Brauner Bär: Darum ist der Schmetterling gefährdet Von Corinna Becker Kategorien: Umweltschutz Stand: 13. Dezember 2020, 16:00 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear Der Schmetterling Brauner Bär gehört zu den größten heimischen Nachtfaltern. Seit kurzem trägt er den Titel "Schmetterling des Jahres 2021". In diesem Artikel erfährst du, wie du den Falter erkennst und warum er als bedrohte Art gilt. Brauner Bär: So erkennst du den Schmetterling Als heimischer Nachtfalter ist der Braune Bär vor allem nach Anbruch der Dämmerung aktiv. Deshalb bekommst du ihn wahrscheinlich nicht ganz so häufig zu Gesicht wie seine tagaktiven Verwandten. Wenn es dir dennoch gelingt, ihn nachts zu sehen, werden dir wahrscheinlich vor allem seine markant gefärbten Flügel als Erstes auffallen. An den folgenden Merkmalen erkennst du den Braunen Bär in seiner erwachsenen und seiner Raupenform am besten. Ausgewachsener Brauner Bär: Flügelspannweite: Die Flügel des Braunen Bären können einen Umfang zwischen 45 und 65 Millimetern erreichen. Damit ist er einer der größten Nachtfalter Deutschlands. Flügelfärbung: Auf den braunen Vorderflügeln des Schmetterlings befindet sich häufig ein weißes, grobmaschiges Netzmuster. Die Hinterflügel leuchten dagegen in orange- bis zinnoberfarbenen Tönen. Zusätzlich tragen sie große schwarze oder dunkelblaue Punkte. Um sich vor Fressfeinden zu schützen, öffnet der Brauen Bär seine Vorderflügel und zeigt die orangefarbenen Hinterflügel. Auf diese Weise kann er zum Beispiel heimische Vögel erschrecken und schnell entkommen. Das Orange der Hinterflügel weist außerdem auf die giftigen Körperflüssigkeiten des Schmetterlings hin, die ihn ungenießbar machen. Brauner Bär als Raupe: Größe: Die Raupen des Braunen Bären können bis zu sechs Zentimeter lang werden. Aussehen: Den Namen „Brauner Bär“ bekam der Schmetterling vor allem aufgrund seiner stark behaarten Raupen. Fast wie ein Fell bedecken die langen Haare den Körper der schwarzen Raupen. Am Rücken sind die Haare schwarzbraun mit grauen Enden, an den Seiten dagegen rostrot. Lebensraum und Lebensweise des Braunen Bären Der Braune Bär fliegt von Juli bis September vor allem in der Dämmerung und bei Nacht. (Foto: CC0 / Pixabay / menita) Lebensraum: Der Braune Bär gehört zur Familie der Bärenspinner und kommt sowohl in Europa als auch in Asien und Nordamerika vor. Besonders wohl fühlt sich der Falter in feuchten und kühlen Gebieten. Im Wald kannst du den Braunen Bären zum Beispiel an Wegrändern, auf Lichtungen oder feuchten Wiesen beobachten. Aber auch offene Buschregionen, Moore und bewirtschaftete Gärten und Parks dienen dem anpassungsfähigen Schmetterling als Lebensraum. Lebensweise: Pro Jahr bildet der Braune Bär nur eine Generation aus. Deren Falter fliegen vor allem von Juli bis September. Nach der Paarung legen die Weibchen mehrere hundert Eier in sogenannten Eispiegeln an der Unterseite von Blättern ab. Aus den cremeweißen und später grauen Eiern schlüpfen im Spätsommer die ersten Raupen. Während der Wachstumszeit ernähren sich die Raupen des Brauen Bären von verschiedenen Pflanzen und Kräutern, darunter Löwenzahn, Brennnesseln und Mädesüß. Den Winter verbringen die Raupen an geschützten Stellen am Boden. Im darauffolgenden Jahr verpuppen sie sich in einem dichten Gespinst am Boden, bis sie schließlich zwischen Juli und August schlüpfen. Brauner Bär: Eine bedrohte Art Das helle Licht von Straßenlaternen zieht den Braunen Bären an. (Foto: CC0 / Pixabay / kalhh) Intensive Landwirtschaft und der steigende Einsatz von Pestiziden haben die Lebensräume des Braunen Bären immer stärker schrumpfen lassen. In Deutschland steht der Falter deshalb seit kurzem auf der Vorwarnliste der Roten Liste bedrohter Tierarten, auch wenn es ihn momentan noch in allen Bundesländern gibt. Die zunehmende Lichtverschmutzung ist ein weiteres Problem für den Braunen Bären. Als nachaktiver Falter kann sich der Braune Bär vor allem bei Mondlicht gut orientieren. Die grellblauen Lichtquellen von Straßenlaternen und Industriebeleuchtung locken die Schmetterlinge allerdings zu stark an und werden von den Tieren stundenlang umkreist. Das macht den Braunen Bären nicht nur zu einem leichten Opfer für seine Fressfeinde, er hat dadurch auch kaum noch Energie, um sich zu vermehren. Straßenlaternen sollen deshalb nur noch zeitweise eingeschaltet bleiben oder durch Lampen ohne blaues Licht betrieben werden. Mit den folgenden Tipps kannst du dem Braunen Bären selbst ein Stück Lebensraum zurückgeben: Weniger Lichtquellen im Garten: Lichtverschmutzung gibt es nicht nur in Städten und auf den Straßen – auch in deinem Garten können zu viele künstliche Lichtquellen eine Gefahr für den Braunen Bären darstellen. Um das zu verhindern, kannst du zum Beispiel auf LED-Birnen zurückgreifen. Diese verbrauen nicht nur weniger Energie, sie werden auch deutlich seltener von nachtaktiven Insekten angeflogen. Statt deinen Garten durchgängig zu beleuchten, kannst du auf Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder zurückgreifen. Insgesamt gilt: Je weniger Lampen du aufstellst, desto besser. Wilde Ecke statt intensiv gepflegter Rasenflächen: Naturbelassene Gärten bieten dem Brauen Bären und vielen anderen Insekten ideale Lebensräume. Kleine, ungemähte Ecken mit Häufchen aus Totholz und wuchernden Brennnesseln sollte es deshalb in jedem Garten geben. Wenn du ein Staudenbeet hast, solltest du dieses außerdem erst im Frühjahr zurückschneiden, um den Faltern möglichst lange natürliche Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Gärten und Beete vielfältig bepflanzen: Wenn du dem Braunen Bären mehr Nahrungsquellen bieten möchtest, kannst du gezielt einige seiner bevorzugten Futterpflanzen in deinem Garten züchten. Dazu gehören zum Beispiel Mädesüß oder Wiesen-Sauerampfer. Auch Heckenpflanzen wie der Schneeball, die Sal-Weide oder Himbeersträucher kommen den Bedürfnissen des Brauen Bären entgegen. Mit einem naturnahen Schmetterlingsgarten kannst du nicht nur den Nachtfalter unterstützen, sondern auch viele andere heimische Vogel- und Insektenarten. 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