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Ambrosia-Allergie: Symtome und Behandlung

ambrosia allergie
Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures

Eine Ambrosia-Allergie kann sich wie ein starker Heuschnupfen anfühlen – oder stärkere Beschwerden hervorrufen. Warum die Pflanze so gefährlich ist und wie du die allergischen Symptome behandelst, erfährst du hier.

Ambrosia-Allergie: Immer mehr Betroffene

Ambrosia, auch Beifußblättriges Traubenkraut oder Beifuß-Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia) genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika – im 19. Jahrhundert wurde sie nach Europa importiert. Seitdem hat sie sich rasant ausgebreitet. Schuld daran sind vor allem Vogelfutter– und Saatgut-Mischungen, die mit Ambrosiasamen verunreinigt sind.

Aber was macht die Pflanze so gefährlich?

  • Um allergische Reaktionen hervorzurufen, reicht schon eine Dichte von etwa 10 Ambrosiapollen pro Kubikmeter Luft aus – bei Birkenpollen wäre die zehnfache Menge nötig.
  • Eine einzige Ambrosiapflanze enthält eine Milliarde Pollen und bis zu 60.000 Samen. Die Samen sind sehr hartnäckig und bleiben über mehrere Jahrzehnte keimfähig. So ist es nahezu unmöglich, ihre Ausbreitung gänzlich zu verhindern.
  • Nicht nur Pollenallergiker reagieren auf Ambrosia: Auch Personen, die bisher vom Heuschnupfen verschont geblieben sind, können bei Kontakt mit den Pollen die typischen Symptome zeigen und eine Allergie entwickeln. Mittlerweile haben etwa 12 Prozent der Deutschen eine Ambrosia-Allergie.

In Deutschland hat sich Ambrosia bisher vor allem in Berlin und im Süden Brandenburgs verbreitet, aber auch in Süddeutschland nimmt der Bestand zu. Die meisten Pflanzen wachsen unbemerkt auf Brachflächen, Verkehrsinseln, am Straßenrand oder als Unkraut auf Ackerflächen.

Übrigens: Optisch sehr ähnlich zum Beifußblättrigen Traubenkraut ist übrigens der Gemeine Beifuß. Auch auf diesen Korbblütler reagieren viele Menschen allergisch. 

Symptome einer Ambrosia-Allergie

Viele Menschen leiden an einer Ambrosia-Allergie.
Viele Menschen leiden an einer Ambrosia-Allergie.
(Foto: CC0 / Pixabay / jofoto)

Beim Kontakt mit Ambrosiapollen treten meist die üblichen Beschwerden einer Pollenallergie in verstärkter Form auf. Weil die Pollen sehr klein sind, können sie tief in die Bronchien gelangen. Dort verursachen sie häufig Asthma-Anfälle.

Wenn dein Körper mit den Ambrosia-Pollen zu ersten Mal in Kontakt kommt, kann es zu einer Sensibilisierung kommen. Das heißt, beim nächsten Kontakt mit den Pollen entwickelst du die typischen Symptome einer Ambrosia-Allergie:

  • häufiges und wiederholtes Niesen
  • Nasenjucken,
  • eine verstopfte beziehungsweise laufende Nase
  • erschwerte Atmung durch die Nase
  • tränende, brennende und juckende Augen aufgrund einer allergisch hervorgerufenen Bindehautentzündung
  • Asthmaanfälle, die sich durch trockenen Husten, Atembeschwerden und Luftnot zeigen
  • bei Hautkontakt mit den Blättern und Stielen der Pflanze gerötete, juckende Hautstellen und Hautekzeme

Schlechte Nachrichten für Pollenallergiker: Ambrosia hat eine lange Blütezeit – von Juli bis Oktober. Der lange Pollenflug hängt damit zusammen, dass sich die Pflanze so stark ausbreitet.

Eine Studie des Helmholtz-Zentrums in München hat zudem ergeben, dass die Ambrosia-Pollen noch aggressiver wirken, wenn sie zuvor Abgasen ausgesetzt waren. Da Ambrosia-Pflanzen häufig an Straßenrändern und Autobahnen wachsen, können sich die allergischen Reaktionen daher noch verstärken.

Ambrosia-Allergie behandeln

Es gibt keine spezifischen Mittel gegen eine Ambrosia-Allergie. Um die Symptome zu bekämpfen und ihnen vorzubeugen, kannst du auf folgende Hausmittel gegen Heuschnupfen zurückgreifen:

  • Gegen eine juckende Nase hilft am besten ein Dampfbad, das die Nasenschleimhäute befeuchtet und reinigt.
  • Bei brennenden und gereizten Augen kannst du einen Sud aus Augentrost verwenden. Als Augenmaske oder Nasenspülung kann das Heilkraut die Beschwerden lindern.
  • Außerdem solltest du in der Pollenzeit darauf achten, möglichst keine Lebensmittel zu dir zu nehmen, die Histamin enthalten oder freisetzen. Vermeide also konservierte Lebensmittel und Fertiggerichte, geräucherten Fisch oder Wurst, Käse, Sojaprodukte und einige Obstsorten wie Erdbeeren, Ananas oder Orangen.
  • Bringe ein Pollenschutzgitter an deinen Fenstern an und halte so Pollen aus deinem Haus, Auto und der Wohnung fern.

Darüber hinaus gibt es einige Medikamente wie Anthistaminikaantiallergische Augentropfen und abschwellendes Nasenspray. Diese erhältst du meist rezeptfrei in der Apotheke. Wir raten dir jedoch, mit deinem Arzt zu sprechen, bevor du die Medikamente einnimmst. Verursachen die Ambrosia-Pollen bei dir starkes Asthma, kannst du dir ein Asthma-Spray verschreiben lassen.

Heilen können diese Mittel deine Allergie allerdings nicht. Dafür gibt es die Immuntherapie (die sogenannte Hyposensibilisierung). Während dieser wird dein Immunsystem über einen längeren Zeitraum an den Kontakt mit dem Allergen gewöhnt. Besprich einen solchen Schritt aber ebenfalls zuerst mit deinem Arzt.

Ambrosia-Allergie vorbeugen

Am wirksamsten kannst du den Allergiebeschwerden vorbeugen, indem du verhinderst, dass Ambrosia sich weiter verbreitet.

Erkennen: Die Pflanze wird bis zu 130 Zentimeter groß und sieht Beifuß ähnlich: Sie hat gefiederte Blätter und längliche Blütenstände. Du erkennst Ambrosia an den oftmals rötlichen, behaarten Stängeln.

Garten: Wenn du in deinem Garten Ambrosia-Pflanzen entdeckst, solltest du sie vorsichtig mit dem gesamten Wurzelwerk entfernen und im Restmüll entsorgen. Wirf sie auf keinen Fall in den Biomüll oder auf den Kompost – dort würde sie nur erneut austreiben. Trage dabei am besten Handschuhe.

Stadt: Bemerkst du Ambrosia im Stadtgebiet, kannst du das Vorkommen beim Grünflächenamt oder Pflanzenschutzamt melden. In einigen Gemeinden setzen sich Behörden dafür ein, Ambrosia großflächig zu bekämpfen – zum Beispiel in Berlin.

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