Eukalyptusöl ist besonders in der Erkältungszeit ein bewährtes Hausmittel. Wir zeigen dir, wogegen das Öl außerdem hilft und welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind.
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Eukalyptusöl (der botanische Name lautet Oleum eucalypti) bezeichnet eine Gruppe von Ölen, die aus den Blättern verschiedener Eukalyptuspflanzen gewonnen werden. Hierzulande kennen wir Eukalyptusöl hauptsächlich als Zutat in Hustenbonbons. Sie sollen den Hals frei machen, sodass wir bei leichten Erkältungen wieder unbeschwert atmen können.
Doch welche Inhaltsstoffe hat das Eukalyptusöl? Und wofür kann es noch eingesetzt werden?
Woher kommt Eukalyptusöl?
Wie viele Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, gehört auch Eukalyptus zu den sogenannten Myrtengewächsen. Es gibt über 600 verschiedene Eukalyptusarten, aber nur aus 20 von ihnen lässt sich Eukalyptusöl gewinnen. Der hauptsächlich in Australien wachsende Blaue Eukalyptus (Eucalyptus globulus), auch Gewöhnlicher Eukalyptus oder Tasmanischer Blaugummibaum genannt, ist die wichtigste dieser Arten. Bereits die Aborigines kannten seine Wirkung.
Heute werden Eukalyptusbäume vor allem in China kultiviert. Sie wachsen sehr schnell, aber sie werden auch oft in Monokulturen angebaut und verdrängen den Regenwald. Kaufe deshalb am besten Eukalyptusöl aus nachhaltigem Bio-Anbau (zum Beispiel bei Avocadostore).
Gewinnung von Eukalyptusöl
Obwohl die Eukalyptusblätter eine kräftige grüne Farbe aufweisen, ist Eukalyptusöl in den meisten Fällen durchsichtig oder blassgelblich. So wird es gewonnen:
- Wie die meisten ätherischen Öle wird Eukalyptusöl durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Aus der Destillation entsteht Rohöl, das viele sogenannte Aldehyde enthält. Diese wirken eher hustenreizend als -lindernd.
- Das Rohöl wird mit einer Lauge behandelt. Dadurch werden die Aldehyde abgetrennt und das gesundheitsfördernde Eukalyptusöl entsteht.
Eukalyptusöl: Die Inhaltsstoffe
Eukalyptusöl enthält die folgenden chemischen Komponenten:
- 1,8-Cineol, früher auch Eukalyptol genannt, ist mit über 70 Prozent der Hauptwirkstoff des Eukalyptusöls. Bei Cineol handelt es sich um ein sogenanntes Monoterpen. Terpene sind eine chemische Gruppe, die auf das bekannte Terpentin zurückgeht. Sie werden häufig als Lösungsmittel oder Aromastoffe verwendet. Neben dem Eukalyptus kommt Cineol auch zu einem hohen Teil im Lorbeer vor, außerdem findest du es in Minze, Cannabis, Thymian, Basilikum und im Teebaum. Cineol duftet frisch und ähnlich wie Kampfer. Am häufigsten wird es gegen Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis eingesetzt, aber auch bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen wie Asthma und Heuschnupfen.
- 1-Pinen (bis zu 9 Prozent) und 2-Pinen (bis zu 1,5 Prozent): Auch Pinene gehören zu den Monoterpenen und kommen in vielen Kräutern wie Borretsch, Dill, Oregano, Rosmarin und einigen ätherischen Ölen vor. Weil sie sehr aromatisch schmecken, werden Pinene als natürliche Aromastoffe in der Lebensmittelindustrie verwendet. Im menschlichen Körper wirken sie so ähnlich wie Cortison, das heißt, sie können Entzündungen hemmen.
- Limonen (bis 12 Prozent): Limonen ist ebenfalls Teil der Terpen-Gruppe und wird als zitrusähnlicher Duftstoff eingesetzt. Zudem findest du Limonen als natürliches Konservierungsmittel in Kosmetika sowie in pflanzlichen Insektiziden.
- Phellandren (1,5 Prozent): Phellandren gehören zur gleichen chemischen Gruppe und riecht stark nach Terpentin. Du findest den Stoff unter anderem auch in Kümmel, Fenchel und Dill.
Eukalyptusöl gegen Erkältung und Grippe
Vermutlich kennst du Eukalyptusöl als Zutat in Hustenbonbons. In der Winterzeit liegen sie in jeder Drogerie und jeder Apotheke griffbereit, da sie gegen Grippe und Erkältungen helfen sollen. Durchschnittlich stecken in einem Bonbon vier bis fünf Tropfen (also 200 Milligramm) des Öls. Auch in populären pflanzlichen Erkältungskapseln ist Eukalyptusöl reichlich vorhanden.
Eukalyptusöl wirkt gegen Erkältungen, da es schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften hat. Es regt die Bronchien dazu an, Wasser abzugeben. So löst sich der Schleim, er fließt besser ab und du kannst ihn leichter abhusten. Der dafür verantwortliche Wirkstoff ist 1,8-Cineol. Er hilft auch, wenn deine Nase und Stirnhöhle verstopft sind.
Erkältung: So verwendest du das Eukalyptusöl
Eukalyptusöl kannst du auf verschiedene Weise anwenden:
- Inhalieren: Gib ein bis zwei Tropfen Eukalyptusöl in einen großen Topf mit kochendem Wasser und lege ein Handtuch bereit. Verwende niemals zu viel Eukalyptusöl, da es sonst reizend wirken kann. Gieße das Wasser aus dem Topf in eine Schüssel und beuge dich darüber. Lege das Handtuch über deinen Kopf und die Schüssel, damit der Dampf nicht verloren geht. Inhaliere den Dampf mit geschlossenen Augen, damit sie nicht durch das Eukalyptusöl gereizt werden.
- Wenn du nur wenig Zeit hast oder deine Augen besonders empfindlich sind, kannst du auch einfach ein paar Tropfen des Öls auf ein Taschentuch geben. Halte es vor deine Nase und atme tief ein. So wirkt das Eukalyptusöl ebenfalls.
- Du kannst das Eukalyptusöl auch in eine Duftlampe (gibt es zum Beispiel bei Memolife) füllen oder in der Sauna für den Aufguss verwenden. So gelangt es sanfter in deine Atemwege. Mehr dazu: Sauna bei Erkältung: Es gibt kein Ja oder Nein.
Die entzündungshemmende Wirkung des Cineols hilft nicht nur gegen starke Erkältungen, sondern auch bei chronischer Bronchitis und Asthma. Während der kalten Winterjahreszeit verschlimmern sich die Symptome dieser chronischen Erkrankungen häufig. Laut einer Studie kann Eukalyptusöl das verhindern.
Eukalyptusöl gegen Muskelschmerzen und Rheuma
Eukalyptusöl hat eine besonders entzündungshemmende Wirkung und kann außerdem stark die Durchblutung fördern. Deshalb hilft es gegen Muskelschmerzen, die sich durch erhöhte Durchblutung mindern lassen. Obendrein wirkt es entkrampfend.
Auch bei der Autoimmunerkrankung Rheuma beziehungsweise rheumatoider Arthritis kann Eukalyptusöl wirken. Bei Rheuma bilden sich Ablagerungen in den Gelenken, wodurch der Blutfluss gestört wird und Entzündungen entstehen. Die Ablagerungen können mithilfe des Eukalyptusöls abtransportiert werden, wodurch die Schmerzen gelindert werden. Eine Studie belegt, dass die Behandlung mit einer Salbe aus ätherischen Ölen, wie zum Beispiel dem Eukalyptusöl, die Schmerztherapie unterstützt und starke Symptome lindert.
Mit den folgenden Methoden kannst du Muskel- und Gelenkbeschwerden behandeln:
- Reibe schmerzende Gelenke oder Muskelbereiche mit einer durchblutungsfördernden Salbe oder einem Gel mit Eukalyptusöl ein.
- Nimm eine große Kompresse und tropfe circa zwei bis drei Tropfen darauf. Lege die Kompresse auf die schmerzende Stelle.
- Auch eine Aromatherapie soll laut einer Studie das Schmerzempfinden bei rheumatoider Arthritis senken.
