Die Galgantwurzel ist mit Ingwer verwandt und bildet ebenfalls unterirdische Knollen aus. Vor allem im asiatischen Raum ist Galgant eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze. Hier erfährst du, wie die Wurzel wirkt und du sie verwendest.
Die Galgantwurzel ist eine asiatische Gewürzpflanze, die eng mit dem Ingwer verwandt ist. Genau wie Ingwer bildet sie unterirdische Wurzeln aus, die in der Küche verwendet werden.
Dabei bezeichnet Galgant verschiedene Pflanzen:
- Echter Galgant (Alpinia officinarum)
- Großer Galgant (Alpinia galanga)
- Kleiner Galgant (Kaempferia galanga)
Die genannten Arten bilden alle Wurzeln aus, die vor allem in der asiatischen Küche verwendet und als Heilpflanze geschätzt werden. Die Inhaltsstoffe sind überwiegend identisch. Häufig wird Galgant auch als Thai-Ingwer bezeichnet.
In diesem Artikel erfährst du, wie die Galgantwurzel wirkt, wie du die Knolle verwendest und wie du sie in deinem Garten anbaust.
So wirkt die Galgantwurzel
Vor allem in der asiatischen Medizin hat Galant eine lange Tradition. Sowohl die frische Knolle, als auch getrockneter und anschließend zu feinem Pulver gemahlener Galgant gelten als Heilmittel.
Aber auch im europäischen Raum wird die Galantwurzel schon lange für gesundheitliche Zwecke verwendet. Bereits Hildegard von Bingen war überzeugt von der Wirkung der Pflanze. Sie hat Galgant vor allem bei Problemen mit dem Herzen angewandt, aber auch für den Magen und die Galle empfohlen und Fieber damit behandelt.
Die Wirkung der Gaglantwurzel ist mittlerweile wissenschaftlich untersucht. So wurde 2017 ein Review veröffentlicht, das sich mit den Inhaltsstoffen und der Wirkung von Galgant auseinandergesetzt hat. Die Forscher:innen konnten folgende Eigenschaften herausfiltern:
- antimikrobiell: Im Labor hat sich die Gaglantwurzel als effizient gegen diverse Bakterie- sowie Pilzstämme erwiesen.
- antioxidativ: Die Inhaltsstoffe der Galgantwurzel haben eine stark antioxidative Wirkung. So schützen sie den Körper vor oxidativen Stress, unterstützen ihn bei der Zellerneuerung und bekämpfen freie Radikale.
- anti kanzerös: In Tierversuchen an Ratten und Mäusen im Rahmen einer Studie des Journal of Botanical Sciences im Jahr 2015 hat sich gezeigt, dass Galgant sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung von Tumoren effektiv ist. Erste Untersuchungen am Menschen haben ebenfalls gezeigt, dass Galgant die Ausbreitung von Krebszellen verringert. Auch neuere Studien weisen auf die tumorhemmende Wirkung hin.
- entzündungshemmend: Galgant hilft bei Entzündungen und wird deshalb bei entzündlichen Hauterkrankungen, wie Rheuma oder Arthritis, eingesetzt.
- cholesterinsenkend: In Untersuchungen an Ratten konnte Galgant schon nach vier Wochen merklich den Cholesterinspiegel senken.
Galgant in der Küche
Die Galgantwurzel erinnert sowohl optisch als auch geschmacklich an Ingwer. Sie ist etwas milder und bringt einen leicht bitteren Geschmack, sowie eine frische Zitrusnote mit. Der Geruch von Galgant erinnert an einen Kiefernwald.
Um deine Speisen mit der Galgantwurzel zu verfeinern, kannst du die Knolle entweder fein hacken oder reiben. Neben der frischen Knolle kannst du Galgant auch getrocknet in Form von Pulver anwenden. Hast du die Knolle in Bio-Qualität gekauft, kannst du die Schale bedenkenlos verwenden. Andernfalls solltest du Galgant besser schälen.
Verwendest du Galgant roh oder fügst das Gewürz erst kurz vor dem Servieren hinzu, schmeckt die Wurzel eher scharf. Je länger du sie mitkochst, desto milder wird der Geschmack.
Grundsätzlich kannst du die verschiedenen Galgant-Sorten anhand der Farbe unterscheiden:
- weiß bis gelb: Die helle Variante ist deutlich milder im Geschmack und eignet sich für eine Vielzahl von Gerichten.
- rötlich: Die rote Wurzel ist schärfer und herber im Geschmack. Hier solltest du vorsichtig sein und weniger verwenden, damit der Geschmack nicht zu stark dominiert.
Genau wie Ingwer kannst du die Galgantwurzel vielfältig in der Küche verwenden:
- Suppen: Galgant verleiht asiatischen Suppen, wie der thailändischen Kokosmilchsuppe Tom Kha, besondere Würze.
- Wok-Pfanne: Egal ob Gemüse oder Reisgerichte – die Galgantwurzel sorgt für eine exotische Note in Wok-Gerichten. Auch Fleisch und Fisch können von der feinen Würze von Galgant profitieren.
- Eintöpfe und Curries: Vor allem in der thailändischen Küche ist Galgant ein fester Bestandteil von Curries.
- Desserts: Viele asiatische Desserts setzen auf die milde Schärfe aus der Galgantwurzel. Du kannst beispielsweise asiatischen oder libanesischen Reispudding mit Galgant verfeinern. Aber auch europäische Klassiker wie Milchreis bekommen durch Galgant, Kardamom und Nelken eine neue Tiefe.
Galgant im Garten
Galgant stammt aus dem asiatischen Raum und wird überwiegend in Thailand und der chinesischen Insel Hainan angebaut. Bei uns ist die Wurzel noch recht unüblich. Lediglich in gut sortierten Asia-Läden kannst du die Knolle erwerben.
Dabei wächst Galgant auch bei uns in Deutschland. Baust du die Pflanze in deinem Garten an, vermeidest du lange Transportwege und schützt so das Klima.
So gelingt der Anbau:
Standort:
- Galgant benötigt einen hellen und warmen Standort. Eine südseitige Fensterbank oder ein Gewächshaus sind optimal.
- Da die Temperaturen das ganze Jahr konstant bleiben sollten, eignet sich Galgant nur für den Anbau im Topf. Der Topf sollte mindestens 20 Zentimeter im Durchmesser haben.
Boden:
- Die Erde sollte nährstoffreich und durchlässig sein. Die Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe. Eine Schicht Blähton oder Kies im unteren Teil des Topfs kann helfen, damit das Wasser besser abrinnt.
Pflanzung:
- Um Galgant anzubauen, benötigst du lediglich ein frische Galgantwurzel. Lasse es für einige Tage an einem hellen Platz liegen, bis die Wurzel beginnt, auszutreiben.
- Lege sie in lockere Erde und bedecke sie mit etwa zwei Zentimetern Erde.
Pflege:
- Galgant braucht viel Flüssigkeit. Während der Wachstumsphase solltest du die Pflanze täglich gießen. Vermeide jedoch Staunässe, da die Wurzeln sonst schnell zu faulen beginnen.
- Besprühe die Blätter zusätzlich regelmäßig mit etwas Wasser.
- Damit sich die Knollen gut ausbilden, benötigt die Pflanze ausreichend Nährstoffe. Verwende dafür am besten organischen Dünger im Abstand von zwei Monaten.
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Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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