Einen warmen Schal stricken – das können auch Strickanfänger*innen. Das einfache Muster ist ein Hingucker und macht den Schal zu einem unverzichtbaren Accessoire für kalte Tage.
Mit dieser sehr einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung können auch Ungeübte einen Schal stricken. Durch die dicke Wolle und die wenigen Anschlagmaschen wächst der Schal rasch und du siehst schnell den Erfolg.
Diese Grundanleitung kannst du beliebig variieren. Über Farbe, Länge und Breite deines gestrickten Schals entscheidest du selbst.
Tipp: Für einen Kinderschal verwendest du je nach Alter des Kindes entsprechend weniger Maschen. Je kleiner das Kind ist, desto schmäler und kürzer sollte der Schal ausfallen. Möchtest du einen breiteren Schal, dann füge ein paar Maschen beim Anschlag hinzu.
Schal stricken: Das Material
Für einen Schal von 25 Zentimetern Breite und 180 Zentimetern Länge benötigst du folgendes Material:
- 200 g Wolle (rund 200 m Lauflänge für 100 g Wolle)
- Stricknadeln Größe 6
- 1 Wollnadel
Strick-Hinweise:
- Die Stärke der Wolle entscheidet darüber, wie dick dein fertiger Schal ist.
- Je weniger Laufmeter die Wolle hat, desto dicker ist sie.
- Wähle für einen besonders flauschigen Schal zwei Nadelstärken höher als auf der Banderole angegeben.
Was du bei der Wolle beachten solltest:
Stricke deinen Schal nicht mit irgendeiner Wolle, immerhin investierst du sehr viel Zeit und Energie. Achte lieber auf Qualität und Nachhaltigkeit. Verschiedene Kriterien und Zertifizierungen zeigen dir, ob die Wolle unter artgerechten und umweltverträglichen Bedingungen produziert und weiterverarbeitet wurde. Weitere Informationen findest du in diesen Artikeln:
- Nachhaltige Wolle: Das musst du wissen
- Wolle zum Stricken: Alternativen zu Schafswolle und Co
- Schurwolle: Das ist der Unterschied zu „normaler“ Wolle
Grundmuster für den Schal
Stricke den Schal in einem einfachen Grundmuster. Das folgende besteht nur aus rechten und linken Maschen.
Für das Grundmuster „großes Perlmuster“ stricke wie folgt:
- Erste Reihe: Stricke abwechselnd eine Masche rechts und eine Masche links.
- Zweite Reihe: Stricke alle Maschen so wie sie erscheinen. Das heißt, dass du über eine rechte Masche erneut eine rechte Masche und über eine linke Masche erneut eine linke Masche strickst.
- Dritte Reihe: Stricke abwechselnd eine Masche links und eine Masche rechts. Die rechten und linken Maschen erscheinen dadurch versetzt zu den beiden Vorreihen. Das bedeutet, dass du über eine rechte Masche eine linke Masche und umgekehrt strickst.
- Vierte Reihe: Stricke alle Maschen so wie sie erscheinen.
Tipp: Da es bei diesem Schal nicht auf den Zentimeter ankommt, ist eine Maschenprobe nicht erforderlich. Wenn du das „große Perlmuster“ noch nie gestrickt hast, empfehlen wir trotzdem, ein Probestück anzufertigen. So kannst du das Muster üben.
Schal stricken: So entsteht dein Schal
So strickst du den Schal im großen Perlmuster:
- Schlage 36 Maschen mit zwei Stricknadeln an. Entferne eine der beiden Stricknadeln.
- Beginne die erste Reihe des Schals mit einer Randmasche und stricke 34 Maschen im Grundmuster. Beende die Reihe mit einer Randmasche.
- Die Abfolge ist stets dieselbe: Stricke eine Randmasche, wiederhole das Grundmuster nach Schema und beende die Reihe mit einer Randmasche.
- Arbeite den Schal bis zum Ende des ersten Wollknäuels hoch.
- Verbinde den Ende-Faden mit dem neuen Wollknäuel, wie im nächsten Absatz beschrieben.
- Stricke weiter wie im dritten Punkt beschrieben bis zur gewünschten Länge des Schals.
- Kette alle Maschen locker ab.
- Vernähe den Anfangs- und Endfaden des Schals.
Um den Schal zu stricken, solltest du mindestens zehn Stunden einplanen. Beim ersten Mal kann es ein bisschen länger dauern.
Anleitung: Wollenden verbinden
Um einen Schal zu stricken, benötigst du mehrere Knäuel Wolle. Daher ist es notwendig, dass du den Endefaden des bisherigen Wollknäuels mit dem Anfangsfaden des neuen Wollknäuels verbindest.
