Utopia Image

Dinkelmilch, die beste pflanzliche Milch zum Aufschäumen

Dinkelmilch Dinkeldrink
Foto: Davizro Photography / stock.adobe.com; CC0 Public Domain / Pixabay - Valerian Luft

Wer sich vegan ernähren will oder aus anderen Gründen auf tierische Milch verzichtet, greift zu Milchalternativen wie Dinkelmilch. Sie gilt als verträglich, vegan, gesund, laktosefrei und ausgesprochen ökologisch. Aber trifft das wirklich zu? Der Dinkeldrink unter der Lupe.

Vorweg: Anbieter von Produkten dürfen pflanzlichen Milchersatz wie solchen aus Dinkel gar nicht als „Milch“ oder „Milchersatz“ bezeichnen, das ist laut EU-Gesetzgebung verboten. Die im Handel erhältlichen Produkte sind deswegen meist mit „Dinkeldrink“ beschriftet. Umgangssprachlich sagt das aber niemand, daher nennen auch wir sie „Dinkelmilch“.

Was genau ist eigentlich Dinkelmilch?

Dinkelmilch besteht im Grunde genommen aus Wasser und aus sehr fein gemahlenen Dinkelkörnern, die zuvor eingeweicht wurden.

Für die industrielle Produktion werden die beiden Bestandteile gut vermischt und durch ein sehr feines Sieb gepresst.

Die „rohe“ Dinkelmilch wird je nach Hersteller dann noch mit Vitaminen, Kalzium oder Süßungsmitteln angereichert, bevor sie als Dinkeldrink in die Packung abgefüllt wird.

Getreidegeschmack und schöner Schaum

Süßungsmittel, etwa aus Datteln oder Agavendicksaft, werden vor allem deswegen zugesetzt, weil Dinkelmilch in reiner Form stark mehlig und nach Getreide schmeckt. Die leicht nussige Note des Dinkelmehls ist im gefilterten Getränk nicht mehr auszumachen. Der deutliche Mehlgeschmack des Dinkeldrinks ist vielleicht auch der Grund, warum er im Beliebtheitsgrad hinter Hafermilch oder Reisdrinks zurück bleibt.

Dafür hat der Milchersatz aber einen anderen Vorteil: durch den hohen Anteil am Klebereiweiß Gluten lässt sich die Dinkelmilch besonders schön aufschäumen. Das macht sie perfekt für alle Café-Latte- und Cappuccino-Fans, die auf der Suche nach pflanzlichen Alternativen für ihren Lieblingskaffee sind.

Lies auch:

Welche Nährwerte hat der Dinkeldrink?

Dinkelmilch besteht, wie schon erwähnt, hauptsächlich aus Dinkel(mehl) und Wasser.

  • Der Dinkeldrink enthält daher, anders als normale Kuhmilch, nur etwa 1g Fett pro 100ml und keine Laktose.
  • Der Getreideanteil schlägt aber mit rund 8 g Kohlehydraten und durchschnittlich etwa 45 kcal/100ml zu Buche.
  • Relativ gering ist der Proteingehalt mit nur um die 0,3g pro 100ml. Zum Vergleich: Kuhmilch mit 1,5% Fettanteil enthält circa 4,9g Kohlehydrate und 3,4g Proteine bei einem Brennwert von etwa 47 kcal.
  • Der Dinkeldrink enthält keinerlei Laktose, Casein oder andere, möglicherweise allergieauslösende Stoffe. Für alle, die keine Kuhmilch vertragen, ist der Griff zum Milchersatz aus Dinkel daher eine interessante Lösung.
  • Dinkel weist jedoch, ähnlich wie Weizen, einen sehr hohen Anteil am Klebereiweiß Gluten auf, das macht die Dinkelmilch absolut ungeeignet, wenn du an Glutenunverträglichkeit oder sogar Zöliakie leidest.
  • Problematisch an verkaufter Dinkelmilch ist, dass sie viel mit Zucker und auch Salz gewürzt ist. Das ist aber nur ein Problem, wenn man zu viel davon konsumiert.

