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Urban Gardening: Braucht es einen grünen Daumen und was bringt es?

Urban Gardening hat sich zu einem anhaltenden Trend entwickelt.
Foto: CC0 / Pixabay / markusspiske

Mit Beginn des Frühlings startet auch die Gartensaison, überall wird gesät und angepflanzt. Auf dem Land leben muss man dafür nicht, denn Urban Gardening hat sich zu einem anhaltenden Trend entwickelt. Die Autorin Anna Meincke erklärt, was das Gärtnern in der Stadt ausmacht.

Über die letzten Jahre hat sich Urban Gardening, die Nutzung städtischer Flächen zum Gärtnern auf meist kleinem Raum, zu einem anhaltenden Trend entwickelt. Vor allem während der Corona-Pandemie haben viele Menschen das Stadtgärtnern für sich entdeckt. In einem Interview mit Ntv stellt Anna Meincke, Autorin des Buchs „Stadtgemüse“, die vielseitigen Möglichkeiten und Methoden des Urban Gardenings vor. Dabei betont sie, dass ein grüner Daumen keine notwendige Voraussetzung für ertragreiches Gärtnern ist.

Obwohl Urban Gardening ein vergleichsweise junges Konzept mit Trendcharakter ist, scheint es sich zuletzt in vielen städtischen Räumen durchgesetzt zu haben. „Es ziehen ja immer mehr Leute in die Städte und die Menschen sehnen sich nach Grün, nach Naturverbundenheit und danach, etwas mit ihren Händen zu erschaffen. Und da ist Urban Gardening eine tolle Sache, die das alles vereint“, stellt Meincke fest.

Ein grüner Daumen ist keine Bedingung für erfolgreiches Ernten

Wo aber lässt sich in der Stadt am besten Gärtnern und für wen eignen sich welche Methoden am besten? Meincke: „Das geht im ganz Kleinen los mit dem Fensterbrett. Und wenn wir ganz groß denken, dann auf Flachdächern, sofern die Traglast mitspielt“.

Welches Modell sich für einen selbst am besten eignet, ist dabei eine Frage persönlicher Vorlieben: Gemeinschaftsgärten schaffen ein soziales Miteinander, während das alleinige Gärtnern natürlich auch alleiniges Ernten ermöglicht.

Wer im Kleinen mit dem Bepflanzen des Fensterbretts beginnt, der könne dort problemlos Pflücksalate oder Radieschen, aber auch Kräuter anbauen, so Meincke. Ein grüner Daumen sei dafür nicht zwingend erforderlich, da gerade Radieschen und Pflücksalate einfach zu kultivieren sind: „Man sät sie aus und muss sie halt ab und zu gießen. Und dann hat man schon nach wenigen Wochen ein Erfolgserlebnis.“

Urban Gardening – Vision eines grünen Stadtbilds

Die Begrünung von städtischen Flächen bringt viele verschiedene positive Effekte mit sich. So wirken Grünflächen der Überhitzung von Städten im Sommer entgegen, während Beetflächen imstande sind, große Regenmengen aufzunehmen und so etwa Kanalisationen zu entlasten und die Gefahr von Überschwemmungen einzudämmen. Nicht zuletzt schafft Urban Gardening neue Lebensräume für Insekten: „Stadtgärtnern macht das Leben in der Stadt lebenswerter und leistet gleichzeitig einen positiven Beitrag für die Umwelt“, stellt Meincke im Gespräch mit Ntv fest.

Laut der Autorin denken einige Menschen beim Artensterben vor allem an „einen Eisbären auf der Eisscholle“. Allerdings sind auch Pflanzen betroffen, wie die Gartenliebhaberin hervorhebt. „Seit der Industrialisierung sind schon 75 Prozent der Nutzpflanzen ausgestorben, weil sie nicht mehr in die industrielle Landwirtschaft passen. Und das ist schade, weil sich da ein Genpool hinter verbirgt, der wichtig sein kann, um uns an die Klimawandelfolge anzupassen.“

Wie aber kann Urban Gardening dazu beitragen, Städte in Zukunft grüner zu machen? Meinckes selbsternannte Vision sei es, Städte „grüner und gleichzeitig essbar zu machen“. Das bedeute: Ungenutzte Flächen in der Stadt für den Gemüseanbau zu verwenden. Dadurch, so die Autorin, könnten sich Städte lokal mit Nahrungsmitteln versorgen.

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