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Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow: Deutschland macht Mut

Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow: Deutschland macht Mut
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Markus Spiske

Am Sonntag beginnt die Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow. Nach aktuellen Prognosen wird es schwierig, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Doch die Aussagen eines deutschen Vertreters der Vereinten Nationen können uns Mut machen.

Trotz der alarmierenden Klimazustandsberichte schauen die Vereinten Nationen optimistisch auf die Weltklimakonferenz, die am Sonntag in Glasgow beginnt. Noch seien die bislang gemachten Versprechungen zum Klimaschutz nicht eingehalten worden, sagte der ranghöchste deutsche Vertreter bei den Vereinten Nationen, Achim Steiner, der Deutschen Presse-Agentur in Genf.

„Aber es ist nicht nur alles heiße Luft.“ Steiner verwies auf das Milliardenpaket der EU für eine klimaneutralere Zukunft. Auch die USA und China hätten solche Pläne und Indien habe eines der weltweit größten Investitionsprogramme für erneuerbare Energien aufgelegt.

Das Ziel 1,5 Grad wird schwer erreichbar sein

„Angesichts dessen, wo wir sein müssten, handeln wir immer noch nicht konsequent genug. Aber angesichts dessen, wo wir vor fünf Jahren waren, tut sich sehr viel mehr“, so Steiner. Er nahm Bezug darauf, dass die Welt nach allen Prognosen mit den bisherigen Anstrengungen im Klimaschutz die Erwärmung nicht wie angepeilt auf 1,5 Grad bis 2 Grad begrenzen kann. Steiner leitet das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) für den Kampf gegen die Armut. Er ist in der UN-Hierarchie die Nummer 3 hinter UN-Generalsekretär António Guterres und seiner Stellvertreterin Amina Mohammed.

Viele Menschen haben das Vertrauen in ihre jeweilige Regierung verloren und sind enttäuscht.
Viele Menschen haben das Vertrauen in ihre jeweilige Regierung verloren und sind enttäuscht. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Christina Morillo)

Viele Menschen seien von ihren Regierungen enttäuscht, sagte Steiner. „“Die da oben“ haben in zu vieler Hinsicht das öffentliche Interesse enttäuscht. Wir haben von unserer politischen und wirtschaftlichen Führungselite nur sehr bedingt die Erkenntnis und den Mut gesehen, die wir brauchen, um die enorme Transformation zu schaffen, die wir in den nächsten 15 bis 20 Jahren bewältigen müssen.“

COP26 – Hoffnungsträger oder Gift?

Für die Konferenz in Glasgow sieht Steiner zwei Möglichkeiten: „Glasgow kann entweder Mut machen, Signale setzen, Mittel mobilisieren und Politik beschleunigen oder es kann der Welt das Gefühl geben: wir scheitern. Letzteres wäre Gift für jedwede Art von progressiver Klimapolitik, vor allem auch für die Finanzmärkte, die Wirtschaft.“ Die Konferenz müsse aufzeigen, dass die Welt beim Wandel zur Klimaneutralität weiter und schneller vorangehen wird als bisher.

Deutschland sieht Steiner auf der Mutmacher-Seite. „Deutschland kann in diesem Moment des kollektiv wahrgenommenen Aufbruchs als eine der größten Volkswirtschaften Mut machen“, so Steiner. Die Bundesregierung habe mit Gesetzesänderungen klare Akzente gesetzt. „Deutschland kann sich als Vorreiter verstehen, als ein Land, das mit dem Selbstvertrauen der Erfahrung der letzten Jahre und Jahrzehnte und mit dem Mut zur Erneuerung Motor der globalen Veränderung sein kann.“

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