Ob Dinkelmilch gesund ist, lässt sich also nicht pauschal beantworten.

Bleibt die Frage, ob dir die Dinkelmilch vielleicht wichtige Bausteine für eine gesunde Ernährung liefert.

  • Für die im Milchersatz enthaltenen Proteine gilt zwar, dass in Dinkel alle essenziellen Aminosäuren vorkommen. Der Eiweißanteil ist jedoch insgesamt so gering, dass die Getreidemilch nicht als Proteinquelle taugt, als solche ist Milch oder Sojadrink besser.
  • Als Kalziumquelle ist Dinkelmilch ebenfalls nur dann geeignet, wenn dieses künstlich zugesetzt wurde.
  • Im Dinkelkorn befindet sich viel Kieselsäure, was gut für Haut und Haare ist, sowie eine Menge weiterer Mineralstoffe, unter anderem Kalium, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan und Magnesium. Allerdings alles in geringen Teilen.
  • Bei der Herstellung des Dinkeldrinks werden die festen Bestandteile zudem großteils ausgefiltert – und damit auch viele wertvolle Nährstoffe des Dinkels.

Sagen wir es so: Dinkel einfach als Brot zu essen ist gesünder. Wichtig für die Gesundheit der Welt ist aber eben der pflanzliche Milchersatz an sich. Für Dinkelmilch ist zwar derzeit das Ausmaß der Treibhausgas-Emissionen noch nicht bekannt, aber sie dürften in der Größenordnung von Hafermilch liegen, also deutlich unter der von Kuhmilch.

Wo gibt es Dinkeldrinks zu kaufen?

Dinkelmilch bekommst du mittlerweile nicht mehr nur in Bioläden, Reformhäusern oder Onlineshops, sondern auch in vielen Supermärkten. Ein Liter kostet im Durchschnitt zwischen 2 Euro und 2,50 Euro. Hier haben wir dir ein paar empfehlenswerte Produkte auf dem deutschen Markt aufgelistet:

Rezept: Dinkelmilch selber machen

Selbstverständlich kannst du Dinkelmilch auch ganz einfach selbst herstellen. Dazu brauchst du:

  • 80 Gramm Bio-Dinkel
  • 1l Wasser
  • Mixer oder Pürierstab
  • Schale zum einweichen oder keimen lassen
  • Eventuell Datteln ohne Kern oder Agavendicksaft als Süßungsmittel

Für die einfacher, schnelle Variante lässt du die Dinkelkörner über Nacht mit etwas Wasser in einer Schale quellen. Dinkel, Wasser und Süßungsmittel kommen danach in einen leistungsstarken Mixer oder werden mit dem Pürierstab möglichst fein zerkleinert.

Die Mischung wird anschließend durch ein Baumwolltuch gefiltert, sodass nur eine trübe Flüssigkeit überbleibt. Wer‘s mag, kann den letzten Schritt auch weglassen. Der Dinkeldrink schmeckt dann mehr nach Getreide, die wertvollen Inhaltsstoffe des Dinkels bleiben aber erhalten.

Dinkelmilch mit Öko-Plus

Dinkel ist eine der ältesten Getreidesorten, die vom Menschen angebaut wurde und zählt damit zum sogenannten „Urkorn“. Das Getreide ist eng mit dem Weizen verwandt, der zwar ertragreicher ist, gleichzeitig aber auch empfindlicher auf Umwelteinflüsse und weniger gut verträglich.

Dinkel als robustes Urgetreide wächst auch auf nicht so optimalen Böden, weswegen er in der ökologischen Landwirtschaft seit rund 20 Jahren wieder auf dem Vormarsch ist. Greifst du zu Dinkelmilch als Milchersatz, hilfst du auch ein klein wenig dabei mit, den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu Gunsten von biologischem Anbau zurück zu drängen.

Pflanzlicher Milchersatz:

Weiterlesen auf Utopia.de:

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: