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Aminata Touré: „Geschlechtsspezifische Gewalt als Asylgrund anerkennen“

Asyl
Foto: Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung - Frank Peter

Weltweit sind Schätzungen zufolge Millionen von Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelungen betroffen. Die Gleichstellungsministerin in Schleswig-Holstein, Aminata Touré, fordert nun: Beschneidungen sollen in Deutschland als Asylgrund anerkannt werden.

125 Millionen Frauen und Mädchen sind laut Unicef weltweit von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Die Gleichstellungsministerin Aminata Touré (Grünen) in Schleswig-Holstein fordert im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung nun die uneingeschränkte Anerkennung weiblicher Genitalverstümmelung als Asylgrund in Deutschland.

Asyl in Deutschland: Betroffene über ihre Rechte aufklären

Der Zeitung sagte die Grünen-Politikerin: Wenn die Bundesregierung die Istanbuler Konvention umsetzen wolle, müsse die „geschlechtsspezifische Gewalt als Asylgrund anerkannt werden“. Die Rechte von geflüchteten Frauen und Mädchen sollen laut Touré „stärker Berücksichtigung finden“.

Auch gilt es, Frauen und Mädchen besser über ihre Rechte aufzuklären, betont Touré. Viele Betroffene kennen ihre Rechte nicht, so die Politikerin. Noch dazu hätten einige die Sorge, das Thema offen anzusprechen. Das könne „ihre Chancen im Asylverfahren verringern“. Touré fordert, dass Mitarbeiter:innen im Bundesamt für Migration besser geschult werden. Die Grünen-Politikerin verspricht sich dadurch einen sensibleren Umgang der Mitarbeiter:innen mit den Betroffenen.

Genitalverstümmelungen in Deutschland

Einer Schätzung der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes (TDF) zufolge waren im Jahr 2022 in Deutschland etwa 100.000 Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen. Dabei handelt es sich um eine Dunkelzifferschätzung. Die Organisation geht von weiteren 17.000 Frauen und Mädchen aus, die als gefährdet gelten.

Verwendete Quellen: Neue Osnabrücker Zeitung, Unicef, Terre des Femmes

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