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Gießen verboten, Trinkwasserampel auf Gelb: Jetzt reagieren Kommunen

Gießen
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Giorgio Trovato

In Deutschland breitet sich Trockenheit aus. Erste Kommunen haben daher Maßnahmen ergriffen und die Wassernutzung eingeschränkt.

Kommunen in Nordrhein-Westfalen (NRW), Hessen und Sachsen-Anhalt haben die Wassernutzung aufgrund der Dürre in Deutschland eingeschränkt. Wasserversorger in NRW und Hessen behelfen sich in der Kommunikation mit einer Trinkwasserampel. Diese informiert die Bevölkerung über den derzeitigen Wasserbestand. Außerdem dient sie dazu, die Menschen zu einem nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sensibilisieren.

Gelbe Ampel in Hessen und Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen steht sowohl in den Städten Bad Oeynhausen und Löhne sowie den Gemeinden Hille und Hüllhorst die Trinkwasserampel des regionalen Wasserbeschaffungsverbands „Am Wiehen“ auf Gelb. Ebenso steht die Ampel in der hessischen Stadt Dreieich auf Gelb. Die Ampeln wechseln von Grün auf Gelb, wenn Menschen in der jeweiligen Region mehr Wasser verbraucht haben als Wasserwerke aus Brunnen gefördert oder von anderen Wasserwerken zugekauft haben.

Die Bevölkerung wird bei einer gelben Ampel aufgerufen, mit Trinkwasser sparsam umzugehen und es nur zu verwenden, wo es notwendig ist. Gartenbesitzer:innen sollen kein Trinkwasser zur Bewässerung von Gärten verwenden. Auch werden die Menschen gebeten, keine Pools und Planschbecken zu füllen.

Der Vorsitzende des Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“, Bernd Poggemöller, warnte laut der Tagesschau vor den hohen Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen. Stündlich kontrolliere jemand vom Verband die Füllstände der Trinkwasserbehälter. Sollte sich die Situation verschlechtern, müsse der Verband weitere Schritte einleiten, damit zum Beispiel noch genügend Löschwasser zur Verfügung steht, so Poggemöller.

Keine Bewässerung von Gärten

In anderen Städten berufen sich die Behörden nicht auf eine Trinkwasserampel, dennoch ist die Wassernutzung eingeschränkt. So ist es für Menschen im Landkreis Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt verboten, Wasser aus offenen Gewässern wie Flüssen zu entnehmen. Wie der Landrat des Kreises mitteilte, dürfen Bürger:innen ihre Gärten im Zeitraum von 10 bis 19 Uhr nicht mit Grundwasser aus Brunnen bewässern. Gleiches gilt für Sportanlagen sowie Rasen- oder Tennisplätzen. Auch sind Menschen laut dem Landrat nicht befugt, Wasser aus privaten Gartenbrunnen zu entnehmen. In der Meldung heißt es, es sei anzunehmen, dass die Wasserstände weiterhin sinken werden.

Deutschland muss sich auf Dürre vorbereiten

Im vergangenen Jahr haben zirka 30 Städte und Kreise Beschränkungen in der Wassernutzung erlassen, sowohl für Privatleute als auch die Landwirtschaft und die Industrie. Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebund Gerd Landsberg, den die Tagesschau zitiert, rechnet auch in den kommenden Jahren weiterhin mit Dürreperioden. Landsberg fordert daher langfristige Strategien, wie beispielsweise Leitungen zwischen verschiedenen Wasserwerken zu legen, um sich gegenseitig mit Wasser aushelfen zu können.

Auch die Landwirtschaft müsse sich laut Landsberg verändern und auf eine mögliche Wasserknappheit einstellen. „Das heißt, die Landwirte müssen andere Produkte anbauen“, so der Geschäftsführer.

Im März diesen Jahres hat die Bundesregierung bereits eine „Nationale Wasserstrategie“ verabschiedet. Darin ist unter anderem festgehalten, dass Wälder und Grünflächen wiederhergestellt und betonierte Flächen entsiegelt werden sollen.

Verwendete Quellen: Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“, Stadtwerke Dreieich, Tagesschau, Pressemitteilung Altmarkkreis Salzwedel, Umweltbundesamt zur nationalen Wasserstrategie

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