Die Terrasse zu gestalten macht Spaß und das Ergebnis ist immer schön anzusehen. Wir zeigen dir, wie du deine Terrasse nachhaltig und insektenfreundlich ausstattest.
Um die Terrasse nachhaltig zu gestalten, gibt es viele Wege und Ansatzpunkte. Beim Kauf von Pflanzen, Möbeln und anderen Dingen solltest du beachten, dass keine Rohstoffe aus Übersee, Pestizide oder abgeholztes Tropenholz verwendet wurden. Nachhaltigkeit bedeutet aber beispielsweise auch, dass du die Artenvielfalt der Insekten mit den richtigen Terassenpflanzen förderst und Tiere nicht durch eine grelle Bedeutung verschreckst.
Terasse gestalten mit nachhaltigen Pflanzen
Die passenden Pflanzen sind wichtig für eine nachhaltige Terrasse. Viele Pflanzen, die du im Gartencenter oder im Baumarkt kaufen kannst, dienen häufig nur der Optik und haben keinen weiteren Zweck. Beim Gestalten einer nachhaltigen Terrasse solltest du stattdessen auf Nutzpflanzen setzen. So sind die Pflanzen nicht nur Deko, sondern auch nützlich für Tiere und in der Küche.
Kräuter:
Einen Kräutergarten auf dem Balkon anzulegen ist nicht schwer und die Pflanzen sind meist mehrjährig. Das bedeutet, dass du sie nicht jedes Jahr neu kaufen musst und die Kräuter überwintern kannst. Es reicht, wenn du die Stängel im Herbst zurückschneidest. Am nachhaltigsten ist es, wenn du die Kräuter aus Samen anziehst. Du kannst aber auch schon vorgezogene Jungpflanzen kaufen. Achte beim Kauf darauf, dass die Pflanzen aus Deutschland kommen, damit du lange Transportwege vermeidest. Gartenkräuter kannst du für eine Salatkräuter-Mischung trocknen oder als Tee aufbrühen. Gerade Minze kannst du vielseitig verwenden – lass dich dazu von unseren Rezepten für Minze inspirieren.
Früchte:
Pflanzen, die essbare Früchte tragen, haben ebenfalls einen Mehrwert. Die Früchte kannst du frisch naschen und der Weg bis zum Teller ist kürzer als der von gekauften Früchten. Du kannst auch Obst auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen. Dafür eignen sich etwa Erdbeeren, ein Zitronenbaum im Kübel, ein Himbeerstrauch, Heidelbeeren oder Säulenäpfel.
Gerade Kräuter, Sträucher und Obstbäume locken Bienen an. Die vielen verschiedenen Blütenarten bieten eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Insekten. Um die Artenvielfalt auf deiner Terrasse zusätzlich zu fördern, kannst du auch ein Insektenhotel aufstellen.
Lavendel:
Lavendel riecht nicht nur angenehm, du kannst ihn auch vielseitig verwenden. Außerdem mögen Bienen und Hummeln den Nektar der mehrjährigen Pflanze gerne.
Verwendungs-Tipps für Lavendel:
Terrasse gestalten: Nachhaltiger Sichtschutz
Trennwände und Zäune aus Kunststoff sind zwar blickdicht, aber nicht nachhaltig. Außerdem sehen sie meist nicht natürlich aus. Du hast viele verschiedene Möglichkeiten, einen Sichtschutz für deine Terrasse nachhaltig zu gestalten.
Weidenmatten:
Die Rohstoffe für eine Weidenmatte stammen meist aus Europa, sodass die Transportwege kurz sind. Bambusmatten und Schilfrohrmatten hingegen kommen aus Übersee und sind daher weniger nachhaltig, obwohl auch sie aus Naturmaterialien bestehen. Weidenmatten bestechen mit einer feinen und gleichmäßigen Flechtstruktur. Sie werden in eingerollten Bahnen verkauft und du kannst sie in Baumärken erwerben.
Sichtschutz-Pflanzen:
Stauden: Für einen niedrigen Sichtschutz kannst du Stauden pflanzen. Sie blühen im Sommer und locken Bienen an. Außerdem sind die meisten Stauen mehrjährig und halten sich lange. Zum Beispiel eignen sich Patagonisches Eisenkraut, Sonnenhut oder Kandelaber-Ehrenpreis auch als Sichtschutz.
Gräser: Einen dichten Sichtschutz kannst du durch Gräser wie Rutenhirse oder Hohes Pfeifengras erzeugen. Der Nachteil ist, dass sie weniger Insekten wie Bienen anlocken. Dafür sind Gräser sehr pflegeleicht. Bambus wächst relativ hoch und eignet sich deshalb auch sehr gut als Sichtschutz. Außerdem raschelt Bambus angenehm im Wind.
Kletterpflanzen: Wenn der Sichtschutz auch in die Höhe gehen soll, dann sind Kletterpflanzen eine gute Wahl. Du solltest nur beachten, dass Kletterpflanzen auch schnell wuchern können. Deshalb sollest du sie im Herbst immer gut zurückschneiden. Empfehlenswerte Kletterpflanzen sind beispielsweise Clematis, Kletterrosen, Geißblatt und Schwarzäugige Susanne.
Spalierobst: Eine weitere Möglichkeit ist, Säulenobst oder ein Himbeerspalier zu pflanzen. Dieser Sichtschutz sieht nur nur grün aus, sondern bietet auch Obst zur Ernte an.
