Hitze ist ein Schlafräuber! Laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse schläft jede:r Dritte bei hohen Temperaturen schlechter. Trotzdem ist es keine gute Idee, ohne Bettdecke zu schlafen. Denn eine gute Sommerdecke verbessert das Schlafklima in warmen Nächten. Wir zeigen dir kühlende Sommerbettdecken aus Naturmaterialien wie Baumwolle und Co..
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Auch in warmen Nächten solltest du besser nicht ohne Decke schlafen. Wir zeigen dir, welche Materialien sich für Sommerbettdecken besonders gut eignen und stellen empfehlenswerte Produkte vor.
Kühlende Sommerdecken: Deshalb sind sie gut fürs Schlafklima
In unseren Breitengraden gilt eine Raumtemperatur von 18 °C als ideal zum Schlafen. Bei leicht kühler Temperatur können wir uns im Schlaf am besten entspannen und erholen (und zwar in unserer Schlafhöhle, welche durch die Zudecke entsteht). Unsere körpereigene Klimaanlage senkt zudem die Körpertemperatur im Schlaf um ein halbes Grad ab. Ist es zu warm, funktioniert dies nicht und viele fühlen sich unwohl.
Durch richtiges Lüften (vor allem in der Nacht) kannst du bei Hitze besser schlafen. Zudem solltest du eine Sommerbettdecke oder ein dünnes Laken verwenden. Die Zudecke erfüllt wichtige Funktionen:
- Sie nimmt Feuchtigkeit auf (in der Nacht schwitzen wir in der Regel einen Liter!) und gibt diese dann an die Raumtemperatur ab.
- Gleichzeitig hält sie Zugluft ab, falls du bei offenem Fenster schläfst, was dich vor einer Versteifung oder Erkältung schützt.
- Eine gute Luftzirkulation bei natürlichen Materialien und Füllstoffen führt weiterhin dazu, dass du angenehm trocken schläfst.
Sommerdecke: Schlafmedizin-Experte der Charité empfiehlt Naturfasern
Professor Thomas Penzel vom Schlafmedizineschen Zentrum der Charité Universitätsmedizin Berlin empfiehlt gegenüber der Apotheken Umschau leichte Decken aus natürlichen Materialien wie Leinen und Seide als die besten Sommerdecken. Wir haben uns im Folgenden daher die Materialien Leinen, Seide, aber auch Baumwolle angesehen, da diese in vielen nachhaltigeren Bettdecken vorkommen.
Leinen: Luftiges Naturmaterial für Sommerdecken
Leinen ist bereits bei Sommer-Bekleidung als luftiges Material beliebt. Die Naturfaser kann sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen und hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit, weshalb sich der Stoff angenehm kühl anfühlt. Leinen ist auch für Allergiker gut geeignet, da Sommerbettdecken aus Leinen bei 60 °C gewaschen werden können.
Grundsätzlich ist Leinen ein relativ nachhaltiges Material, insbesondere, wenn es sich um heimischen Flachs aus der ökologischen Landwirtschaft handelt. Bei Bio-Leinen wird auf synthetische Düngemittel und Pflanzenschutzmittel verzichtet, was der Bodenqualität zugutekommt.
Eine Sommerdecke aus 100 Prozent Leinen gibt es allerdings nur als Laken oder Überdecke zu kaufen. Während “richtige” Sommerdecken in der Regel mit Baumwolle gemischt sind und auch mit Baumwollstoff zum Inlett versteppt werden.
Seide: Gut fürs Schlafklima, aber auch beim Tierschutz?
Professor Thomas Penzel hat Seide explizit als Material für Sommerdecken empfohlen. Und – rein aus der Perspektive des Schlafklimas gesehen – ist eine Seidenbettdecke tatsächlich ideal. Denn Seide kann bis zu 30 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen und trocknet sehr schnell.
Aber: Seide ist aus Tierschutz-Gründen stark umstritten. Da das Material von Raupen erzeugt wird, ist es nicht vegan. Für die Seidenproduktion werden jährlich etwa 1,6 Billionen Seidenraupen getötet. Dies geschieht kurz bevor sie ihren Kokon verlassen (z. B. durch Wasserdampf) damit sie diesen nicht beim Schlüpfen zerstören. Nur bei Bio-Seide (kbT) dürfen die Seidenfalter am Leben bleiben. Der Seidenfaden vom zerstörten Kokon ist kürzer, hat aber die gleichen klimaregulierenden Eigenschaften.
Ein weiterer kleiner Nachteil: Viele Seiden-Bettdecken dürfen nicht in der Waschmaschine gewaschen werden, sondern müssen in eine spezielle Reinigung.
