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Palmito: Das solltest du über Palmherzen wissen

Palmito Palmherz
Foto: CC0 / Pixabay / Marisa04

Palmito ist eine tropische und gesunde Delikatesse. Was genau sich hinter den exotischen Palmherzen verbirgt und wie gesund und nachhaltig sie wirklich sind, erfährst du in diesem Ratgeber.

Palmito (auch bekannt als Palmenherzen) ist das essbare Mark, das sich an der Spitze der Palme befindet. Dieser sogenannte Vegetationskegel bildet den Ansatz für die Palmenwedel. Bei einer ausgewachsenen Palme ist das Herz bis zu zwei Kilogramm schwer. Geschmacklich erinnert Palmito an eine Mischung aus Spargel und Artischocken.

Palmenherzen können von unterschiedlichen Palmenarten geerntet werden, z.B. von Assai-, Pfirsich- oder Babassú-Palmen. Alle Palmen benötigen ein tropisches Klima und wachsen vor allem am Ufer von Flüssen. Im Jahr 2019 war Ecuador der größte Palmito-Hersteller. Dahinter folgten Costa Rica, Peru, Bolivien und Guyana.

Palmito: Allgemeine Merkmale der Palmenherzen

Palmito kommt unter anderem aus Brasilien
Palmito kommt unter anderem aus Brasilien (Foto: CC0 / Pixabay / falco)

Für die Gewinnung von Palmito müssen Erntehelfer*innen die Palmen fällen. Anschließend entfernen sie die Blatthüllen, die das Herz umgeben. Eine nachhaltige Ernte ist bei den meisten Palmensorten nicht möglich. Der Vegetationskegel wächst in der Regel nicht nach und die Palmen können somit nicht weiterleben. Ausnahmen gibt es nur bei speziellen Arten, wie zum Beispiel der Pfirsichpalme. Hier können einige Herzen geerntet werden, ohne dass die Palme Schaden nimmt. Von welcher Palmenart das Palmito kommt, ist für Kunden in der Regel nicht ersichtlich.

Oftmals werden Palmen nicht gesondert und kontrolliert für Palmito angebaut. Stattdessen werden die Herzen zum Beispiel von abgestorbenen Palmen nach einer Urwaldrodung gewonnen. An der Atlantikküste Brasiliens  kommt es oft vor, dass Menschen illegal in Wälder eindringen und Palmenherzen ernten.

Nährstoffe und Verwendung von Palmito

Palmito kannst du nicht nur für herzhafte Speisen, sondern auch für süße Kuchen und Desserts verwenden.
Palmito kannst du nicht nur für herzhafte Speisen, sondern auch für süße Kuchen und Desserts verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / Eusa_Ho)

Palmito ist ein kalorienarmes sowie sehr fettarmes Gemüse: Es enthält pro 100 Gramm gerade einmal 28 Kilokalorien. 100 Gramm Palmenherzen enthalten:

Zudem ist Palmito reich an Eisen: Schon 200 Gramm Palmito decken ein bis zwei Drittel des täglichen Bedarfs. Weitere Mikronährstoffe sind Magnesium, Mangan, Zink, Vitamin C und Folsäure.

Palmito kannst du in der Küche im rohen oder gegarten Zustand verwenden. Sie haben einen aromatisch-nussigen Geschmack und eignen sich zum Beispiel als Zutat für Salate, Suppen und Wok-Gerichte. Roh kannst du sie auch einfach mit einer leichten Vinaigrette als Vorspeise servieren. Da sie leicht süßlich sind, kannst du sie auch püriert für Kuchen und Desserts verwenden.

Wie nachhaltig sind Palmherzen?

Für Palmito wird Regenwald gerodet, so die Kritik.
Für Palmito wird Regenwald gerodet, so die Kritik. (Foto: CC0 / Pixabay / stokpic)

In Europa kannst du Palmito fast ausschließlich als Konserve in gut sortierten Lebensmittelgeschäften kaufen. Über die Anbaubedingungen findet man dabei in der Regel keine genaueren Informationen. Es ist auch äußerst schwierig, Palmherzen in Bio- oder FairTrade-Qualität zu bekommen. Selbst in Online-Shops gibt es kaum Auswahl. Aufgrund mangelnder Siegel und Transparenz bezüglich sozialer und ökologischer Aspekte beim Anbau und Handel solltest du Palmherzen, wenn überhaupt, nur in Maßen verwenden. Denn es gibt durchaus Kritik:

  • Die Umweltschutzorganisation WWF versucht in Argentinien Palmito als Alternative zu Soja-Monokulturen einzuführen. Dazu arbeitet die Organisation mit verschiedenen Kleinbauern zusammen. In Ecuador kritisiert die Organisation World Rainforest Movement aber, dass der Anbau zu einem Verlust an Biodiversität und mehr Bodenerosion und Wasserverschmutzung geführt hat.
  • Ein weiterer Nachteil ist die schlechte Öko-Bilanz von Palmito: Da sie aus Mittel- und Südamerika importiert werden, müssen Palmito lange Transportwege bis nach Deutschland zurücklegen. Das sorgt für viele CO2-Emissionen.

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