Terrasse gestalten: Die richtigen Möbel
Nachhaltige Möbel für die Terrasse findest du nicht überall. Denn viele Möbel sind aus Tropenhölzern wie Teakholz, Akazie oder Mahagoni hergestellt. Das Holz ist zwar witterungsbeständig und soll sogar auf natürliche Weise Schimmel und Pilze abwehren, aber die Herkunft ist nicht nachhaltig. Es stammt oft aus illegalen Rodungen und wird von schlecht oder gar nicht bezahlten Arbeiter:innen abgebaut. Dadurch wird der natürliche Lebensraum für heimische Tierarten zerstört und der Klimawandel beschleunigt.
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Es gibt umweltfreundliche Alternativen, die sich gut für Terrassen-Möbel eignen. Zum Beispiel sind viele nachhaltige Gartenmöbel aus Robinie gefertigt. Das Holz wird auch als „falsche Akazie“ bezeichnet und ist wetterfest. Außerdem kannst du Möbel aus Robinienholz auch im Winter draußen lagern. Weitere nachhaltige Alternativen sind Möbel aus Douglasie oder aus heimischen Hölzern wie Buchenholz.
Inspirationen für nachhaltige Garten- und Terrassen-Möbel:
- Holz mit schwarzem Metall: Der Tisch „Avio“ besteht aus europäischem Holz und Metall. Das nachhaltige Gartenmöbelstück wurde von einem Familienbetrieb in Polen gefertigt. (Robinie, FSC-Siegel – für ca. 170 Euro bei Allnatura, im Shop gibt es auch die passenden Stühle)
- Großer Holztisch: Für die ganze Familie bietet der hochwertige Holztisch „Enya“ genügend Platz. Der Tisch lässt je nach Personenzahl einfach ausfahren. (Robinie, FSC-Siegel – für ca. 739 Euro bei Memolife)
- Vom Stuhl zur Liege: Der „Deckchair“ lässt sich einfach verstellen und zur Liege umfunktionieren. (Robinie, FSC-Siegel – für ca. 349 Euro bei Memolife)
- Holzbank: Die Gartenbank „Cansa“ ist robust und geräumig. (Robinie, FSC-Siegel – für ca. 325 Euro bei Memolife)
Nachhaltiger Boden für die Terrasse
Holzbeläge sehen optisch gut aus und bestehen aus einem natürlichen Rohstoff. Wie bei den Möbeln für die Terrasse solltest du auch hier auf die Herkunft des Holzes achten und Tropenholz vermeiden. Nachhaltiger sind heimische Hölzer wie die schon genannten. Bei Holzböden ist es wichtig, dass sie gepflegt und immer wieder neu lasiert oder gestrichen werden. Das ist aufwendig, macht den Boden aber langlebiger. Die Holzlasur sollte dabei nicht umweltschädlich sein.
Manche Bodenbeläge bestehen aus sogenanntem Thermo-Holz. Dabei wird das Holz bei etwa 200 Grad vergütet, sodass es robuster ist und keine Splitter mehr entstehen. Allerdings muss für die Veredlung des Holzes sehr viel Energie aufgewendet werden. Daher ist Thermo-Holz nicht sehr nachhaltig und du solltest es vermeiden, wenn du deine Terasse gestaltest.
Die Terrasse mit Licht gestalten
Gerade in der dunkeln Jahreszeit ist eine Beleuchtung auf der Terrasse schön anzusehen. Mit folgenden Tipps kannst du die Terrasse nachhaltig beleuchten:
- Weniger ist mehr: Bringe nur vereinzelt Lampen auf der Terrasse an, denn Tiere und Pflanzen sind auf die Unterschiede von Hell und Dunkel angewiesen. Zuviel Licht kann sie verwirren.
- Warmes Licht: Grelles Licht ist nicht natürlich und kann die Tiere durcheinanderbringen. Daher solltest du eine warme, angenehme Lichtfarbe wählen. Warme Farben lassen außerdem die Terrasse gemütlicher wirken.
- Licht mit Solar: Die Energie der Sonne kannst du auch für deine Terrassen-Beleuchtung verwenden. Dadurch musst du kein Stromkabel nach draußen verlegen und du verwendest nur Solar-Strom.
Weitere nachhaltige Tipps
Um die Terrasse nachhaltig zu gestalten, musst du nicht von heute auf morgen alles verändern. Sinnvoll ist es, Stück für Stück nachhaltiger zu werden. Einige Dinge kannst du leicht und unkompliziert verändern, andere nehmen mehr Zeit in Anspruch.
- Regenwasser sammeln: Blumen, Sträucher und Kräuter brauchen regelmäßig Wasser. Sie mit Leitungswasser zu gießen, ist nicht sehr nachhaltig. Besser ist es, wenn du Regenwasser in einer Regentonne auffängst und damit die Pflanzen gießt. Das ist sogar besser für die Pflanzen, weil Regenwasser mehr Nährstoffe enthält und sie nicht herausgefiltert werden.
- Upcycling: Versuche weniger neu zukaufen und probiere es stattdessen mit Upcycling. Du kannst zum Beispiel Blumentöpfe upcyceln.
- Second Hand: Viele Dinge kannst du auch gebraucht erwerben. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch nachhaltiger als alles neu zu kaufen. Auch für Sitzgelegenheiten auf der Terrasse ist es beispielsweise eine gute Idee, nach gebrauchten Möbeln zu suchen.
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