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Hitzewelle löst „falschen Herbst“ aus

Hitzewelle löst „falschen Herbst“ au
Foto: Pexels / Craig Adderley

Die Hitze plagt Europa, auch Großbritannien erlebt in diesem Jahr einen sehr heißen Sommer – mit Temperaturen von mehr als 40 Grad. Das hat laut Expert:innen einen „falschen Herbst“ zur Folge.

Die aktuelle Dürre in Europa ist nach Einschätzung von EU-Experten vermutlich die schlimmste seit einem halben Jahrtausend. „Die Dürre scheint die schlimmste seit mindestens 500 Jahren zu sein“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Dies sei eine erste Einschätzung der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle, die noch durch die endgültigen Daten am Ende der Saison bestätigt werden müsse.

In Großbritannien führt die aktuelle Hitzewelle zu einem Umweltphänomen: Einige Bäume haben dort bereits ihre Blätter abgeworfen. „Wegen der Hitzewelle erleben wir einen ‚falschen Herbst'“, schrieb das Londoner Horniman-Museum auf Twitter.

Ein Anzeichen für Stress

Dass braunes Laub schon im Sommer liegt, hat einen ernsten Hintergrund, wie Rosie Walker von der Umweltschutzorganisation Woodland Trust der Nachrichtenagentur AFP erklärt. „Sie geben die Hormone ab, die sie im Herbst verwenden, um sich zurückzuziehen und ihr Überleben zu sichern“, so Walker. Der vorzeitige Laubfall sei demnach ein Anzeichen für Stress. Fachleuten zufolge sind jüngere Bäume stärker dadurch gefährdet als ältere Pflanzen, die bereits tiefliegende Wurzeln haben.

Der „falsche Herbst“ droht sich auf einige Tierarten auszuwirken. Laut Woodland Trust sind Früchte bereits früher gereift, was dazu führen könne, dass einige Tiere im Herbst nicht genügend Nahrung finden.

Klimakrise bedingt Wettermuster

„Die Klimakrise bringt jahreszeitlich bedingte Wettermuster mit sich, an die die Natur nicht angepasst ist“, wird Steve Hussey von der Organisation Devon Wildlife Trust zitiert. „Unser langer, heißer Sommer und der ‚falsche Herbst‘ werden viele Arten bis in die echten Herbstmonate und darüber hinaus beeinflussen.“

Großbritannien erlebt in diesem Jahr einen sehr heißen Sommer. Im Juli stiegen die Temperaturen erstmals auf mehr als 40 Grad an. In einem am Montag veröffentlichten Bericht befanden die Forscher, dass fast die Hälfte Europas von Dürre bedroht sei.

Mit Material der dpa

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