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Allergien: Welche Pollen jetzt schon unterwegs sind

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Foto: CC0 / Pixabay / NickyPe

Wegen der untypisch milden Temperaturen sind bereits seit Dezember Pollen in der Luft. Die Pollen einer bestimmten Baumart sind schon jetzt stark vertreten.

Allergiker:innen sehen sich in diesem Jahr ungewöhnlich früh mit den ersten Pollen und typischen Symptomen, wie geröteten Augen und laufender Nase konfrontiert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, begann schon Ende Dezember der Pollenflug von Haselnusssträuchern und der Erle. Dies sei besonders entlang des Rheins und in städtischen Wärmeinseln spürbar gewesen.

Der Agrarmeteorologe Wolfgang Janssen vom Deutschen Wetterdienst gab gegenüber der dpa an, dass dieses frühzeitige Phänomen angesichts des Klimawandels nicht ungewöhnlich ist. Da der Winter vermutlich weiterhin mild bleibt, könnten laut seinen Angaben schon ab dem 25. Januar alle Haselnusssträucher blühen und ihre Pollen verteilen. Seit den 1990er Jahren trat dieses Ereignis durchschnittlich immer erst zwei Wochen später, am 10. Februar, ein.

Blüte bereits bei neun Prozent aller Haselnusssträucher

Laut der dpa blühten diesen und letzten Winter Ende Dezember bereits neun Prozent aller Haselnusssträucher in Deutschland. Aus früheren Daten geht hervor, dass auch dieser Prozentsatz eigentlich erst zwei Wochen später vorliegen müsste. Der Blühanteil der Erle beläuft sich zwar aktuell gerade einmal auf ein Prozent. Doch auch dies ist untypisch: Normalerweise verteilt sie ihre Pollen erst Anfang März.

Wann auch den Rest des Jahres welche Gewächse ihre Pollen verteilen, ist detailliert in unserem Pollenflugkalender aufgeführt.

Pollen: Sie werden mehr und kommen früher

Matthias Werchan vom Deutschen Polleninformationsdienst erklärte bereits 2022 gegenüber 3sat, dass seiner Meinung nach der Klimawandel verantwortlich für den immer früher einsetzenden Pollenflug ist. Sie fangen aufgrund der Temperaturreize zwar eher an zu blühen, würden dafür jedoch ihre Blüte auch früher beenden. Es stellt sich also keine grundsätzliche Verlängerung, sondern eher eine zeitliche Verschiebung der Blütezeit und des Pollenflugs ein.

Der Klimawandel nehme jedoch starken Einfluss auf die Menge der Pollen. Denn ein Baum produziert laut 3sat mehr Pollen, je schneller er wächst. Die steigenden Temperaturen kurbeln das Wachstum der Bäume an und sorgen auf diese Weise dafür, dass sie mehr Pollen in die Umgebungsluft abgeben.

Jahre, in denen Bäume besonders viele Blüten und dementsprechend auch Pollen aufweisen, werden als Mastjahre bezeichnet. Diese treten natürlicherweise in regelmäßigen Abständen auf. Der Klimawandel sorgt laut Werchan jedoch dafür, dass sich auch der Abstand zwischen den Mastjahren verkleinert. So sei in den letzten zehn bis 15 Jahren bereits etwa alle zwei bis drei Jahre ein Mastjahr eingetreten. In den 80er Jahren seien diese Abstände noch deutlich größer gewesen.

Ist der Klimawandel also schuld an wärmeren Wintern?

Einzelne Wetterphänomene sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen. Wo sich die Expert:innen jedoch einig sind: Wetterlagen – wie etwa Hitzewellen, mangelnder Regen oder wärmere Winter – verstärken sich durch den Klimawandel künftig und werden an Häufigkeit deutlich zunehmen.

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