Bio-Baumwolle: Der kühlende Klassiker für Sommerbettdecken
Allnatura „Seta“: Ultraleichte Seiden-Sommerbettdecke
Die in der Allnatura-Decke Seta genutzte Bio-Tussah-Wildseide wird erst nach dem Schlüpfen der Schmetterlinge gewonnen, um die Population der Seidenspinner zu erhalten. Die Sommerdecke hat die “Wärmeklasse 1 – äußerst leicht und kaum wärmend” von Allnatura erhalten. Eingesteppt ist die Seiden-Füllung in Bio-Baumwolle und produziert wird in Deutschland.
Achtung: Die Decke darf nicht in die Waschmaschine, sondern muss in einem Fachbetrieb gereinigt werden.
Preis: ab 180 Euro
Kaufen: direkt bei Allnatura
Allnatura Lyovita: Leichte Sommerdecke aus Tencel
Als vegane Alternative zur Seiden-Bettdecke bietet Allnatura auch die Sommerdecke Lyovita aus Tencel / Lyocell an. Die innovative Faser unter dem eingetragenen Produktnamen stammt von der österreichischen Firma Lenzing und besteht aus Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Das Unternehmen achtet beim gesamten Produktionsprozess auf eine gute Umweltverträglichkeit und wurde dafür mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet.
Tencel hat ähnliche Eigenschaften wie Baumwolle und fühlt sich angenehm kühl an. Zudem ist die Decke atmungsaktiv und bietet einen guten Feuchtigkeitstransport. Eine Maschinenwäsche bei 60 °C ist möglich, empfohlen werden jedoch 40 °C.
Preis: ab 119 Euro
Kaufen: direkt bei Allnatura
Hessnatur Sommerdecke mit Hanf
Eine Variante der Sommerdecke aus Baumwolle: Diese Hessnatur-Decke besteht aus einer Mischung von Bio-Baumwolle (50 Prozent) und Bio-Hanf (50 Prozent). Der Hanf stammt aus Europa und wird nach ökologischen Richtlinien angebaut – dies ist im Vergleich zu anderen Materialien nicht schwer, da die Pflanze ohnehin anspruchslos ist und so sehr wuchert, dass sich Unkraut kaum ausbreitet und Herbizide meist überflüssig sind. Im Gegensatz zu Baumwolle ist Hanf wenig wasserintensiv und hat (in der Regel) eine bessere Ökobilanz.
Die Decke kann nicht ganz so viel Feuchtigkeit aufnehmen wie Seide (etwa 20 Prozent im Gegensatz zu 30 Prozent des Eigengewichts), ist dafür aber 100 Prozent vegan.
Preis: ab 170 Euro
Kaufen: direkt bei Hessnatur
Purnatour leichte Sommerbettdecke aus Merinowolle
Wenn du eine Sommerdecke suchst, die sich auch als Übergangsdecke eignet – also dünn und leicht ist, aber auch etwas wärmt, könnte Merinowolle für dich interessant sein. Die Schafschurwolle der Merinoschafe gilt als natürliche Funktionsfaser, da sie Feuchtigkeit sofort abtransportiert und schnell trocknet (schneller als Baumwolle, Hanf und Tencel). Als tierisches Produkt ist Wolle jedoch umstritten: Gerade Merinoschafe sind oft stark überzüchtet und werden im Hauptanbaugebiet Australien zu 90 Prozent durch Mulesing verstümmelt. Solltest du dich für die tierische Naturfaser entscheiden, empfehlen wir dir, genau auf die Herkunft zu achten.
Die oben abgebildete Sommerdecke / Übergangsdecke von Purnatour ist daher mit Merinoschurwolle aus kontrollierter biologischer Tierhaltung (kbT) gefüttert und in ein Inlett aus Baumwolle (kbA) eingearbeitet. Damit wird garantiert, dass die für die Produktion der Wolle eingesetzten Merinoschafe gemäß den Richtlinien für ökologischen Landbau gehalten werden.
Preis: ab ca. 177 Euro
Kaufen: z.B. bei Avocadostore
Alternative für heiße Nächte: Bettlaken statt Sommerdecke
Falls dir eine kühlende Bettdecke immer noch zu dick ist, kannst du in heißen Sommernächten auch einfach das Bettlaken verwenden. Anstatt Synthetikstoffen wie Polyester raten wir zu Naturfasern wie Bio-Baumwolle. Bettwäsche kann man auch sehr gut gebraucht kaufen.
Wer lieber neue Bettwäsche kaufen will: Im Waschbär Versand gibt es z.B. eine GOTS-zertifizierte Sommer-Bettwäsche aus Bio Waffelpiqué. Das saugstarke und griffige Strukturgewebe aus Baumwolle wird auch gern für Handtücher und Geschirrtücher verwendet.
Preis: circa 70 Euro (Größe 135 x 200)
Kaufen: direkt bei Waschbär
Übrigens: Auf unserer Gutschein-Plattform findest du aktuelle Rabattcodes für Allnatura, Hessnatur Waschbär und viele weitere grüne Online-Shops.
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