Ein Leben ohne Plastik und ohne Müll scheint unmöglich? Nicht mit unseren praktischen Alltagstipps, die jeder umsetzen kann.
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Plastik ist bequem und Plastik ist nützlich. Doch Plastik bleibt Tausende von Jahren bestehen und zerstört unseren Planeten. Wir geben 16 Tipps, wie jeder es schafft im Alltag weniger Plastik zu verwenden.
1. Wiederverwendbare Folie statt Alufolie
Alufolie ist der Verpackungsklassiker schlechthin: sie passt sich gut an die Form eines geschmierten Brötchens an und schützt es beim Transport. Doch die Produktion von Alufolie ist extrem energieaufwendig. Salz- oder säurehaltige Lebensmittel können das Material außerdem angreifen. So kann das Aluminium auf Lebensmittel übergehen.
Besser: Eine wiederverwendbare Brotverpackung wie Bee’s Wrap oder Jaus’n Wrap, die sogar in Österreich hergestellt wird. Die in Bienenwachs, Jojobaöl und Harz getränkten Baumwolltücher sind robust und leicht zu reinigen. Nach dem Abwischen kannst du die Tücher einfach verwenden.
Kaufen**: Bienenwachstücher kannst du zum Beispiel hier kaufen: Avocadostore oder Amazon
2. Bambus-Zahnbürste statt Plastikbürste
Alle drei Monate sollen wir die Zahnbürste wechseln, so wird es oft empfohlen. Das sind jede Menge Bürsten, die auf dem Müll landen. Eine nachhaltige Alternative zu den Plastikbürsten sind Zahnbürsten aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus. In der Regel ist zumindest der Griff der Bambuszahnbürsten kompostierbar. Die Borsten bestehen meist aus BPA-freiem Nylon – hat die Bürste ausgedient, kann man zumindest den Griff auf dem Kompost entsorgen.
Kaufen**: Verschiedene Bambuszahnbürsten-Modelle gibt es online zum Beispiel bei Avocadostore oder Amazon
3. Richtig guter Kaffee statt Kapselmüll
Kapsel rein, auf den Knopf gedrückt und schon läuft der Kaffee in die Tasse. Kaffeekapseln sind beliebt, verursachen jedoch jede Menge Müll und teuer sind sie außerdem: Etwa 35 Cent kostet eine Nespresso-Kapsel; andere Anbieter sind nicht viel günstiger. Laut Nespresso befinden sich in einer Kapsel fünf bis sieben Gramm Kaffee.
Das bedeutet, dass der Kunde pro 500 Gramm Kaffee rund 25 bis 35 Euro bezahlt oder bis zu 70 Euro pro Kilo. Zum Vergleich: 500 Gramm Röstkaffee kostete 2013 im Einzelhandel durchschnittlich 4,70 Euro, fair gehandelten Bio-Kaffee bekommt man für etwa 20 Euro pro Kilo.
Frisch aufgebrühter Kaffee schmeckt immer noch am besten. Mit einem Espressokocher, der French Press oder dem Handfilter geht das ganz einfach und schafft zudem ein Bewusstsein für besseren Kaffee.
Kaufen**: Eine French Press gibt es online zum Beispiel bei Avocadostore oder Coffee Circle
4. Cup statt Tampon
Tampons landen nach ihrer Benutzung im Müll, klar. Wer auch bei der Monatshygiene Zero Waste bleiben will, der hat mit einer Menstruationstasse eine gute Alternative zu Tampons und Binden. Eigentlich wurde die Menstruationstasse – auch als Menstruationskappe oder Menstruationsbecher bekannt – fast gleichzeitig mit dem Tampon entwickelt. Doch während Tampons dank großer Werbekampagnen schnell beliebt wurden, kommen die Menstruationstassen bis heute nicht aus ihrer Nische heraus.
Übrigens: Wer Menstruationstassen verwendet, kann sich damit genauso frei bewegen wie mit einem Tampon, auch Sport ist kein Problem.
Kaufen**: Die Lunette-Menstruationstassen gibt es bei Avocadostore und Erdbeerwoche. Den Ruby Cup gibt es bei Avocadostore oder Amazon. Viele weitere empfehlenswerte Produkte zur Damenhygiene findest du in unserer Bestenliste Bio-Tampos.
