Kirschsorten gibt es viele – sie gehören entweder zu den Süß- oder Sauerkirschen. Wir zeigen dir die besten Sorten für den Garten und geben Tipps, wie du die Früchte verwenden kannst.
Kirschsorten lassen sich in zwei Obergruppen einteilen: Die Süßkirschen und die Sauerkirschen. Sie haben einige Unterschiede, zum Beispiel im Geschmack, in der Fruchtfarbe und im Wachstum. Trotzdem können sie sich auch gegenseitig befruchten. Gerade Süßkirschen müssen durch die Pollen eines anderen Kirschbaumes bestäubt werden. Viele Sauerkirschen sind dagegen selbstfruchtbar, sie können sich also selber befruchten und du musst dafür keinen weiteren Kirschbaum pflanzen.
Ein Kirschbaum versorgt dich nicht nur mit frischen Kirschen: Die kleinen Früchte schmecken auch Vögeln gut und die Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
Süßkirsche: Gemeinsame Eigenschaften der verschiedenen Kirschsorten
Die Süßkirsche wächst höher als andere Kirschsorten und wirkt außerdem stämmiger. Die Baumkrone ist breit gefächert und wird in der Höhe schmaler. Die Blüten der Süßkirsche blühen früher und die Kirschen sind bei der Ernte größer und süßlicher als Sauerkirschen.
Die Süßkirsche benötigt gleichmäßige Temperaturen über Frühling und Sommer hinweg und wächst deshalb nicht in jeder Region. Sie blüht schon sehr früh, daher kann ein Spätfrost zu Ernteausfällen führen. Der ideale Standort ist sonnig und luftig und hat einen lehmigen Boden mit hohem Kalkgehalt.
Kirschfruchtfliegen befallen häufiger Süßkirschensorten. Die Früchte sind dann meist von den Maden der Fliegen befallen.
Süßkirschensorten für den Garten
Die verschiedenen Süßkirschensorten lassen sich nach ihren Erntezeiten einteilen.
Erste bis dritte Kirschwoche (Ende Mai bis Mitte Juni):
- Burlat: Die Früchte sind früh reif und dunkelrot. Der Baum hat eine ausladende Krone und wächst zügig.
- Kassins Frühe Herzkirsche: Der Baum hat eine breite Baumkrone und wächst mittelstark bis stark. Die Früchte sind dunkelrot.
Vierte bis fünfte Kirschwoche (Mitte Juni bis Mitte Juli):
- Große Prinzessinkirsche: Ihre Fürchte sind gelbrot, groß und gut lagerbar.
- Rote Knorpelkirsche: Der Ertrag von süßen Früchten mit festem Fruchtfleisch ist höher als bei anderen Sorten. Besonders ist die gelbliche Farbe der Kirschen.
- Hedelfinger Riesenkirsche: Ebenfalls eine Knorpelkirsche mit großen, braun-roten Früchten. Der Baum ist starkwüchsig und resistent gegen Krankheiten.
- Sylvia: Der Baum hat einen schlanken Wuchs und trägt große, dunkelrote und mittelfeste Kirschen.
Nach der 5. Kirschwoche (Mitte Juli bis August):
- Summit: Der Baum wächst relativ kompakt und die Früchte sind fest.
- Regina: Die dunkelroten und großen Früchte sind erst sehr spät reif. Durch eine feste Fruchthaut sind sie resistenter bei Regen und Hagel. (Andere Kirschsorten halten auch Regen aus, aber es können nach Starkregen oder Hagel dunkle Stellen auf den Früchten entstehen.)
Eigenschaften der Sauerkirschen
Sauerkirschen erkennst du an ihren dünnen Ästen und teilweise überhängenden Zweigen. Die Baumkrone ist rundlich und die Blätter kleiner als die der Süßkirsche. Die reifen Früchte sind klein, weich und saftig. Wie der Name schon sagt, schmeckt diese Kirschsorte säuerlich.
Eine raue, trockene Wetterlage macht der Sauerkirsche nichts aus. Dennoch sollte der Baum ausreichend Sonne bekommen, damit die Früchte reifen. Ein lehmiger Sandboden ist am besten für die Sauerkirsche geeignet.
Anfällig ist der Baum für Krankheiten wie Monilia. Die Erreger verursachen fauliges Obst oder trockene Äste.
