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Chinakohl zubereiten: So schneidest, kochst und lagerst du ihn richtig

Chinakohl zubereiten
Foto: CC0 / Pixabay / savagexy

Chinakohl lässt sich vielfältig zubereiten – aber wie genau? Asiatische Kohlsorten sind beliebt, die Zubereitung von Chinakohl ist aber vielen unbekannt. Eine kleine Warenkunde.

Er ist milder im Geruch und Geschmack als typisch deutsche Kohlsorten und daher auch für Menschen geeignet, die dem Kohl skeptisch gegenüber stehen: der Chinakohl. Das Gemüse vom anderen Ende der Welt lässt sich auch in Deutschland prima zubereiten. Wie, das erfährst du hier.

Chinakohl zubereiten: Auch was für Kohl-Skeptiker:innen

Chinakohl ist anders als seine heimischen Verwandten – er ist dezenter und verträglicher. Wenn dich Verdauungsprobleme, Kohlgeruch und -geschmack der heimischen Sorten abschrecken, dann bereite lieber Chinakohl zu.

Denn auch er besitzt die kohltypischen Vitalstoffe: Er liefert vor allem viel Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe, Folsäure, Senfölglycoside und Mineralstoffe wie Kalium und Eisen. Außerdem hat er etwa 13 Kalorien pro 100 Gramm und einen Wasseranteil von 94 Prozent.

Hinweis zu Nitrat in Chinakohl:

Chinakohl hat laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit einen hohen Nitratgehalt. Erwachsene können ihn bedenkenlos zu sich nehmen. Ob es für Babys und Kleinkinder dagegen problematisch sein könnte, wenn sie große Mengen an nitrathaltigem Gemüse zu sich nehmen, wird seit Jahren in Studien untersucht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Kinder ab drei Jahren nicht mehr als 93 Milligramm Nitrat zu sich nehmen sollten an einem Tag. Ein Kilogramm Chinakohl enthält laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 1.000–4.000 Milligramm Nitrat. Somit wird laut Einschätzung der WHO bereits der Verzehr ab 100 Gramm Chinakohl für Kinder problematisch.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) allerdings kommt zu dem Ergebnis, dass der Nitratgehalt und Spinat und Salat beispielsweise für Kinder unbedenklich ist. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist der Nitratgehalt von Spinat genauso hoch wie der von Chinakohl. Die unterschiedlichen Aussagen zeigen, dass sich die Expert:innen in Bezug auf den Verzehr von nitrathaltigen Lebensmitteln bei Kindern nicht ganz einig sind. Daher kann eine gewisse Vorsicht nicht schaden.

Vor der Zubereitung: Guten Chinakohl einkaufen

Chinakohl kann roh oder erhitzt zubereitet werden
Chinakohl kann roh oder erhitzt zubereitet werden
(Foto: CC0 / Pixabay / lpegasu)

Teste beim Einkaufen, ob der Kohlkopf dicht geschlossen ist und sich fest anfühlt. Die Blätter sollten knackig sein und keine dunklen Flecken haben. Chinakohl aus dem Supermarkt weist häufig kleine, schwarze Flecken auf. Sie sind nicht gesundheitsschädlich, aber entstehen bei zu warmer Lagerung. Schäden an der äußerten Blattschicht sind zwar nicht weiter schlimm, da du diese Schicht ohnehin entfernst, wenn du den Chinakohl zubereitest. Matschige Stellen sollte der Kohl aber nicht haben.

Jetzt geht's an die Zubereitung: Chinakohl schneiden

Der gesamte Kopf des Chinakohls lässt sich verwerten, es entsteht kaum Abfall.
Der gesamte Kopf des Chinakohls lässt sich verwerten, es entsteht kaum Abfall.
(Foto: CC0 / Pixabay / Michal_o79)

Im Unterschied zu den hiesigen Kopfkohlarten hat Chinakohl keinen harten Strunk und die Blattrippen sind so zart, dass du sie mitverarbeiten kannst. So schneidest du Chinakohl vor der Zubereitung:

  1. Entferne die äußeren Blätter. Auch welke oder beschädigte Stellen.
  2. Trenne am unteren Ende des Kohlkopfs eine etwa zwei Zentimeter dicke Scheibe mit einem geraden Schnitt ab.
  3. Jetzt lassen sich die Blätter leicht auseinander lösen und du kannst sie in die gewünschte Form schneiden.
  4. Wasche die Chinakohl-Stücke in kaltem Wasser ab.

Chinakohl zubereiten geht schnell und einfach

Von Kohlroulade bis Kimchi: Mit Chinakohl kannst du zahlreiche Gerichte zubereiten
Von Kohlroulade bis Kimchi: Mit Chinakohl kannst du zahlreiche Gerichte zubereiten
(Foto: CC0 / Pixabay / 2481277)

Möchtest du eine größere Portion Chinakohl zubereiten, wähle eine weite Pfanne oder einen weiten Topf, weil der rohe Chinakohl anfangs viel Platz einnimmt. Die Garzeit hängt von der gewünschten Bissfestigkeit ab. Grundsätzlich sagt man: Je knackiger, desto leckerer. Wenn du Chinakohl noch nicht oft zubereitet hast, probiere zwischendurch die Bissfestigkeit. Das sind die Garzeiten:

  • Braten und Kochen: Fünf bis sieben Minuten
  • Dämpfen und Dünsten: Fünf bis zehn Minuten

So kannst du Chinakohl zubereiten:

  • als Rohkost-Snack oder Salat
  • angebraten in der Pfanne mit Öl
  • gekocht in gesalzenem Wasser
  • als gedünstetes Gemüse im eigenen Saft: Gib erst die dicken Rippen und später die feinen Blätter in den Topf.
  • gedämpft im Kochtopf mit Dämpfeinsatz oder passendem Küchensieb bei geschlossenem Deckel. Beim Dampfgaren sollte der Chinakohl nicht in Berührung mit dem Kochwasser kommen.
  • fermentiert

Leckere Rezepte findest du zum Beispiel hier:

Chinakohl richtig lagern

Chinakohl ist zart, daher solltest du ihn möglichst frisch besorgen und direkt verarbeiten. Im Kühlschrank aufbewahrt, behält er seine Knackigkeit bis zu vier Tage. Wenn du ihn einwickelst, kannst du Chinakohl auch noch nach einer Woche zubereiten.

Wickle den Chinakohl unbedingt locker ein, sonst bekommt er Druckstellen, die faulen können. Benutze dafür besser keine Frischhaltefolie: Ein Bienenwachstuch ist die plastikfreie Lösung. Einmal zugelegt, kannst du es immer wieder verwenden. Alternativ eignet sich auch ein feuchtes Geschirrtuch. 

Der ergiebige Kohlkopf hält sich bis zu vier Monate lang im Gefrierfach: Chinakohl putzen, kleinschneiden und kurz in kochendem, leicht gesalzenem Wasser blanchieren. Der Profi würde den Chinakohl anschließend in Eiswasser abschrecken.

Unser Tipp: Wenn du den Chinakohl portionsweise einfrierst, kannst du leichter die für dein Rezept vorgesehene Menge zubereiten.

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Überarbeitet von Nora Braatz

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