5. Wattepads: waschen statt wegwerfen
Viele Frauen benutzen täglich Wattepads, um sich abzuschminken. Diesen täglich anfallenden Müll im Badezimmer kannst du mit Wattepads aus Stoff vermeiden – nach dem Waschen kannst du sie einfach wiederverwenden. Wattepads aus Stoff kannst du entweder kaufen, oder einfach selber machen: Schnapp dir ausrangierte Handtücher oder Geschirrtücher und miss mit Hilfe eines Glases die Größe der Pads ab.
Schneide dann mit deiner Glas-Schablone kreisrunde Stücke aus dem Stoff. Lege den Stoff doppelt und nähe ihn entweder per Hand oder mit einer Nähmaschine zusammen.
Kaufen**: Wiederverwendbare Wattepads findest du zum Beispiel bei Etsy
6. Zero-Waste–Shampoo: Haarseife
Haarseife hat gegenüber herkömmlichen Shampoos einen großen Vorteil: Sie kommt meist ohne Plastikverpackung aus und spart so unnötigen Plastikmüll. Zudem sind Haarseifen meist deutlich ergiebiger als Shampoos.
Natürlich kommt es hierbei auf den individuellen Haartyp an, doch viele Anwender glauben, dass Haarseife die Haare besser pflegt als Shampoo – vor allem, wenn man die Haare nach der Wäsche noch mit einer „sauren Rinse“ aus verdünntem Apfelessig oder Zitronensaft ausspült.
Kaufen: In vielen Unverpackt-Läden und Bioläden, online** zum Beispiel bei BioNaturel oder Ecco Verde
7. Leitungswasser statt teures Flaschenwasser
Wasser in Plastikflaschen verursacht unnötigen Müll und ist dazu noch wesentlich teurer als Leitungswasser, welches in der Regel eine sehr gute Qualität in Deutschland hat. Hier sind unsere Tipps für mehr Leitungswasser im Alltag:
- Besorge dir für zu Hause einfache Glaskaraffen, in die du Leitungswasser abfüllst.
- Wer lieber Sprudelwasser trinkt, kann sich einen Wassersprudler besorgen.
- Fürs Büro und Unterwegs verwende einfach BPA-freie Trinkflaschen, die es in verschiedenen Ausführungen gibt.
- Sage im Restaurant, dass du Leitungswasser trinken willst – und weise bei Problemen darauf hin, dass du es auch bezahlen wirst. Projekte wie Atip:tap unterstützen, dass Restaurants Wasser aus dem Hahn ausschenken.
- Mit der Trinkwasser-App trinkwasser-unterwegs.de des Bundesverbandes für Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) findet jeder Nutzer auf Knopfdruck den nächstliegenden Trinkwasserbrunnen. Mehr grüne Apps hier.
8. Stoffbeutel statt Plastiktütchen
Wer einen kleinen Stoffbeutel dabei hat, kann die leidigen Plastik- und Papiertüten für Brötchen, Obst und Gemüse im Laden lassen – und das funktioniert erstaunlich gut, wie unser Praxistest mit dem Stoffbeutel gezeigt hat.
Kaufen**: Baumwollbeutel von Naturtasche findest du beispielsweise online bei Avocadostore oder Amazon
9. Mehrwegbecher statt Coffee-to-Müll
Wie viel Müll der beliebte Coffee-to-go jährlich produziert, müssen wir nicht mehr erzählen. Dabei sind Pappbecher und Plastikdeckel nur wenige Minuten in Benutzung, bevor sie im Müll oder auf der Straße landen.
Besser: Bring deinen Mehrwegbecher mit und spare somit nicht nur Müll, sondern in einigen Cafés und Coffeeshops auch ein paar Cents.
In unserer Bestenliste findest du empfehlenswerte BPA-freie Kaffeebecher:
10. Selbstgeschnippelt statt Plastiksalat
Salat in der Mittagspause ist eine gute Wahl, denn er ist eine leichte, gesunde Mahlzeit. Doch Fertigsalate im Plastikbett hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack: einen großen Haufen Plastikmüll.
Besser: Schnipple dir selbst deinen Salat, raspel deine Möhre und streue ein paar Körner darüber. Ab damit in eine wiederverwendbare Dose oder Box – und Geld gespart hast du auch noch. Das Dressing kannst du dir zu Hause anrühren und in ein leeres Schraubglas füllen oder du parkst gleich Öl und Balsamico bei deiner Arbeitsstelle und mixt das Dressing frisch vor Ort.
