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Waldbrandstufen: Das bedeuten sie

waldbrandstufen
Foto: CC0 / Pixabay / Ylvers

Mithilfe von Waldbrandstufen wird die Gefahr von Waldbränden bewertet. Je nach Grad der Brandgefahr gibt es entsprechende Verhaltensanweisungen. Mehr dazu hier.

Die Klimakrise und die damit einhergehenden steigenden Temperaturen erhöhen die Gefahr von Waldbränden weltweit. Expert:innen erwarten, dass es auch in Deutschland mehr Tage mit hohem Brandrisiko geben und die Brandsaison länger wird. Ein Grund dafür liegt in den klimatischen Veränderungen, die das vermehrte Wachstum brandanfälliger Pflanzen begünstigen. Steigende Temperaturen und sinkende Niederschlagsraten erhöhen außerdem die Entflammbarkeit von brennbaren Materialien.

Waldbrände stellen nicht nur eine Gefahr für ganze Ökosysteme, das Klima und für Menschen dar, sondern sind in den allermeisten Fällen leider auch von Menschen gemacht.

In diesem Artikel erhältst du wichtige Informationen zu den fünf Waldbrandstufen. Damit kannst du Fehlverhalten vorbeugen, das einen Waldbrand auslösen oder dich bei einem Waldbrand in Gefahr bringen könnte.

Waldbrandstufen: Diese gibt es

Die Waldbrandstufen dienen zur Einschätzung der Waldbrandgefahr.
Die Waldbrandstufen dienen zur Einschätzung der Waldbrandgefahr.
(Foto: CC0 / Pixabay / Ylvers)

Wie hoch die Gefährdung durch einen Waldbrand in Deutschland ist, zeigt der anhand von tagesaktuellen Wetter- und Prognosedaten berechnete Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in fünf Gefahrenstufen an. 

Das sind die Waldbrandstufen: 

  1. sehr geringe Gefahr
  2. geringe Gefahr
  3. mittlere Gefahr
  4. hohe Gefahr
  5. sehr hohe Gefahr

Für jede Gefahrenstufe sind spezifische Schutzmaßnahmen vorgesehen, die darauf abzielen, das Risiko von Waldbränden zu minimieren oder im Idealfall zu verhindern. Die Landeswaldgesetze und Waldbrandschutzverordnungen der jeweiligen Länder regeln die genaue Umsetzung und den Umfang dieser Maßnahmen. Diese Verordnungen variieren von Region zu Region, da sie auch auf die spezifischen Merkmale vor Ort wie Bodenbeschaffenheit, Waldbestand und Klima abgestimmt sind.

Richtiges Verhalten bei Waldbrandstufen

Beispielsweise unterscheiden sich die Bundesländer hinsichtlich des in den Wäldern geltenden Rauchverbots, des Umgangs mit offenem Feuer (wie zum Beispiel beim Grillen) oder des Zugangs zum Wald. Eine Übersicht über die wichtigsten gesetzlichen Regelungen für sechs der Bundesländer findest du bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg.

Die folgende Übersicht bietet allgemeingültige Hinweise und Maßnahmen zu den jeweiligen Waldbrandstufen:

  • Waldbrandgefahrenstufe 1: Die Gefahr eines Waldbrandes ist sehr gering. Du kannst ihn ohne Einschränkungen betreten.
  • Waldbrandgefahrenstufe 2: Die Gefahr eines Waldbrandes ist gering. Du kannst ihn ohne Einschränkungen betreten, solltest aber trotzdem erhöhte Vorsicht und Umsicht walten lassen. Vermeide beispielsweise Zündquellen, stelle dein Fahrzeug nicht auf sehr trockenen Böden ab (Parken auf Waldparkplätzen ist weiterhin erlaubt) und betrete Pfade mit sehr trockener Vegetation nur, wenn unbedingt nötig.
  • Waldbrandgefahrenstufe 3: Die Gefahr eines Waldbrandes ist erhöht. Da es sich um eine kritische Situation handelt, dürfen die zuständigen Behörden gefährdete Gebiete sperren. Trotzdem ist der Zutritt zum Wald noch gestattet; das Befahren kann allerdings verboten sein. Du darfst nirgendwo am oder im Wald grillen, auch nicht an den öffentlichen Feuerstellen und Grillplätzen. Auch als Anwohner:in eines an den Wald grenzenden Grundstücks musst du auf offenes Feuer verzichten.
  • Waldbrandgefahrenstufe 4: Die Gefahr eines Waldbrandes ist hoch, sodass Behörden den aktiven Brandschutz gewährleisten müssen und zusammen mit den Forstbehörden zusätzliche Brandschutzmaßnahmen durchführen. Ob als Spaziergänger:in oder Anwohner:in – du darfst den Wald noch betreten, damit du etwaige Brände melden kannst, doch öffentliche Straßen und Wege, die durch oder entlang des Waldes verlaufen, darfst du nicht verlassen. Außerdem sind Waldparkplätze, waldnahe Stellplätze und Tourismuseinrichtungen durch die Forstbehörden gesperrt. 
  • Waldbrandgefahrenstufe 5: Die Gefahr eines Waldbrandes ist sehr hoch, weswegen die Behörden aktiven Brandschutz durchführen müssen: Sie sperren den Wald, sodass du das betroffene Gebiet nicht mehr betreten oder befahren darfst. Forstbehörden und Rettungsdienste dürfen lediglich zur Kontrolle in den Wald. 

Informationstafeln in den waldbrandgefährdeten Regionen klären Waldbesucher:innen über Waldbrände, aktuelle Waldbrandwarnstufe und angemessenes Verhalten auf. Du findest sie zum Beispiel an Wanderparkplätzen. Die aktuelle Waldbrandstufe ist darüber hinaus nicht nur im Waldbrandgefahrenindex verzeichnet, sondern auch lokale Medien wie Presse und Radio geben sie bekannt. 

Tipp: Auch Unwetter-Apps warnen vor erhöhter Waldbrandgefahr.Mehr dazu hier: Diese 5 Apps warnen dich zuverlässig vor Gewitter, Starkregen und Ozonbelastung

Waldbrände verhindern

Am besten vermeidest du es immer, im Wald zu rauchen.
Am besten vermeidest du es immer, im Wald zu rauchen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos)

Auch wenn es ein Mythos ist, dass ein Waldbrand durch eine Glasscherbe ausgelöst werden kann, solltest du natürlich trotzdem keinen Müll – ob Glas oder Plastik – im Wald zurücklassen. Zur Waldbrandvorbeugung solltest du außerdem weitere Maßnahmen ergreifen:

  1. Verzichte auch bei niedriger Waldbrandstufe auf das Rauchen im Wald. Ohnehin gibt es in vielen Bundesländern über den Sommer Rauchverbote in den Wäldern.
  2. Stelle dein warm gelaufenes Auto nicht im Wald oder am Waldrand auf trockenem Untergrund ab.

Weitere wichtige Hinweise findest du hier: Waldbrände verhindern mit diesen 3 Tipps.

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