Kunststoffprodukte wie die von Tupperware sind in der Küche sehr beliebt. Doch es gibt viele nachhaltige Alternativen, mit denen du Lebensmittel aufbewahren kannst.
Dosen und Boxen sind praktisch, um Essensreste im Kühlschrank aufzubewahren, ein Picknick vorzubereiten und mitzunehmen oder Snacks für unterwegs dabeizuhaben. Oft werden dafür Produkte aus Kunststoff genutzt. Tupperware hat aber nicht nur Vorteile. Welche Nachteile es gibt und welche ökologischeren Varianten du nutzen kannst, erfährst du hier.
Das Unternehmen Tupperware
Tupperware wurde nach eigenen Angaben 1946 gegründet und ist durch die sogenannten „Tupperparties“ bekannt geworden. Die praktischen Dosen und Küchenaccessoires gibt es in vielen verschiedenen Farben, Formen, Größen und Preisklassen. Allerdings hat das Unternehmen in den USA Insolvenz angemeldet.
Die finanziellen Schwierigkeiten seien aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks aufgetreten. Tupperware hat laut Medienberichten rund 700 Millionen Dollar Schulden. Um das Unternehmen zu retten und an den aktuellen Markt anzupassen, sei Tupperware auf der Suche nach Investor:innen.
Vor- und Nachteile von Kunststoffdosen
Frischhalteboxen, Schüsseln oder Brotdosen aus Kunststoff wie die von Tupperware werden größtenteils aus Erdöl hergestellt.
Die Vorteile von Kunststoffen sind unter anderem:
- geringes Gewicht
- billig in der Herstellung
- wärmedämmend
- biegsam und robust
Gleichzeitig gibt es auch Nachteile:
- nicht besonders hitzebeständig
- leicht brennbar
- bestimmte Lösungsmittel können die Kunststoffe angreifen und Giftstoffe freisetzen
- nicht alle Kunststoffe recycelbar, Melamin zum Beispiel nicht
Es gibt aber Alternativen zu Tupperware und Co., die nachhaltiger sind. Allerdings empfehlen wir: Wirf deine Boxen und Tupperware aus Kunststoff jetzt nicht einfach weg, damit würdest du nur unnötigen Müll erzeugen. Die Dosen von Tupperware sind immer noch besser als billige Plastikboxen vom Discounter oder Möbelhäusern, weil sie meist deutlich langlebiger sind. Zudem enthält Billigplastik oft schädliche Stoffe wie Weichmacher.
Möchtest du ohnehin neue Behälter kaufen willst, sind die folgenden Modelle bestimmt etwas für dich.
Tupperware-Alternative: Boxen aus Edelstahl
Eine gute Alternative zu Tupperware und anderen Kunststoffboxen sind Brotdosen aus Edelstahl. Auch sie sind robust und stabil, aber etwas schwerer als Kunststoffboxen. Der Klassiker ist die Tiffin-Box aus Edelstahl von Eco Brotbox. Hier werden mehrere Metallbehälter übereinandergestapelt und durch einen Tragegriff zusammengeklemmt. Erhältlich ist sie zum Beispiel bei Avocadostore oder Amazon.
Die unteren Lagen sind jeweils mit einem Silikonring abgedichtet, sodass auch flüssige Speisen transportiert werden können. Der Edelstahl ist spülmaschinenfest und lebensmittelecht. Das bedeutet, dass sich keine Weichmacher daraus lösen.
Ein weiterer Pluspunkt: Edelstahl ist gut recycelbar. Die Boxen werden unter Nachhaltigkeitskriterien in Südindien hergestellt. Die Zertifizierung als Fair-Trade-Ware steht noch aus, ist jedoch in Planung.
Auch klassische Brotboxen aus Edelstahl, die jedoch nicht 100 Prozent dicht sind, stellt Eco Brotbox her, erhältlich zum Beispiel bei Avocadostore oder Amazon. Ähnlich, aber etwas günstiger sind die Edelstahl-Proviantdosen von Memolife oder Kivanta. Für Pausenbrote oder andere halbtrockene Speisen wie geschnittenes Obst und Gemüse eignen sie sich sehr gut.
