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Hälfte Europas von Dürre bedroht – künftige Ernten in Gefahr

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Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Ein Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle zeigt die Ausmaße der Dürregefahr in Europa auf. Vor allem die Ernte von Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen ist in Gefahr, aber die Trockenheit hat auch andere Auswirkungen.

Fast die Hälfte Europas ist einem Expertenbericht zufolge von Dürre bedroht. In einem Bericht der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle heißt es, mit Stand 10. August werde für 47 Prozent des europäischen Gebiets vor Dürre gewarnt. Darüber hinaus sei der Zustand bereits auf 17 Prozent der Fläche alarmierend. Die Dürre habe stark negative Auswirkungen auf die Ernte von Sommerkulturen, am stärksten betroffen seien Mais, Sojabohnen und Sonnenblumen. Die Europäische Dürrebeobachtungsstelle ist eine Institution der Europäischen Kommission.

Weiter hieß es in dem am Montag veröffentlichten Bericht, die schwere Dürre, von der viele Regionen Europas seit Anfang des Jahres betroffen seien, habe sich seit Anfang August weiter ausgedehnt und verschlimmert. Sie hänge mit einem anhaltenden Niederschlagsmangel in Verbindung mit einer Reihe von Hitzewellen seit Mai zusammen. Das habe auch Auswirkungen auf den Abfluss von Flüssen. Das geringere gespeicherte Wasservolumen habe auch starke Beeinträchtigungen für den Energiesektor zur Folge, sowohl für die Wasserkrafterzeugung als auch für die Kühlsysteme von Kraftwerken.

Dürregefahr in Europa: Deutsche Landwirt:innen fürchten Ernteeinbußen

Die Dürregefahr habe insbesondere in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Rumänien, Ungarn, Nordserbien, der Ukraine, Moldau, Irland und im Vereinigten Königreich zugenommen. In Regionen, die bereits im Frühjahr 2022 von der Trockenheit betroffen gewesen seien, wie Norditalien, Südostfrankreich und einige Gebiete in Ungarn und Rumänien hätten sich die Bedingungen am meisten verschlechtert. Vor allem in der westlichen Europa-Mittelmeer-Region werde es wahrscheinlich bis November wärmer und trockener als üblich sein.

Die jüngsten Niederschläge könnten die Trockenheit in einigen Regionen Europas gemildert haben, teilten die Expert:innen weiter mit. In einigen Gebieten hätten jedoch die damit verbundenen Gewitter Schäden und Verluste verursacht, die möglicherweise die positiven Auswirkungen der Niederschläge wieder eingeschränkt hätten.

In Deutschland haben Landwirt:innen wegen der Trockenheit bereits vor schlechten Ernten gewarnt. „Wenn es nicht demnächst durchgehend regnet, dann sind dort eben Ertragseinbußen von 30, 40 Prozent zu befürchten“, zitierte Spiegel Mitte August den Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Dies hätte auch einen Effekt auf Lebensmittelpreise. Rukwied geht von weiteren Preiserhöhungen aus, auch weil die Kosten für Düngemittel, Energie und Futter stark angestiegen sind.

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