grad Celsius zu kommen. Das Ergebnis: Man schwitzt noch stärker, als zuvor. Hilfreicher ist – wenn es wirklich nötig ist – eine Dusche mit lauwarmem Wasser.
Hinweis: Aufgrund der hohen Temperaturen und der Trockenheit herrscht in einigen Regionen Deutschlands zunehmender Wassermangel. Hier sollte man sowohl mit kaltem als auch warmem Wasser möglichst sparsam umgehen – eine tägliche Dusche muss nicht sein. Außerdem ist eine kalte Dusche energiesparender als eine warme.
7. Beim Einseifen das Wasser laufen lassen
Wasser an – Wasser aus – einseifen und shampoonieren – Wasser wieder an, abspülen, fertig. Alles andere macht keinen Sinn: Wer das Wasser während dem Einseifen einfach laufen lässt, verschwendet grundlos jede Menge Wasser und Energie. Das kostet.
Lies aber auch: Leitungswasser laufen lassen – sinnvoll oder Wasserverschwendung?
8. Nur warm duschen
Sich mit kälterem Wasser abzuduschen regt den Kreislauf an, stärkt das Immunsystem und strafft die oberen Hautschichten. Eine kalte Dusche tut aber nicht nur dir selbst gut, sondern auch der Umwelt.
Um Wasser zu erwärmen, wird viel Energie benötigt. Je nachdem, wie die Wassererhitzung in deinem Haushalt funktioniert, kann das einiges an Gas oder Strom kosten. Daher solltest du mit warmem Wasser möglichst sparsam umgehen. Wer auf die warme Dusche nicht verzichten kann, kann mit einem Sparduschkopf den Wasserdurchlauf begrenzen, und damit viel Wasser und Energie sparen.
Mehr Informationen
- Kalt duschen: So gut ist es für die Gesundheit
- Wechselduschen: Eine Anleitung zur Stärkung des Immunsystems
9. Mikroplastik in der Dusche
Bedenkliche Konservierungsstoffe, allergieauslösende Duftstoffe oder Mikroplastik – in herkömmlichem Shampoo, Duschgel und Seife stecken oft jede Menge Inhaltsstoffe, die sowohl der Gesundheit als auch der Umwelt schaden können. Mit dem Dusch-Abwasser gelangen sie dann in die Umwelt, denn bestimmte Substanzen können selbst Klärwerke nicht herausfiltern.
Besser ist zertifizierte Naturkosmetik – am besten unparfümiert. Sie ist fast immer frei von Mikroplastik und anderen synthetischen Inhaltsstoffen.
- Duschgel selber machen: Eine einfache Anleitung
- Bestenliste: Das beste Bio-Duschgel
- Duschseifen: Aleppo Seife, Schwarze Seife, Salzseife – plastikfrei duschen
- Duschgel bei Öko-Test: Bedenkliche Stoffe in bekannten Marken
10. Mit zu hohem Druck duschen
Das Wasser soll nicht aus dem Duschkopf tröpfeln – oft ist der Wasserdruck aber viel höher als eigentlich nötig. Je höher der Wasserdruck, desto mehr Wasser kommt pro Minute aus dem Kopf. Durchschnittlich sind das je nach Duschkopf etwa 15 Liter pro Minute.
Es empfiehlt sich also, mit einem geringeren Wasserdruck zu duschen, um warmes Wasser zu sparen. Bei manchen Duschköpfen lässt sich der Druck manuell erhöhen oder verringern. Manchmal lohnt sich auch die Investition in einen sparsamen Duschkopf, Strahlregler oder eine spezielle Armatur.
11. Schwamm nicht reinigen
Wer einen Waschlappen oder Schwamm beim Duschen verwendet, sollte darauf achten, ihn anschließend gründlich zu reinigen. Besonders wichtig ist außerdem, ihn richtig trocknen zu lassen. Bakterien und Keime fühlen sich in feuchter Umgebung besonders wohl. Auf einem feuchten Schwamm, an dem vielleicht noch Hautschuppen kleben, vermehren sie sich besonders gut. Deswegen: Schwämme säubern, vollständig an der Luft trocknen lassen und regelmäßig austauschen oder auskochen.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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