Eukalyptusöl wirkt anti-mikrobiell und fungizid
Eukalyptusöl ist wie viele andere ätherische Öle (darunter Teebaumöl) für seine nachgewiesenen anti-mikrobiellen Eigenschaften bekannt. Es kann gegen verschiedene Bakterien wirken, unter anderem gegen Escherichia coli. Zudem wirkt Eukalyptusöl fungizid. Das heißt, dass es Pilze abtötet.
Wegen dieser Wirkungsmechanismen findest du Eukalyptusöl häufig in Hautcremes und Seifen. Im Alltag nimmst du über die Hände unzählige Bakterien auf. Wenn du deine Hände mit Eukalyptusöl wäschst, kannst du verhindern, dass die Bakterien in deinen Körper gelangen. Umweltfreundliche und biologische Seifen mit Eukalyptusöl findest du zum Beispiel auf Avocadostore.
Im Winter haben viele Menschen wegen der Kälte und der trockenen Heizungsluft rissige Haut. Dadurch können sich Hautpilze besonders gut einnisten. Eine Hautcreme mit Eukalyptusöl kann eine solche Pilzinfektion abklingen lassen.
Eukalyptusöl wird auch häufig für die Zahn- und Mundpflege verwendet. Nicht nur wegen seines frischen und angenehmen Geruchs findest du es häufig in Mundspülungen. Da es anti-mikrobiell wirkt, tötet das Eukalyptusöl Bakterien ab, bevor sie weiter in die Atemwege und den Magen-Darm-Trakt wandern können.
Nebenwirkungen von Eukalyptusöl
Eukalyptusöl ist ein wirkungsvolles Hausmittel mit einer langen Tradition. Dennoch hat das wertvolle Öl einige Nebenwirkungen. Das musst du beachten, wenn du Eukalyptusöl verwendest:
- Das Cineol im Eukalyptusöl, das den größten Teil des Öls ausmacht, wirkt stark reizend auf Haut und Schleimhäute. Deshalb solltest du, wenn du es inhalierst oder als Mundspülung verwendest, immer darauf achten, dass das Öl gut verdünnt ist. Auch deine Augen solltest du immer vor dem reizenden Eukalyptusöl schützen.
- Eukalyptusöl wird häufig als Badezusatz verwendet. In handelsüblichen Zusätzen ist es meistens bereits verdünnt. Solltest du dir eine eigene Mischung anfertigen, achte darauf, nur wenige Tropfen zu verwenden.
- Während der Schwangerschaft solltest du auf die Einnahme von Eukalyptusöl verzichten. Bei zu hoher Konzentration kann es nämlich leber- und nierenschädigend wirken. Genau aus diesem Grund solltest du das Öl auch von Kleinkindern fernhalten.
- Falls du bereits an einer Lebererkrankung oder einem Problem mit der Galle leidest, ist das Eukalyptusöl für dich nicht geeignet. Auch bei chronischen und akuten Magenbeschwerden solltest du es nicht anwenden. Erkältungskapseln mit Eukalyptusöl wirken meist sehr gut gegen verschleimte Atemwege, aber sie verursachen aufgrund ihrer reizenden Wirkung bei einigen Patienten Magen- und Darmbeschwerden.
- Wenn du dauerhaft Medikamente einnehmen musst, solltest du Eukalyptusöl nicht regelmäßig verwenden. Es kann verhindern, dass bestimmte Medikamente ihre Wirkung komplett entfalten, da es Enzyme aktiviert, die Medikamente schneller abbauen.
Eukalyptusöl: Nachhaltig und biologisch
Der Eukalyptusbaum stammt ursprünglich aus Australien und Indonesien, wird aber zunehmend auch in Südeuropa angebaut (Spanien und Portugal). Die Eukalypten wachsen zwar besonders schnell und liefern daher einen großen Ertrag bei der Holzgewinnung. Sie bieten für heimische Tierarten aber keinen Lebensraum und verdrängen andere Pflanzen. Zudem hat das Öl aus Asien/Australien einen beträchtlichen CO2-Fußabdruck, da es zu uns eingeflogen werden muss.
Auch beim Kauf von Eukalyptusöl gilt: In Maßen kaufen und anwenden, auf Bio-Qualität achten, um keine unnötigen Pestizide im Öl zu haben, und auf das Anbaugebiet achten.
Überarbeitet von Paula Boslau
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