Die Generation unserer Großeltern wusste, wie man Energie spart und dabei den Geldbeutel schont. In der Energie- und Klimakrise sind diese Ratschläge aktueller denn je. Wir haben einige Tipps von Oma und Opa für dich gesammelt.
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Früher war alles besser, weil viele von uns sich keine großen Sorgen um hohe Strompreise, Heizkosten und Co machen mussten? Dass das nicht richtig ist, sollten uns auch die Angewohnheiten unserer Großeltern zeigen, die bewusst und teils aus Notwendigkeit sehr sparsam lebten. Sie haben früh Strategien und Tricks entwickelt, um Energie zu sparen, wenn Ressourcen und Geld knapp waren. Wir haben uns Spartipps von Oma und Opa genauer angesehen.
1. Kartoffeln kochen im Bett
Was skurril klingt, hat einen pragmatischen Hintergrund: Kartoffeln im Bett kochen. Es handelt sich dabei nicht um eine gefährliche Konstruktion aus Campingkocher auf der Matratze. Vielmehr ist das Kartoffelkochen im Bett eine bewährte Weise, Kartoffeln (oder andere Gerichte) mit möglichst wenig Energieaufwand zu kochen, wie unsere Großeltern noch wussten.
Dabei wird ein Gericht im Topf gekocht, du stellst den Herd aber aus, noch bevor das Gericht fertig ist. Anschließend wickelst du den Topf in ein Handtuch, eine Decke oder ähnliches, um die Hitze zu erhalten. Dann stellst das Ganze auf einem Untersetzer aufs Bett. Decke drüber und deine Speise kocht durch die konservierte Wärme nach, wie es zum Beispiel auch beim Passivkochen von Nudeln der Fall ist. Statt eines Handtuchs und einer Bettdecke kannst du auch eine sogenannte Wonderbag nutzen. Der Effekt ist der gleiche.
2. Zeit und Energie sparen durch Vorkochen
Was Neudeutsch „Meal Prep“ heißt, kannten unsere Großeltern schon lange. Damals hieß es noch Vorkochen, aber das Prinzip ist identisch. Zu Beginn der Woche kannst du deine Mahlzeiten planen und entsprechend vorkochen. Zum Beispiel lassen sich so Bowls mit Gemüse und andere Gerichte vorbereiten, die du im Wochenverlauf nach und nach essen kannst.
Der Vorteil: Der Herd kommt weniger zum Einsatz, wenn du beispielsweise einmal kochst, als wenn du mehrere Male Reis, Nudeln etc. kochst. Außerdem sparst du Zeit und musst dir später keine Gedanken machen, was du isst. Das ist meist auch gesünder, da du keine Bauchentscheidungen triffst, die dich zu Fast Food oder ungesunden Alternativen verleiten.
Wenn du viel überschüssiges Gemüse oder Obst und zusätzlich Stauraum hast, lohnt es sich auch, selbst einzukochen. So hast du auch immer was im Haus für deine „Meal Prep“ am Anfang der Woche.
Inspirationen für Speisen findest du bei unseren Rezepten.
3. Spartipp von Oma und Opa: Staubsauger stehen lassen
Am Boden haben sich wieder Staubflusen angesammelt? Dafür braucht es nicht gleich den Staubsauger. Wie einst Oma kannst du hier den Besen verwenden. Mit einem Schäufelchen kannst du anschließend den zusammengefegten Staub und Dreck aufsammeln und in die Tonne kippen.
Es braucht dafür keinen Strom und es ist wahrscheinlich sogar schneller gemacht, als erst den Staubsauger zu holen, einzustecken und teils sperrig durch das Zimmer zu manövrieren.
4. Dicke Teppiche und schwere Gardinen
Willst du weniger Energie für das Heizen aufwenden, hilft es, dich warm einzupacken. Auch Omas selbstgestrickte Socken sind hilfreich, um dich warm zu halten. Dabei kannst du deine Wohnung ebenfalls wärmer gestalten, indem du dicke Teppiche auslegst oder schwere Gardinen am Fenster aufhängst. Am besten schützen dich Thermovorhänge vor der Kälte sowie vor ungewollten Blicken der Nachbar:innen.
Schwere Stoffe aus Naturfasern machen die Räume nicht nur gemütlicher, sie isolieren zudem und sorgen so für ein angenehmes Raumklima. Zwar kannst du die Winterkälte dadurch nicht ganz ausgleichen, aber sparen kannst du dadurch allemal, wie unsere Großeltern bereits wussten.
5. Schick zuhause? Besser mit Schürze!
Vor allem, wer auf dem Land groß geworden ist, kennt sie vielleicht noch; die Haushaltsschürze. Oft trugen ältere Frauen diese untertags beim Erledigen der Alltagsdinge. Eine Schürze zum Kochen und Putzen schont die restliche Kleidung und verhindert, dass diese schnell verschmutzt. Deine „guten Klamotten“ musst du auf diese Weise nicht so oft waschen und sie halten noch dazu länger.