Sauerkirschensorten für den Garten
Die Früchte der Sauerkirschensorten werden erst später reif, daher fängt die Ernte erst ab der dritten Kirschwoche an.
Dritte bis vierte Kirschwoche (Juni bis Mitte Juli):
- Heimanns Rubinweichsel: Die großen, dunkelroten Kirschen sind sehr saftig und hängen an verzweigten Ästen. Der Baum ist unempfindlich gegen Monilia.
- Diemitzer Amarelle: Diese helle Kirschsorte kannst du über einen Zeitraum von drei bis sechs Wochen ernten. Der Baum hat einen mittelstarken Wuchs und ist robust.
- Werdersche Glaskirsche: Die Früchte sind nicht sehr sauer und eignen sich gut zum Einmachen. Der Kirschbaum ist selbstfruchtbar und hat einen mittelstarken Wuchs.
Fünfte bis siebte Kirschwoche (Mitte Juli bis August):
- Schattenmorelle: Die weit verbreitete Kirschsorte bringt hohe Erträge und stellt keine hohen Ansprüche an den Standort. Der selbstfruchtbare Baum wächst langsam und seine Äste sind dünn. Die reife Frucht ist schwarz-rot und enthält viel Säure. Lies auch: Was ist der Unterschied zwischen Sauerkirschen und Schattenmorellen?
- Heimanns Konservenweichsel: Die Sorte ist selbstfruchtbar. Die Kirschen lassen sich gut vom Stein lösen und haben einen hohen Saftgehalt.
- Morellenfeuer: Die Sorte ist ertragreich. Die Früchte haben eine mittlere Säure und sind stark färbend.
- Karneol: Die relativ großen und länglichen Kirschen schmecken sauer und erfrischend. Der Baum kann sich selber befruchten.
Kirschbäume schneiden: Unterschiede der Kirschsorten
Der ideale Zeitpunkt, um Kirschbäume zu schneiden, ist im Sommer nach der Ernte. Im Sommer heilen die Schnittwunden schneller, sodass der Baum weniger anfällig für Pilze und Bakterien ist. Außerdem wird sein Wachstum gebremst und die Energie geht in junge Fruchttriebe, die der Baum noch im selben Jahr bildet.
Süßkirsche schneiden:
- Die Krone auslichten: Schneide dafür alle Seitentriebe ab, die ins Kroneninnere wachsen.
- Alte Triebe entfernen: Die zwei- bis dreijährigen Triebe tragen die meisten Kirschen, daher solltest du ältere Zweige oberhalb der Jungtriebe entfernen.
Sauerkirsche schneiden:
- Typ Schattenmorelle, Morellenfeuer: Kürze bei diesen Kirschsorten nach der Ernte direkt die abgeernteten Zweige. Dadurch verhinderst du die sogenannte Peitschenbildung. Das sind herabhängende Trieb-Enden, die nur einen schwachen Austrieb haben.
- Typ Karneol, Weisel: Diese Wuchstypen werden ähnlich wie die Süßkirsche geschnitten. Lichte die Krone und entferne altes Fruchtholz.
Kirschsorten: So verwendest du die Kirschen
Sind die Kirschen geerntet, hast du viele Möglichkeiten, sie zuzubereiten oder haltbar zu machen. Die verschiedenen Kirschsorten eigenen sich dabei für unterschiedliche Anwendungen. Sauerkirschen verarbeitest du am besten zu Marmelade, Grütze oder Saft. Kuchen kannst du ebenfalls mit Sauerkirschen backen. Wenn du die Früchte lieber frisch im Joghurt oder im Obstsalat essen möchtest, eignen sich Süßkirschen besser.
Süßes auf dem Frühstückstisch:
Desserts und Kuchen:
- Sauerkirschkuchen
- Schoko-Kirsch-Kuchen
- Schwarzwälder Kirschtorte
- Quarkauflauf mit Kirschen
- Kirschmichel
- Kirschkompott
Saft und Sirup:
Kirschen haltbar machen:
Kirschkerne verwenden:
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Obstbaum pflanzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Naturgarten anlegen: Obst und Gemüse frisch aus dem Biogarten
- Gartenarbeit im Oktober: Das ist jetzt zu tun
Überarbeitet von Lea Hermann
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?