In Boxen aus Edelstahl kannst du auch Lebensmittel einfrieren. In die Mikrowelle gehören sie jedoch nicht.
Statt Plastik: Boxen aus Glas
Für die Mikrowelle, den Ofen und für heiße Speisen eignen sich Behälter aus Glas besser. Sie sind zwar etwas schwerer und nicht ganz so robust wie Tupperware und Frischhalteboxen aus Plastik, dafür jedoch sehr hitzebeständig. Auch in ihnen kannst du Lebensmittel einfrieren.
Die Dosen von Glasslock gibt es in unterschiedlichen Größen, allerdings mit Kunststoffdeckeln. Diese sollen aber laut Hersteller-Angaben BPA-frei sein. Kaufen kannst du die zum Beispiel bei Amazon.
Noch mehr nachhaltige Brotdosen findest du in unserem Beitrag Die besten plastikfreien Brotdosen – aus Edelstahl, Glas & Holz.
Schraubgläser als gute Alternative zu Tupperware
Fast in jedem Haushalt fallen leere Schraubgläser an. Darin kannst du Lebensmittel aufbewahren, einfrieren oder erhitzen.
Achtung: Wenn du etwas in einem Schraubglas einfrieren möchtest, fülle das Glas nur zu Dreiviertel. Der Inhalt wird sich nämlich in der Kälte ausdehnen. Noch mehr Tipps und Tricks findest du in unserem Beitrag Lebensmittel einfrieren ohne Plastik.
Schraubgläser sind auch relativ hitzebeständig, allerdings solltest du hier vorsichtig sein: Achte darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch wird. Wenn du etwas im Schraubglas in der Mikrowelle erhitzen möchtest, solltest du die Mikrowelle nicht zu heiß einstellen und den Inhalt mehrmals umrühren, damit sich die heiße Flüssigkeit verteilen kann und das Glas nicht springt.
Auch wenn Schraubgläser nicht so stabil wie Tupperware sind – den Weg zur Arbeit und zurück überstehen sie auf jeden Fall und sind daher eine praktische und kostengünstige Alternative. In ihnen kannst du auch flüssige Speisen wie Suppe transportieren. Zuhause lassen sich in Schraubgläsern am besten Essensreste, getrocknete Kräuter oder Gewürze luftdicht aufbewahren.
Alternativen zu anderen Kunststoffprodukten
Tupperware bietet viele weiteren Produkte wie Flaschen oder Kochgeschirr aus Kunststoff an. Für einige der Produkte gibt es aber nachhaltigere Alternativen.
Trinkflaschen: Trinkflaschen aus Edelstahl (z.B. im Avocadostore) sind nicht so leicht wie solche aus Kunststoff, dafür jedoch stabiler und spülmaschinenfest. Außerdem haben sie bessere wärmedämmende Eigenschaften. Auch Flaschen aus Glas sind eine gute Alternative. Hier solltest du jedoch mit heißen Getränken vorsichtig umgehen, damit das Glas beim Einfüllen nicht springt.
Kochbesteck: Nutze statt Kochlöffel aus Plastik lieber Löffel aus regionalen Holzsorten wie Kirschholz (gibt es z.B. bei Avocadostore oder Memolife). Im Gegensatz zu Kunststoffprodukten sind sie zwar nicht spülmaschinenfest, dafür aber biologisch abbaubar. Außerdem geben sie bei großer Hitze keine schädlichen Stoffe ans Essen ab.
Hier findest du weitere erstaunliche Dinge, die es ohne Plastik gibt und nachhaltiges Küchenzubehör.
Bedenke immer, dass auch bei der Glas- und Edelstahlherstellung Ressourcen benötigt und verbraucht werden. Wenn du dir neue Dosen und Boxen für die Küchen anschaffst, greife zu hochwertigen und langlebigen Produkten. Im Idealfall halten sie so ein Leben lang.
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- Suppe einfrieren: 4 Methoden und welche Fehler du vermeiden solltest
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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