Brotklee ist vor allem in Alpenregionen verbreitet. Doch auch im Garten wächst das aromatische Gewürzkraut. Hier erfährst du alles, was du über Herkunft, Anbau und Verwendung von Brotklee wissen musst.
Streng genommen ist Brotklee (Trigonella caerulea) ein Sammelbegriff für verschiedene Brotkräuter aus der Familie der Schmetterlingsblütler. Gemeint ist mit Brotklee jedoch meistens der sogenannte Schabzigerklee.
Ursprünglich stammt Brotklee aus dem Kaukasus, dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa. Das würzige Kraut kommt heute vor allem in alpinen Regionen vor und wird etwa als Traditionsgewürz in der Schweiz und Tirol geschätzt. Im Hochgebirgsklima entwickelt der Brotklee ein einzigartiges Aroma.
Mit Brotklee lassen sich zum Beispiel rustikale Brote, Dips oder herzhafte Speisen anreichern. In Deutschland ist die Gewürzpflanze weniger verbreitet – doch sie anzubauen und zu verarbeiten lohnt sich.
Wissenswertes über Brotklee
Brotklee ist ein vielseitiges Kraut. Besonders bekannt ist er als Bestandteil traditioneller Brote und Backwaren in Südtirol und der Schweiz. Brotklee entfaltet sein Aroma nach dem Trocknen der Blätter und kommt meist in pulverisierter Form als Gewürz zum Einsatz.
Der Geschmack wird als würzig, holzig und leicht bitter beschrieben. Brotklee erinnert an das Aroma von Liebstöckel oder Curry. Deshalb passt das Kraut vor allem zu deftigen und rustikalen Gerichten.
Schabzigerklee schmeckt etwas milder als der verwandte Bockshornklee. Brotklee wird ähnlich wie Bockshornklee auch als Heilpflanze geschätzt. In der Volksmedizin gelten die Schmetterlingsgewächse (Fabaceae) als appetitanregend und verdauungsfördernd. Auch die im Brotklee enthaltenden Bitterstoffe und ätherischen Öle sind gesundheitsfördernd und geschmacksverstärkend. Aussagekräftige wissenschaftliche Studien zur Heilwirkung von Brotklee sind allerdings nicht auffindbar.
Anbau von Brotklee
Brotklee kommt ursprünglich in südlichen Regionen und alpinen Lagen vor. Auf Höhenlagen ab 1.000 Metern entwickelt das Kraut sein traditionell würziges Aroma und den besonderen Geschmack. Durch die extremen Witterungen in Hochgebirgslagen wächst Brotklee dort jedoch nur sehr langsam.
Der Brotklee ist nicht nur für sein Aroma, sondern auch als Zierpflanze beliebt. Die hellblauen Blüten sind hübsch anzusehen und ziehen zugleich Bienen und andere Insekten an. Für Bestäuberinsekten stellen sie eine wertvolle Nahrungs- und Nektarquelle dar. Brotklee lässt sich deshalb gut zusammen mit anderen bienenfreundlichen Sträuchern anbauen.
Wenn du Brotklee selber anbauen möchtest, kannst du ihn im Garten, im Kübel oder auf dem Balkon pflanzen. Als Zimmerpflanze ist Brotklee nicht geeignet.
Brotklee selber säen
Wenn du Brotklee selber säen möchtest, wähle zunächst den passenden Standort aus. Beachte dabei folgende Hinweise:
- Achte darauf, dass der Brotklee genügend Platz zum Wachsen hat. Er wächst krautig und erreicht eine Durchschnittshöhe von 60 Zentimetern.
- Wähle einen sonnigen Standort. Brotklee bevorzugt offene Flächen mit regelmäßiger Sonneneinstrahlung.
- Am besten gedeiht Brotklee auf kalkhaltigem und humusreichem Boden. Doch auch auf kargen Böden kann Brotklee wachsen. Ziehe deine Pflanze in geeignetem Substrat heran, sodass der Brotklee stets mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist.
Säe die Brotkleesamen ganz einfach im Garten oder im Kübel aus. Die Größe der Fläche kannst du selber wählen. Brotklee kann in einem kleinen Topf auf dem Balkon oder über eine ganze Wiese gesät werden.
- Bereite im Garten ein Stück Erde vor und achte darauf, dass dort möglich kein Unkraut wächst. Brotklee braucht Sonne zum Wachsen und sollte nicht von anderen Pflanzen überschattet werden. Fülle alternativ einen Pflanzkübel oder Topf mit dem passenden Substrat.
- Streue die Samen über die Erde. Die Samen können recht dicht beieinander liegen (circa ein bis zwei Zentimeter Abstand).
- Verteile die Erde vorsichtig mit den Händen, sodass die Samen leicht bedeckt sind.
- Gieße die Samen sachte mit etwas Wasser an. Achte darauf, dass das Wasser sie nicht wegspült.
Wenn Brotklee einmal gepflanzt ist, braucht er kaum Pflege. Bei anhaltender Trockenheit solltest du ihn gelegentlich gießen. Brotklee vermehrt sich schnell und muss deshalb nur einmal im Jahr ausgesät werden. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr.
Ernte die Blätter des Brotklees kurz vor oder nach der Blüte, denn dann sind sie am aromatischsten. Die Blütezeit von Brotklee beginnt im Juni und hält bis in den August an. Du kannst also über mehrere Monate Brotklee ernten. Um sie als Gewürz zu verwenden, trockne die geernteten Blätter anschließend.
Brotklee vielseitig verwenden
Wenn du Brotklee verwenden möchtest, kannst du das Kraut entweder selber anbauen, trocknen und mahlen oder fertig in Pulverform kaufen. Besonders viel Verwendung findet Brotklee in
- Brot und Backwaren
- Dips und Aufstrichen
- Soßen
- Käsegerichten
- Kartoffelgerichten
- rustikalen Speisen und Fleischgerichten
Nutze Brotklee beispielsweise als Zutat in einem Brotgewürz. Der Schabzigerklee harmoniert hervorragend mit Gewürzen wie Kümmel, Fenchel und Koriander.
Tipp: Backe mit dem Brotklee das traditionelle Vinschgauer Fladenbrot aus Tirol. Dazu passt ein deftiger Dip mit Quark, Knoblauch und Olivenöl. Oder serviere dein Brot mit einem selbstgemachten Kräuterquark, den du mit dem Brotkleegwürz verfeinerst.
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