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„Eine Jeans wird nicht nachhaltig, nur weil sie recycelbar ist“

Schauspielerin Anne Menden ist das Gesicht der Fairtrade-Kampagne "Change Fashion".
Foto: Christoph Köstlin/Fairtrade Deutschland e.V./obs

Wer hat deine Kleidung produziert? An diese Frage erinnert jedes Jahr die Fashion Revolution Week. Auch Fairtrade Deutschland findet: Kreislaufwirtschaft ist gut, aber nur wirklich nachhaltig mit sozialen Standards.

Die Hilfsorganisation Fairtrade Deutschland hat die EU aufgefordert, bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie im Textilbereich neben Umweltproblemen auch soziale und ökonomische Aspekte stärker zu berücksichtigen. Damit verweist die Hilfsorganisation auf die problematische Fast Fashion, die billig und im Akkord von Näher:innen im Ausland hergestellt wird.

„Kleidungsstücke gehören zu den importierten Produkten mit dem zweitgrößten Risiko für Menschenrechtsverletzungen. Diese Tatsache wird in der aktuellen Strategie der EU ignoriert“, sagte Claudia Brück, Vorständin bei Fairtrade Deutschland, am Dienstag in Köln.

„Kreislaufwirtschaft ist gut und richtig, aber eine Jeans, bei deren Herstellung Arbeiter und Baumwollbauern ausgebeutet werden, wird nicht nachhaltig, nur weil sie recycelbar ist“, sagte Brück. Deshalb müsse mehr über die gängigen Einkaufspraktiken vieler Unternehmen gesprochen werden. Diese ließen aktuell kaum Spielraum für notwendige Investitionen in eine umweltfreundliche Produktion, Arbeitssicherheit oder existenzsichernde Löhne.

Fashion Revolution Week 2022

Ende März hatte die EU-Kommission Vorschläge vorgestellt für nachhaltigere, also haltbarere Textilien, die einfacher wiederverwendet oder recycelt werden können. Vorgesehen sind etwa verpflichtende Mindestwerte für den Anteil recycelter Materialien und Maßnahmen gegen umweltschädliches Mikroplastik. Derzeit beschäftigen sich das Europaparlament und die EU-Staaten mit dem Vorhaben. Sie müssen am Ende zustimmen und können in Verhandlungen noch Änderungen durchsetzen.

Auf die Missstände in der Textilindustrie macht auch die die internationale Fashion Revolution Week aufmerksam. Jedes Jahr im April erinnert diese an den Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza, bei dem 2013 über 1.000 Menschen ums Leben kamen. Fairtrade beteiligt sich mit dem Aufruf „Change Fashion – Choose Fairtrade“ an der Kampagne. Unterstützung bekommt der Verein von GZSZ-Schauspielerin Anne Menden. 

Anlässlich der Fashion Revolution Week zeigt Utopia, warum die Aktion wichtig ist, wie du mitmachen kannst – und was du in puncto Mode besser machen kannst: Ein Reminder, warum wir weg müssen von Fast Fashion.

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