Kaufen**: Wiederverwendbare Dosen kannst du zum Beispiel im Avocadostore, memolife oder bei Amazon kaufen
11. Plastikgeschirr? Nein danke!
Plastikbesteck begegnet uns nicht nur, wenn wir unterwegs etwas essen, sondern leider auch auf Parties, schließlich spart man sich den Abwasch. Pack dir doch für unterwegs einfach richtiges Besteck ein. Und biete Freunden bei Parties an, beim Abwasch zu helfen oder Besteck und Geschirr mitzubringen.
12. Essen mitnehmen – im eigenen Gefäß
„Einmal zum Mitnehmen, bitte!“ Und schon haben wir eine große Styroporbox samt Alufolie vor uns stehen. Take-Away ist bequem, macht aber viel Müll. Die Berliner Initiative „Tiffin Projekt“ will das ändern und stattet Restaurants mit ihren wiederverwendbaren Boxen aus. Diese können die Kunden dann als Alternative zum Wegwerfbehälter mitnehmen und bei der nächsten Gelegenheit wieder zurück bringen.
Auch, wenn es das Tiffin Projekt bis jetzt nur in Berlin, Eberswalde und Augsburg gibt, können wir so oft es geht unsere eigenen wiederverwendbaren Behältnisse verwenden. Du gehst groß essen und weißt schon vorher, dass du nicht alles schaffst? Dann pack dir eine Dose ein und frag die Kellner, ob sie dein Essen darin verpacken.
13. Eigene Trinkflasche statt Plastikflasche
Wer viel unterwegs ist, den plagt irgendwann eine trockene Kehle. Kein Problem, schließlich können wir Wasser in Plastikflaschen an jeder zweiten Ecke für wenig Geld kaufen. Stop! Nutze lieber deine langlebige und BPA-freie Trinkflasche, die du entweder zu Hause mit Wasser befüllst oder unterwegs auffüllst. Da Leitungswasser in der Regel in Deutschland eine sehr gute Qualität hat, kannst du dir bedenkenlos unterwegs Wasser abfüllen. Da freut sich die Umwelt und dein Geldbeutel.
14. Mach es wie Opa: das waschbare Taschentuch
Dieser Tipp ist etwas für fortgeschrittene Müllvermeider und gleichzeitig ein alter Hut, denn schließlich haben es Oma und Opa schon so gemacht: Sie nutzten statt Wegwerf-Taschentüchern waschbare Varianten aus Baumwolle. Hatten unsere Eltern nicht Recht, irgendwann „kommt alles zurück“?
Kaufen: Schöne, wertige und faire Stofftaschentücher aus Bio-Leinen und/oder Bio-Baumwolle bietet Fazinettel aus Österreich. Der Großteil der Stofftaschentücher wird in Salzburg gewebt. Kosten: ca. 10 Euro. Schöne, handgefertigte Taschentücher finden sich auch von verschiedenen Anbietern auf Etsy.
15. Teures To-Go-Müsli? Nicht mit dir
Die To-Go-Familie bekommt stetig Nachwuchs – zu unserem Missfallen. Der jüngste (und sicherlich nicht letzte Spross) ist das To-Go-Müsli im „praktischen“ kleinen Format: mehr als 200 Prozent teurer als Großpackungen, kritisiert die Verbraucherzentrale Niedersachsen, und enorm viel Müll. Wenn wir mal darüber nachdenken, ist das eigentlich totaler Mist, oder?
Also: Große Müslipackung ins Büro stellen oder zu Hause in ein Schraubglas abfüllen.
16. Der Klassiker: Stoffbeutel statt Plastiktüte
Dass Plastiktüten schädlich für die Umwelt sind wissen wir längst. Viele Supermärkte und andere Läden haben sie bereits komplett verbannt oder geben sie nicht mehr kostenlos an Kunden aus – und trotzdem sind noch viel zu viele im Umlauf. Also, Stoffbeutel nicht vergessen und einfach überall deponieren, wo wir ihn gebrauchen können: In der Tasche, auf der Arbeit im Eingangsbereich der Wohnung.
Wie integriert ihr Nachhaltigkeit in euren Alltag? Wir sind gespannt auf eure Kommentare.
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