Der Mensch nimmt viele Umweltgifte durch die Nahrung, Kosmetika oder Medikamente auf. Doch entgiften lässt sich der Körper nicht ohne Weiteres – auch wenn viele Hersteller genau das versprechen. Wie immer gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge.
In der Werbung sieht alles ganz einfach aus: Es scheint so, als ließe sich der Körper entgiften, indem man ihm möglichst viele Fruchtsäfte, Tees und Nahrungsergänzungsmittel zuführt. Sogenannte Entgiftungs- oder Detox-Kuren sind für viele Hersteller zu einem riesigen Markt geworden. Dass diese Produkte aber Umweltgifte aus dem Körper ausleiten können, ist mehr als fraglich: Leber, Niere und Darm erledigen diese Aufgabe von Natur aus.
Körper entgiften: Vorsorge ist besser als Nachsorge
Es gibt ein paar Regeln, die du einfach in den Alltag integrieren kannst, um von Vornherein weniger Umweltgifte aufzunehmen, anstatt ihn deinen Körper im Nachhinein zu entgiften:
- Ernährung: Isst du immer noch diese zuckrigen Schokoflocken zum Frühstück? Und welche Snacks kommen bei dir auf den Teller? Führe für einige Tage ein Ernährungstagebuch und markiere alle Lebensmittel, die du isst, obwohl sie dir nicht gut tun. Überlege dann, welche leckeren und gesunden Alternativen es gibt.
- Bewegung: Die letzten vier Wochen bist du nicht mehr Joggen gewesen? Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen. Überlege, welche Sportarten du früher gemacht hast – daran kannst du anknüpfen. Oder schnappe dir einen Freund und unternehmt zusammen etwas Aktives, wie eine Fahrradtour.
- Schlaf: Hast du in letzter Zeit genug geschlafen. Wenn nicht, kannst du dir feste Schlafenszeiten vorschreiben. Experten empfehlen rund acht Stunden Schlaf. Wir verraten Tipps, mit denen du schneller einschlafen kannst.
- Ordnung: Räume dein Zimmer auf und putze so richtig durch. Am Ende sind nicht nur deine vier Fenster wieder klar, sondern dein Kopf auch. Wie wäre es mit „Weniger ist mehr„?
Alltag statt Körper entgiften
Viele Gesundheitsprobleme sind unter anderem auf hohe Schadstoffbelastung zurückzuführen. Und die erreichen nicht nur über die Ernährung den Körper, sondern über viele Wege, wie z. B. den Straßenverkehr, Pflegeprodukte oder deine Kleidung.
Unsere Tipps für weniger Umweltgifte im Körper
Ernährung
- Verzichte konsequent auf alles, was (auch über Umwege) Seefisch oder Meeresfrüchte enthalten kann und reduziere deinen Fleischkonsum.
- Wähle Lebensmittel aus kontrolliert biologischem Anbau.
- Auch auf ungesunde Fertiggerichte solltest du verzichten, denn so vermeidest du Geschmacksverstärker, Aromastoffe und künstliche Farbstoffe.
- Ziehe Lebensmittelkonserven im Glas denen in Dosen vor (Thema Bisphenol A).
Drogerieprodukte
- Benutze keine „Erdöl- und Hormonkosmetik“, und verwende ausschließlich Naturkosmetik.
- Verbanne synthetische Duftstoffe und Aromen aus deiner Atemluft, z. B. „Luftverbesserer“ wie Raumsprays, Duftkerzen oder Lufterfrischer.
- Minimiere den Schadstoffeintrag in die Raumluft durch die Verwendung schadstoffarmer oder –freier Materialien bei Möbeln, Wohntextilien, Farben und Lacken.
- Nutze Zimmerpflanzen, um Luftschadstoffe wie Formaldehyd, Ammoniak, Xylol und Toluol aus Abgasen, Aceton, Trichlorethylen und Benzol in der Raumluft zu reduzieren.
Kleidung
- Achte beim Kauf von Schuhen und Bekleidung auf chromfrei gegerbtes Leder und schwermetallfreie Farben.
- Verzichte auf „fleckabweisende“, „knitterarme“ oder „geruchsbindende“ und ähnliche Beschichtungen bei Textilien.
- Halte Ausschau nach giftfreier Bekleidung, etwa mit dem GOTS- oder dem IVN-Best-Label-Zertifikat.
- Spare dir den „Chemiecocktail im Putzeimer“, und halte deinen Haushalt mit unbedenklichen Putzmitteln sauber.
- Reduziere Plastik in deinem Alltag.
Natürlich ist es heutzutage kaum machbar, einen Schadstoffeintrag in den Körper ganz zu vermeiden. Aber mit einem bewussten Lebensstil kannst du jeden Tag zum „Detox-Tag“ machen – und das ganz ohne teure Entgiftungsmittelchen.
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