Muskatellersalbei: Anbau, Ernte und Verwendung in der Küche Von Philipp Multhaupt Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 26. Juni 2019, 17:19 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / johnlambeth Muskatellersalbei ist im Geschmack gewöhnungsbedürftiger als normaler Küchensalbei, verfeinert aber viele Gerichte und fördert die Verdauung. Sein Duft wirkt beruhigend auf die Psyche. Wir zeigen dir, wie du das Hausmittel im eigenen Garten anpflanzt. Muskatellersalbei ist mit dem Echten Salbei verwandt und sieht ihm auf den ersten Blick durchaus ähnlich. Was ihn unterscheidet, ist vor allem sein charakteristischer, sehr intensiver Duft. Muskatellersalbei wird beispielsweise in Duftkissen verwendet. Auch Muskatellersalbeiöl kann als Raumduft im Wohnbereich oder im Schlafzimmer dienen. Zusätzlich kann das Öl stimmungsaufhellend wirken. Der Geschmack von Blättern und Blüten ist ähnlich intensiv wie der Geruch. Muskatellersalbei kannst du deshalb auch als vielseitiges Gewürz beim Kochen verwenden. Muskatellersalbei im Garten anbauen Muskatellersalbei fühlt sich im Kiesbeet besonders wohl. (Foto: CC0 / Pixabay / VonSinnen) Standort: Muskatellersalbei war ursprünglich am Mittelmeer und in Zentralasien beheimatet. Es ist deshalb nicht überraschend, dass er es warm und sonnig mag. Wenn du Muskatellersalbei im eigenen Garten anpflanzen möchtest, solltest du das berücksichtigen und einen möglichst sonnigen, trockenen Standort wählen. Idealerweise liegt er dazu noch windgeschützt. Boden: Er sollte humusreich, lehmig bis sandig und trocken sein. Er darf sogar etwas steinig sein. Ideal ist darum zum Beispiel ein Kiesbeet. Wenn du kein Kiesbeet anlegen möchtest, wächst der Muskatellersalbei aber auch auf gewöhnlichen Gartenbeeten. Aussaat: Die Samen des Muskatellersalbei säst du am besten im Sommer (ab Juli) aus. Auch im frühen Herbst ist es noch möglich. Die Pflanze blüht erst im folgenden Jahr. Muskatellersalbei ist ein sogenannter Lichtkeimer – das bedeutet, du musst die Samen nach der Aussaat nicht mit Erde bedecken. Gießen: Muskatellersalbei ist pflegeleicht, weil er an ein trockenes Klima mit wenig Regen gewöhnt ist. Die Jungpflanzen solltest du noch regelmäßig gießen. Der ausgewachsene Salbei braucht dagegen nur gelegentlich Wasser, zum Beispiel an heißen Sommertagen. Lebensdauer: Muskatellersalbei ist eine zweijährige Pflanze. Wenn er sich einmal im Garten angesiedelt hat, sät er sich in der Regel aber selbst aus. Neue Pflanzen wachsen dann aus den Früchten der ersten Pflanze nach. Muskatellersalbei im Topf heranziehen Du kannst Muskatellersalbei auch im Blumentopf heranziehen und später umpflanzen. (Foto: CC0 / Pixabay / stux) Du kannst Muskatellersalbei auch zuerst im Topf heranziehen und später umpflanzen. Das hat den Vorteil, dass du die Pflanze so im ersten Winter an einem frostgeschützten Ort aufbewahren kannst: Gerade als Jungpflanze ist der Muskatellersalbei kältempfindlich und verträgt keinen Frost. Wenn der Winter vorbei ist, kannst du ihn im Frühjahr nach draußen übersiedeln. Falls du den Muskatellersalbei nicht selbst heranziehen möchtest, gibt es auch Gärtnereien, die ihn direkt als Jungpflanze anbieten. So sparst du dir Wartezeit. Die Jungpflanze gräbst du an einer geeigneten Stelle im Garten ein. Dabei solltest du darauf achten, dass der Wurzelballen komplett mit Erde bedeckt ist. Wenn du mehr als eine Pflanze für dein Beet haben möchtest, sorge für einen Abstand von mindestens 60 Zentimetern zwischen den Pflanzen. Muskatellersalbei ernten und trocknen Muskatellersalbei kannst du wie viele Kräuter frisch essen, aber auch trocknen. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos) Bis du ernten kannst, brauchst du ein wenig Geduld: Muskatellersalbei blüht erst im zweiten Jahr. Wenn es soweit ist, kannst du von der Pflanze sowohl die Blätter als auch die Blüten verwenden. Erntereif sind sie zu verschiedenen Zeiten: Die Erntezeit für die Blätter reicht von April bis Juli. Am besten erntest du sie aber kurz vor der Blütezeit, die im Juni beginnt. Die Blüten des Muskatellersalbei zeigen sich im Juni und blühen meist bis in den August hinein. Während dieser Zeit kannst du sie sammeln. Die geernteten Blätter und Blüten kannst du im Sommer frisch verwenden, aber auch trocknen oder einfrieren. Wie du Salbeiblätter richtig erntest und trocknest, zeigen wir dir hier. Genauso einfach ist es, die Blüten der Pflanze zu trocknen. Einmal getrocknet, bewahrst du den Muskatellersalbei idealerweise luftdicht und lichtgeschützt auf, damit sich das Aroma möglicht lange erhält. Muskatellersalbei in der Küche Muskatellersalbei hat einen starken Duft, der an Zitrusfrüchte erinnert, und ein kräftiges Aroma: Er schmeckt süß und leicht nussartig. Vor allem in der Weinherstellung kam er früher zum Einsatz. Sein Name leitet sich vermutlich davon ab, dass Winzer Muskatellersalbeiöl verwendet haben, um Muskatellerweine zu aromatisieren. Du kannst Muskatellersalbei wegen seines süßlichen Geschmacks am besten für Desserts und Süßspeisen verwenden. Die essbaren Blüten wirken nicht nur auf dem Teller dekorativ, sondern eignen sich im Sommer außerdem, um Tee, Cocktails oder Bowle eine interessante Note zu geben. Auch Marmeladen, Gelees und Honig kannst du die Blüten oder die jungen Blätter kleingeschnitten beimengen. Weil ihr Aroma so intensiv ist, solltest du aber auf jeden Fall sparsam mit ihnen umgehen – und vorher überprüfen, ob sie überhaupt deinen Geschmack treffen. Neben Süßspeisen kannst du Muskatellersalbei auch in herzhaften Gerichten verwenden. Die getrockneten Blätter würzen zum Beispiel Soßen, Gemüse und Fleischgerichte. „Rezeptklassiker“ gibt es in diesem Bereich nicht unbedingt – du kannst nach eigenen Vorstellungen experimentieren. Darüber hinaus soll Muskatellersalbei die Verdauung anregen und Speisen so nicht nur Würze verleihen, sondern sie außerdem bekömmlicher machen. Du kannst aus den getrockneten Blättern und Blüten auch einen verdauungsfördernden Tee kochen. Muskatellersalbeiöl für die Psyche In der Aromatherapie wird Muskatellersalbeiöl gegen Depressionen eingesetzt. (Foto: CC0 / Pixabay / Counselling) Auch Muskatellersalbeiöl hatte früher seinen Platz in der Küche. Es wurde unter alkoholische Getränke wie Bier oder Wein gemischt. Das hatte allerdings wenig mit geschmacklichen Vorlieben zu tun, sondern sollte vielmehr die Wirkung des jeweiligen Getränkes steigern: Muskatellersalbeiöl gilt als Stimmungsaufheller und kann euphorische Gemütszustände hervorrufen beziehungsweise verstärken. Eine Studie bestätigt seine antidepressive Wirkung. Aus diesem Grund ist Muskatellersalbeiöl auch heute noch als Mittel gegen Depressionen und Niedergeschlagenheit im Umlauf. Das ätherische Öl wird hauptsächlich in der Aromatherapie angewendet. Sein Duft soll die Stimmung heben, Stress und Angstzustände lindern und das kreative Denken anregen. Vorsicht: Gerade in Verbindung mit Alkohol solltest du Muskatellersalbeiöl besser nicht anwenden. Auch wenn du Medikamente einnimmst, die Eisen enthalten, kann es zu unangenehmen Wechselwirkungen kommen. Schwangere Frauen sollten auf Therapien mit Muskatellersalbeiöl ganz verzichten: Im schlimmsten Fall kann es vorzeitige Wehen auslösen. 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