Natürlich muss es kein Kittel oder keine Schürze im herkömmlichen Sinne sein, es eignet sich auch gemütliche Loungewear, aber eine Schürze ist oft robuster, kann schnell übergeworfen werden und dient obendrein gut als Lappen. Kurzum: Sie ist ein Allround-Talent. Und sie kann dazu beitragen, dass du weniger Energie für Wäsche oder weniger Geld für neue Kleidung brauchst. Gute, nachhaltigere Schürzen findest du zum Beispiel bei Grundstoff oder Avocadostore.
6. Wocheneinkauf statt täglicher Einkaufstour
Jeden Tag in den Supermarkt zu gehen hat zwar den Vorteil, dass du dich kurzfristig mit frischen Lebensmitteln versorgen kannst. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn du wenig Stauraum und zudem keine Möglichkeit hast, Dinge einzufrieren. Es verleitet aber auch dazu, mehr zu kaufen, als man braucht.
In der Regel finden sich genug Orte in der Küche oder im Keller (wenn du einen hast), um ausreichend Vorräte zu lagern. Und nicht alle Lebensmittel müssen in den Kühlschrank, das wussten auch schon Oma und Opa. Lies dazu auch: 10 Lebensmittel, die du nicht im Kühlschrank lagern solltest
Besser für deinen Geldbeutel und für deinen Energieverbrauch ist es also, du gehst einmal die Woche einkaufen und besorgst dir das, was du die kommende Woche tatsächlich brauchst und verbrauchen kannst.
Schon unsere Großeltern legten sich dafür Einkaufslisten an und prüften vorher in der Speisekammer, was nachzukaufen ist und wovon noch genug vorhanden ist. Sich an den Einkaufszettel zu halten, hat außerdem den Vorteil, sich nicht zu Spontankäufen hinreißen zu lassen. Dein Einkaufszettel sollte zudem ausschließlich saisonale und regionale Produkte enthalten, wenn du möglichst nachhaltig (und zugleich günstig) einkaufen möchtest. Für Oma und Opa war das noch die Regel und nicht die Ausnahme.
Was gerade Saison hat, erfährst du in unserem Utopia-Saisonkalender.
7. Spartipps von Oma und Opa: Weniger (Kleidung) ist mehr
Ständig wechselnde Trends und ein immer neues Angebot: Inzwischen sind wir sehr daran gewöhnt, dass es unzählige Fashion-Kollektionen pro Jahr gibt. Entsprechend wechselnd ist die Kleidung in unserem Kleiderschrank, sofern wir dem Fast-Fashion-Trend folgen.
Dabei wussten unsere Großeltern bereits, dass weniger oft mehr ist. Lieber weniger und dafür qualitativ hochwertige Kleidungsstücke als ein überquellender Kleiderschrank aus Dingen, die man nicht öfter als einmal trägt. Teils sogar nie. Du hast mehr von zeitlosen Kleidungsstücken, die sich gut miteinander kombinieren lassen und so für Abwechslung sorgen.
Außerdem sparst du damit Platz, den du anderweitig nutzen kannst. Du musst weniger waschen, wenn du dein Outfit weniger oft wechselst und zum Beispiel nicht (stark) verschmutzte Kleidung nur auslüftest und ein zweites Mal anziehst.
Mehr Tipps, wie du deinen Kleiderschrank zu einem minimalistischen Capsule Wardrobe entwickelst, findest du hier:
- Der minimalistische Kleiderschrank – Tipps & Tricks
- Die 10 wichtigsten Kleidungsstücke für deinen minimalistischen Kleiderschrank
8. Simpel, aber effektiv: Licht aus
Es klingt banal, kann aber einen großen Unterschied machen: Licht aus, wenn du es nicht brauchst. Das ist der Fall, wenn du den Raum für mehr als fünf Minuten verlässt, aber auch, wenn sich die Lichtverhältnisse (durch Sonneneinstrahlung) im Raum ändern. Aus Bequemlichkeit das Licht brennen zu lassen, wäre vielen unserer Großeltern gar nicht erst in den Sinn gekommen.
Übrigens, auch der Standby-Modus bei elektronischen Geräten ist ein echter Stromfresser. Hier lohnt sich ein regelmäßiges Abschalten ebenfalls.
Weitere Spartipps findest du hier:
- Die wirksamsten Tipps zum Energiesparen
- So sparst du bei jedem Einkauf: 3 simple Tricks
- 16 Dinge, die du nicht kaufen musst: So machst du sie selbst und sparst dabei
- Umweltschonend & günstig: Diese 5 Hausmittel ersetzen fast alle Putzmittel
- Nachhaltig einkaufen, aber günstig: 13 Tipps
- Wie du im Schlaf Energie sparst: 7 Tipps
- Nachhaltigkeit und Sparen: 8 Dinge, die wir von unseren Großeltern lernen können
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