Am einfachsten funktioniert das nach dieser Methode:
- Fädle das Ende des bisherigen Wollknäuels in eine Wollnadel ein.
- Stich mit der Wollnadel durch den Anfangsfaden des neuen Wollknäuels. Wie das geht, siehst du auf dem Bild.
- Zieh den Faden durch den anderen Faden durch. Es ergibt sich ein Stück Wolle, bei dem beide Fäden miteinander verwoben sind.
- Arbeite nach der Anleitung weiter. Strick die beiden verbundenen Fäden wie gewohnt ab.
- Durch diese Methode ersparst du dir das Vernähen der Wollfäden am Ende der Strickarbeit.
Welche Wolle eignet sich für einen gestrickten Schal?
Ob du dich für Baumwollgarn oder Schurwolle entscheidest, kommt auf deinen Geschmack an. Jedes Material hat unterschiedliche Eigenschaften. Im Folgenden sehen wir uns die jeweiligen Vor- und Nachteile von Schurwolle und Baumwolle an und zeigen, warum wir von der Verwendung von Kunstwolle für deinen Schal abraten.
Schal stricken aus Schurwolle
Ein Schal aus Schurwolle hat viele Vorteile:
- Schurwolle ist ein guter Wärmeisolator. Der Schal hält den Hals warm.
- Strickwaren aus Schurwolle geben nach dem Lüften angenommene Gerüche wieder ab. Nach kurzem Lüften riecht dein Schal wieder frisch.
- Wolle kann bis zu einem Drittel ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen und fühlt sich trotzdem nicht feucht an.
- Die Oberfläche der Wollfaser stößt Wasser ab. Dafür ist das Wollwachs Lanolin verantwortlich. Wolle ist dadurch wasser- und schmutzabweisend. Du brauchst den Schal aus Schurwolle daher nur selten waschen.
- Schurwolle ist besonders langlebig. Wenn du einen Schal daraus strickst, kann dich dieser mehr als 15 Jahre durch den Winter begleiten.
Diese Nachteile hat ein Schal aus Schurwolle:
- Direkt am Hals getragen, kann sich ein Schal aus Schurwolle kratzig anfühlen. Dieser Nachteil relativiert sich, wenn du im Winter oft Rollkragenpullover oder hochgeschlossene Kleidung trägst.
- Strickwaren aus Schurwolle können leicht verfilzen. Wasche den Schal aus Schurwolle daher mit der Hand oder einem besonderen Wollwaschprogramm in der Waschmaschine.
Tipp: Wasche den selbst gestrickten Schal aus Schurwolle stets am Ende der Wintersaison und bewahre ihn frisch gewaschen für den nächsten Winter auf.
Aus Baumwolle einen Schal stricken
Wenn du deinen Schal aus Baumwollgarn strickst, hat das diese Vorteile:
- Ein Schal aus Baumwollgarn ist weich und anschmiegsam auf der Haut.
- Baumwolle nimmt Feuchtigkeit besonders gut auf.
- Baumwollgarn besteht aus pflanzlichen Fasern.
Diese Nachteile hat ein Schal aus Baumwollgarn:
- Baumwolle neigt dazu, Flecken aufzunehmen, was die Reinigung erschweren kann, insbesondere bei hellen Farben
- Durch häufiges Waschen verliert der Schal aus Baumwollgarn schneller die Farbe.
Verwende Baumwollgarn aus Bio-Baumwolle für deinen Schal, wenn du dich für ein Baumwollgarn entscheidest.
Wolle aus Kunstfasern verwenden?
Wolle aus Kunstfaser ist eine synthetische Wolle aus Polyester, Polyacryl oder Polyamid. Das bedeutet, dass das Ausgangsmaterial weder von Tieren noch von Pflanzen stammt, sondern auf Erdöl basiert.
Es gibt Wolle aus Kunstfaser in allen Farben und Formen. Sie sind reißfest, stabil und günstig in der Anschaffung. Kunstfaser ist pflegeleicht und lässt sich meist problemlos in der Waschmaschine waschen.
Trotzdem solltest du Wolle aus Kunstfaser nicht für deinen Schal verwenden: Sie gibt beim Waschen Mikroplastik ins Waschwasser ab. Vermeide daher aus ökologischen Gründen Wolle aus Kunstfaser.
Weitere Strickanleitungen
Wenn du nach dem Stricken des Schals noch etwas Wolle, Zeit und Lust hast, haben wir noch ein paar Strickprojekte für dich zum Ausprobieren, sodass du mit deinen selbstgemachten Sachen garantiert warm eingepackt durch kalte Tage kommst:
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Überarbeitet von Melanie Grünauer
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