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Snickers, Twix, Bounty: Mars-Konzern beliefert bestimmte Supermärkte nicht mehr

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Foto: CC0 Public Domain – Pixabay/ Hans

Der Lebensmittelkonzern Mars beliefert verschiedene Supermärkte und Discounter nicht mehr. Dies wird sich nicht nur auf das Süßwarenregal auswirken. Der Konzern will mit dem Lieferstopp scheinbar Preissteigerungen durchsetzen.

Zum Konzern Mars gehören weit mehr als die beliebten Schokoriegel. Neben weiteren Süßigkeiten wie Snickers, Twix, Bounty und M&M’s verkauft der Hersteller auch Marken wie Mirácoli (Nudeln) oder Whiskas (Katzenfutter). Insgesamt werden rund 300 bekannte Mars-Marken in Deutschland verkauft, in vielen Bereichen des Alltags haben sich Produkte längst etabliert.

Doch in nächster Zeit müssen Kund:innen womöglich auf sie verzichten. Denn zahlreiche Supermärkte und Discounter werden gerade nicht mehr mit den Produkten beliefert – darunter Rewe, Penny, Edeka, Netto und Marktkauf. Der Marskonzern verhängte Lieferstopps für Märkte der Rewe-Group und den Edeka-Verbund, um Forderungen nach höheren Preisen durchzusetzen, wird berichtet.

Edeka und Rewe bestätigen Lieferstopps

Recherchen der „Lebensmittel Zeitung“ ergaben, dass Mars die Edeka-Filialen bereits seit mehr als drei Monaten nicht mehr beliefert. Edeka bestätigte gegenüber der Tagesschau, dass zahlreiche Hersteller schon länger nicht mehr gemäß Vereinbarung liefern – teilweise sollen „15, 20 oder mehr Prozent der vereinbarten Lieferleistung“ fehlen.

Der Lieferstopp des Konzerns scheint die Märkte aber nicht zu hart zu treffen. Edeka versicherte gegenüber der Tagesschau, dass in den Märkten eine ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs sichergestellt sei. Rewe konnte wegen der dezentralen Struktur der Filialen keine „übergreifende Aussage zu den Warenbeständen in den Märkten“ treffen.

Mars verweist auf Inflation – Edeka und Rewe kontern

Auch Mars äußerte sich gegenüber der Tagesschau. Der Konzern bestätigte, dass Mars über nicht vorrätige Produkte bei Handelspartnern Kenntnis hat und dass aktuell Verhandlungen mit Kund:innen geführt würden. „Unsere Industrie bewegt sich, wie viele andere Branchen, in einem volatilen Umfeld, das unter umfassendem Inflationsdruck steht“, rechtfertigte sich der Konzern. „Während wir steigende Kosten so weit wie möglich intern auffangen, ist jedoch ein gewisses Maß an Preisanpassung nötig.

Rewe lässt diese Erklärung jedoch nicht gelten. Ein Teil der Preisforderungen sei nachvollziehbar und resultiere aus Rohstoff- und Energiepreissteigerungen, doch es gebe auch Forderungen, „die sich in ihrer Höhe mit keinem dieser oder anderer Faktoren begründen lassen“, erklärt das Unternehmen gegenüber Tagesschau. Solche Forderungen lehne das Unternehmen strikt ab.

Edeka verwies auf zahlreiche Konzerne, die versuchten, auf der aktuellen Inflationswelle mitzureiten, um ihre Renditen zu steigern. Der Edeka-Verbund gibt an, seit Ende 2021 von der Markenindustrie mit Preiserhöhungsforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert worden zu sein. Aus unseren Gesprächen wissen wir, dass viele dieser Forderungen aber nur teilweise auf echten Kostensteigerungen beruhen.“

Kritik am Mars-Konzern – nicht nur wegen Preisverhandlungen

Der US-Konzern Mars zählt zu einem der größten Lebensmittelhersteller. Er produziert neben Schokoriegeln auch Lebensmittel, Getränke, Tierfutter und Pflanzenpflegeprodukte und gilt laut Tagesschau als „harter Hund“ bei Verhandlungen. Doch nicht nur wegen seiner Preisstrategie war der Konzern in der Vergangenheit in der Kritik. 2017 warf eine Studie Mars und anderen Schokoladenproduzenten zum Beispiel vor, dass ein Großteil des Kakaos, welchen der Konzern verarbeitet, aus illegalen Kakaoplantagen stammte. Auf der eigenen Website gibt der Konzern auch heute noch zu, dass die derzeitige Lieferkette für Kakao „nicht unseren Bestrebungen“ entspreche, verweist aber auf Projekte und Bestrebungen, dies zu bessern. Der Konzern unterstützte auch Projekte für gesunde Ernährung, dafür wurde ihm von der Deutschen Diabetesgemeinschaft jedoch Zynismus und „Irreführung der Öffentlichkeit“ vorgeworfen.

Utopia meint: Wir von Utopia empfehlen, gerade bei Schnacks wie Schokoriegeln auf nachhaltige Produkte zurückzugreifen. Bio-Schokolade mit Fair-Trade-Siegel kostet zum Beispiel nicht bedeutend mehr als Schokolade ohne, und es gibt sie in den meisten Supermärkten zu kaufen – auch bei Rewe und Edeka. Empfehlenswerte Marken listen wir auch in unserer Bestenliste für Schokolade auf.

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