Nach einem Antrag der AfD beschloss der Stadtrat einer Stadt in Sachsen ein Gender-Verbot. Ein Theater will dem trotzen und argumentiert mit Kunstfreiheit.
Das Theater Plauen-Zwickau in der Stadt Zwickau in Sachsen möchte einem AfD-Antrag trotzen und weiterhin auf das Gendern setzen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hatte der Stadtrat zuvor einem Antrag der AfD stattgegeben. Mehrheitlich beschloss das Gremium, dass in internen sowie externen Schriftsätzen der Stadtverwaltung und bei Eigenbetrieben jegliche Form des Genderns verboten ist – also Genderstern, Unterstrich sowie der Doppelpunkt.
Außerdem beauftragte der Stadtrat laut Medienbericht Oberbürgermeisterin Constance Arndt damit, ein vergleichbares Verbot innerhalb der Kommune auszulösen.
Auch in dem Theater muss die neue Verordnung durchgesetzt werden, denn dabei fungiert die Stadt als Gesellschafter. Das Theater aber wehrt sich und teilte mit, in Flyern und dem Spielzeitheft das Gendern beizubehalten.
Theaterleitung sieht Versuch, gesellschaftliche Diskussion zu beenden
Die Theaterleitung beruft sich in der Entscheidung auf Kunstfreiheit, die auf Menschen in der Stadtverwaltung oder in Eigenbetrieben nicht zutreffe. Außerdem heißt es in der Stellungnahme: „Die Debatte berührt das Sprachgefühl der einen ebenso wie das Gerechtigkeitsempfinden der anderen, Fragen des Miteinanders von Mehr- und Minderheiten ebenso wie die Bereitschaft der Verweigerung, sich vollziehende Veränderungen zu akzeptieren.“
Das Gender-Verbot des Stadtrates sieht die Theaterleitung als „untauglichen Versuch“ eine gesamtgesellschaftliche Debatte „mittels eines Verbots“ zu beenden. Dabei halte die Leitung es für relevant, derartige Diskussionen zu führen, und kündigte an, sich auch in der Zukunft für „diese Offenheit“ einzusetzen und zu Gesprächen „zu verschiedenen relevanten Themen“ einzuladen.
Verwendete Quellen: FAZ, Stellungnahme Theater Plauen-Zwickau
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